TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)
dir abgetaucht war.« Womit seine ganze Arbeit zunichtegemacht worden war, aber er hatte nur daran denken können, Kyla in Sicherheit zu bringen.
»Aber warum hast du mir die ganze Zeit nicht gesagt, dass du zu den Guten gehörst? Du wusstest doch, dass ich das Schlimmste befürchten musste.«
»Es war mir zu unsicher, falls wir doch noch erwischt worden wären.« Chris wusste, dass jeder unter Folter reden würde, und er wollte damals nicht, dass seine Tarnung aufgedeckt wurde.
»Okay, du hast mich also im deutschen Lager abgeliefert. Woher wusstest du, dass dort meine Leute waren?«
»Henning Mahler ist ein guter Freund von mir. Ich weiß nicht, ob du ihn dort getroffen hast, er ist Feldwebel beim KSK und hat den deutschen Einsatz gegen Khalawihiris Lager geleitet.« Zwar war der ursprüngliche Angriff von den amerikanischen SEAL s geführt worden, doch Khalawihiri hatte davon erfahren und ihnen eine Falle gestellt, mit der er beinahe erfolgreich gewesen wäre. »Jedenfalls hatte ich von ihm erfahren, dass sie ein Rettungsteam für euch beherbergten und entschieden, dass das die sicherste Lösung war.«
»Danke.«
Seine Mundwinkel hoben sich. »Es war mir ein Vergnügen.« Denn selbst im verletzten Zustand und gegen ihn eingenommen war Kyla die faszinierendste Frau gewesen, die er je kennengelernt hatte: eine echte Kämpferin, die nicht aufgab, selbst wenn alles noch so aussichtslos schien. Hin und wieder war auch eine verletzliche Seite durchgeschimmert, und er hatte sich zwingen müssen, sie nicht in den Arm zu nehmen und ihr zu versprechen, dass alles gut werden würde.
»Aber warum bist du zu Khalawihiri zurückgekehrt, wenn du wusstest, dass er dir nicht mehr vertrauen und dich wahrscheinlich töten würde?«
»Ich musste zumindest versuchen, noch mehr herauszufinden. Und zuerst schien er meine Erklärung zu akzeptieren, dass du bei dem Überfall von Mogadirs Männern getötet wurdest. Doch dann habe ich ihn belauscht und herausgefunden, dass er von dem bevorstehenden Angriff der SEAL s wusste und eine Falle für sie vorbereitete. Ich musste die Männer warnen, obwohl ich wusste, dass das Funkgerät im KSK -Lager abgehört wurde. Also habe ich einen kurzen Funkspruch auf Deutsch abgesetzt und bin dann abgehauen.« Die Erinnerung, wie er auf dem Bauch durch die karge Felslandschaft gerobbt war, um ungesehen aus dem Lager zu entkommen, drängte an die Oberfläche. Er konnte noch jetzt den Sand und die scharfkantigen Steine an seinem Körper spüren und den Drang, dieser Hölle lebend zu entkommen, um Khalawihiri ein für alle Mal auszulöschen. »Ich wäre von einer Granate zerfetzt worden, wenn Devil sich nicht im entscheidenden Moment auf mich geworfen und mich mit sich gerissen hätte. Als Dank dafür ist er dann ebenfalls in Khalawihiris Hände geraten.« Chris schloss den Mund, als er erkannte, dass er zu viel erzählt hatte. Die Details der Mission waren geheim, sowohl auf deutscher als auch auf amerikanischer Seite.
Kyla legte ihre Hand auf seinen Arm. »Ich bin froh, dass du noch lebst.« Ein kurzes Lächeln, dann ließ sie ihn wieder los, doch es reichte, um seinen Körper summen zu lassen. »Auch wenn ich immer noch sauer bin, dass du mich nicht früher informiert hast. Aber eine Sache muss ich noch wissen.«
Unbehaglich sah er sie an. »Welche?«
»Warst du im Landstuhl Regional Medical Center?«
Chris schwieg einen Moment, nicht sicher, ob er die Wahrheit sagen sollte. »Ja. Ich bin bei einem deutschen Transport mitgeflogen und habe kurz nach dir gesehen, bevor ich den Anschlussflug nach Berlin genommen habe.« Genau genommen hatte er mehrere Stunden an Kylas Bett verbracht, aber das musste sie ja nicht wissen.
Kyla hob eine Augenbraue. »Seltsam, die Schwester meinte, du hättest länger dort gesessen.« Sie griff in ihre Jackentasche, holte einen Gegenstand heraus und hielt ihn Chris hin. »Danke für den Glücksbringer.«
Tatsächlich funkelte ihm der tiefgrüne Stein entgegen, den er Kyla in Afghanistan geschenkt hatte, weil er ihn an ihre Augen erinnerte. »Offensichtlich hat er geholfen.« Aufmerksam glitt sein Blick über ihren Körper. »Du siehst fit aus, ich nehme an, die Verletzung ist gut verheilt?«
»Dank deiner Erstversorgung, ja.« Sie wollte ihm den Stein zurückgeben, doch er zog seine Hand zurück.
»Er gehört dir. Damit du auch bei allen weiteren Missionen so viel Glück hast.«
Unwillkürlich schlossen sich ihre Finger um den Glücksbringer, so als wäre sie
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