TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)
und verdreckte Etwas denken, das er tagelang durch Afghanistan geschleppt hatte. Kyla verdrehte die Augen, als sie merkte, dass ihre Gedanken schon wieder zu dem Agenten zurückgekehrt waren. Das musste dringend aufhören, sonst würde sie schreien. Oder ihn doch noch anrufen, und das wollte sie auf keinen Fall.
Sie steckte das Handtuch noch einmal zwischen ihren Brüsten fest und öffnete die Tür. Während sie im Geiste den Inhalt ihres Koffers durchging, löschte sie das Badezimmerlicht und trat ins Zimmer. Es dauerte einen Moment, bis sie erkannte, dass etwas nicht stimmte. Das Licht im Zimmer war aus, obwohl sie sicher war, es angelassen zu haben, bevor sie ins Bad gegangen war. Jeder Instinkt in ihrem Körper erwachte zum Leben, während sie in die Dunkelheit starrte. Sie konnte spüren, dass jemand mit ihr im Raum war. Instinktiv duckte sie sich. Mit einem dumpfen Geräusch schlug etwas in den hölzernen Türrahmen über ihrem Kopf. Adrenalin jagte durch ihren Körper, das Herz hämmerte ihr in der Brust. Sie wünschte, sie hätte eine Waffe dabei, dann würde sie sich nicht so nackt fühlen. Ganz davon abgesehen, dass sie tatsächlich nur mit einem Handtuch bekleidet war. Und das löste sich bereits durch ihre heftigen Bewegungen.
Aber das war ihr egal, sie wollte einfach nur eine Pistole haben und diesem Mistkerl, der in ihr Zimmer eingedrungen war, zeigen, was für eine dumme Idee das gewesen war. Doch leider gab es nichts, womit sie sich verteidigen konnte, nicht einmal ein Messer. Lautlos bewegte sie sich vorwärts und leicht zur Seite, damit der Einbrecher nicht wusste, wo sie war. So leise wie möglich hockte sie sich hin, um ein kleineres Ziel abzugeben. Noch immer konnte sie in dem dunklen Zimmer nichts erkennen, ein deutlicher Vorteil für ihren Angreifer, der sich wahrscheinlich schon an die Dunkelheit gewöhnt hatte. Wenn er schlau war, hatte er sogar Nachtsichtgläser dabei, die es ihm ermöglichen würden, sie auch unter diesen Lichtbedingungen im Zimmer auszumachen. Furcht kroch in ihr hoch, jeder Muskel in ihrem Körper war angespannt. Ihre Ohren schmerzten, so sehr versuchte sie, etwas zu hören.
Da! Ein leises Schaben ertönte links von ihr. Sofort warf sie sich nach rechts und kauerte sich hinter den schmalen Sessel, der zu einer kleinen Sitzgruppe gehörte. Sehr viel Platz war nicht in dem Raum, es war nur eine Frage der Zeit, bis sie von einer Kugel getroffen wurde. Ihre einzige Möglichkeit war der Angriff, denn wenn sie versuchte, das Zimmer zu verlassen, würde er sie rücklings erschießen. Wenn sie schon sterben musste, dann im Kampf. Das war es auch, was sie am meisten an ihrer Verletzung in Afghanistan gestört hatte: dass sie von hinten angeschossen worden war und überhaupt keine Gelegenheit gehabt hatte, sich zu wehren. Oder sich selbst zu retten.
Lautlos schob sie sich vor und erstarrte dicht auf den Boden gepresst, bis sie sicher war, dass ihr Gegner seinen Standort nicht gewechselt hatte. Nach einigen tiefen Atemzügen richtete sie sich auf und warf sich auf den Eindringling. Sie musste irgendeinen Laut von sich gegeben haben, denn er wirbelte herum, bevor sie ihn erreichen konnte. Sein Arm schnellte hoch, doch Kyla hatte die Bewegung vorausgesehen und riss blitzschnell ihr Knie in die Höhe. Der Mann stieß ein schmerzerfülltes Grunzen aus, als ihr Knie mit seinem Unterarm kollidierte, doch er hielt die Pistole fest im Griff. Ein Schuss löste sich und die Kugel schlug mit einem dumpfen Geräusch in die Wand ein.
Kyla wartete nicht, bis der Verbrecher sich von der Überraschung erholt hatte, sondern setzte sofort mit einem Ellbogen zwischen die Rippen nach. Mit einem heiseren Laut kippte er nach vorne, konnte sich aber auf den Beinen halten. Und er hatte immer noch die verdammte Waffe! Kyla ballte ihre Hand zur Faust und hieb damit auf sein Handgelenk. Doch auch diese Bewegung schien er vorauszusehen, denn er nutzte sofort die Gelegenheit und umklammerte ihren Unterarm mit seiner freien Hand. Schmerz schoss durch ihr Handgelenk, und sie biss auf ihre Lippe. Wer auch immer der Kerl war, er schien eine gute Kampfausbildung genossen zu haben.
Doch sie war besser. Nicht umsonst hatte sie monatelang mit den SEAL s trainiert und jeden Trick gelernt, den es gab. Oder zumindest fast jeden. Kyla ließ sich gegen ihn sacken, womit sie ihn überraschte und aus dem Gleichgewicht brachte. Gleichzeitig schoss ihr Bein vor und sie holte ihn von den Füßen. Mit einem lauten Krachen
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