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TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)

TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)

Titel: TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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würde. Nach einem tiefen Atemzug und einem letzten Blick in den Spiegel schnappte sie sich ihre Aktentasche mit den mageren Unterlagen über Khalawihiri und verließ das Zimmer.
    Während des Fluges hatte sie sich den kurzen Weg zum Gelände des BND eingeprägt, sodass sie ihn nun ohne Mühe fand. Bei schönem Wetter und zu Fuß kam ihr die Stadt gleich wesentlich freundlicher vor. Vor allem war die Straße umsäumt von Bäumen, die jetzt bereits fast kahl waren, aber im Sommer ein grünes Dach bilden würden. Am Tag würde es kaum jemand wagen, Kyla anzugreifen, trotzdem blieb sie wachsam. Doch es war niemand zu sehen, der es auf sie abgesehen hatte.
    Je näher sie dem BND -Gelände kam, desto langsamer ging sie. Es war von einer Mauer umsäumt, die zu hoch war, um darüberzublicken. So konnte sie nur die oberen Stockwerke der Gebäude sehen, die sich dahinter befanden. Vor dem geschlossenen Tor blieb sie stehen und klingelte schnell, bevor sie es sich anders überlegen konnte. Automatisch straffte sie die Schultern und hob das Kinn, während sie darauf wartete, eingelassen zu werden. Hawk hatte zwar gesagt, dass er sie angemeldet hatte, aber wer wusste schon, ob es nicht irgendjemand verbaselt hatte.
    »Ja?« Eine blechern klingende Stimme ertönte aus dem Lautsprecher.
    »Guten Tag, ich bin hier, um Christoph Nevia zu treffen. Mein Name ist Kyla Mosley.« Sie konnte nur hoffen, dass ihr Gesprächspartner Englisch verstand, aber bisher war das in Deutschland noch kein Problem gewesen.
    Als Antwort fuhr das eiserne Tor mit einem metallischen Geräusch zur Seite, und sie konnte hindurchtreten. Auf der anderen Seite wurde sie von einem Wachmann empfangen, der sie aufmerksam musterte.
    »Ihren Ausweis, bitte.«
    Kyla reichte ihm wortlos ihren Reisepass und den TURT / LE -Ausweis. Nach eingehender Prüfung machte er sich eine Notiz auf einem seltsamen Gerät und gab ihr die Ausweise zurück.
    »Einen kleinen Augenblick, es kommt sofort jemand, der Sie zum Gebäude begleitet.«
    »Danke.« Kyla schob die Hände in die Jackentaschen und zog die Schultern gegen die empfindliche Kühle hoch. Auch wenn die Sonne schien, waren es sicher nicht mehr als sechs Grad – viel zu kalt für ihren sonnenverwöhnten Körper. Sie widerstand dem Drang, von einem Bein aufs andere zu treten und presste ihren Kiefer fest zusammen, um ihn am Zittern zu hindern.
    Glücklicherweise dauerte es nicht mehr als ein paar Minuten, bis ein junger Mann in Anzug und Krawatte über das Gelände auf sie zueilte. Seltsam, sie hätte gedacht, dass jemand, der es geschafft hatte, in Khalawihiris Gruppe zu überleben, älter und irgendwie … härter aussehen würde.
    Er streckte ihr die Hand entgegen und schüttelte ihre. »Hallo, mein Name ist Florian Kerner, Ms Mosley. Es tut mir so leid, ich weiß, dass Sie sich jetzt mit Herrn Nevia treffen wollten, aber er hat gerade noch eine wichtige Besprechung und hat mich gebeten, Sie schon mal zu seinem Büro zu bringen.«
    Ungeduld machte sich in ihr breit. »Wie lange wird das denn dauern?«
    Bedauernd schüttelte er den Kopf. »Oh, das kann ich leider nicht sagen. Chris hat mich gebeten, mich so lange um Sie zu kümmern. Vielleicht kann ich Ihnen das Gebäude zeigen?«
    Da Kerner keine Schuld daran trug, dass der Agent verhindert war, lächelte sie ihn an. »Das wäre nett, danke.«
    Seine Wangen färbten sich rötlich. »Dann folgen Sie mir bitte.«
    Kyla warf ihm einen Seitenblick zu, während sie auf das Gebäude zugingen. »Darf ich Sie fragen, was genau Sie beim BND machen?« Auszubildender? Assistent? Sekretär? Fahrer?
    Wieder stieg Röte in seine Ohren, so als hätte er ihre Gedanken gehört. »Ich bin Analyst und werte die Daten aus, die wir erhalten.«
    Nun betrachtete sie ihn genauer. Vermutlich wirkte er jünger als er war, sie hätte ihn gerade mal auf Anfang zwanzig geschätzt. »Gefällt Ihnen die Arbeit?«
    Kerner schnitt eine Grimasse, hielt seinen Blick aber auf dem Gebäude. »Die Arbeit schon, der Inhalt weniger. Seit ich hier arbeite, habe ich das Gefühl, die Hälfte der Weltbevölkerung besteht aus Terroristen.«
    Das Gefühl konnte sie nachvollziehen, ihr ging es ähnlich. Als sie das Gebäude betraten, wurden sie erneut von einem Wachmann gestoppt. Er redete kurz auf Deutsch mit Kerner und blickte sie dann durchdringend an.
    Kerner drehte sich zu ihr um. »Er möchte Ihren Ausweis sehen.«
    Mit einem unterdrückten Seufzer suchte Kyla ihn heraus und reichte ihn Kerner, der ihn an den

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