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TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)

TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)

Titel: TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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aufregen, und das wollte er nicht. Sie sollte sich in Ruhe erholen können, ohne jemals wieder mit den Erlebnissen in Afghanistan konfrontiert zu werden. Doch diesmal musste es sein, denn er wollte nicht, dass sie es von jemand anderem erfuhr. Khalawihiris Flucht würde sie hart treffen, deshalb wollte er bei ihr sein und für sie da sein. Nicht, dass sie jemals seine Hilfe in Anspruch nahm. In den letzten Monaten hatte er es immer wieder versucht, so wie er es ihr im Krankenhaus in Ramstein versprochen hatte, doch sie schien sich mit jedem Tag weiter vor ihm zurückzuziehen.
    Mit einem tiefen Seufzer richtete er sich auf, drückte auf den Klingelknopf und versuchte, seinen Gesichtsausdruck so neutral wie möglich wirken zu lassen. Es dauerte ewig, bis von innen der Riegel zurückgeschoben wurde und die Tür sich einen Spaltbreit öffnete. Wie jedes Mal, wenn er Jade sah, krampfte sich sein Herz zusammen. Nicht wegen der dünnen Narben, die ihr Gesicht überzogen, sondern weil der misstrauische Blick in ihren dunkelblauen Augen ihn jedes Mal schmerzte. Wo früher Wärme gewesen war, wenn sie ihn erblickte, herrschte jetzt nur noch Qual. Manchmal wirkte sie regelrecht verloren. Es brach ihm geradezu das Herz. Er wollte sie in seine Arme ziehen und sie einfach nur halten, aber er wusste, dass sie es nicht zulassen würde.
    »Was willst du hier, Daniel?«
    Immerhin benutzte sie noch seinen Vornamen und nannte ihn nicht Hawk wie alle anderen, aber der abweisende Tonfall machte ihm keine Hoffnung. »Ich muss mit dir sprechen. Kann ich reinkommen?«
    Zuerst sah es aus als würde sie ablehnen, aber dann trat sie nur stumm zur Seite. Rasch betrat Hawk das Haus und ging zum Wohnzimmer durch. Er hatte nicht vor, mit ihr im Flur über sicherheitsrelevante Dinge zu sprechen. Da er wusste, dass sie ihm keinen Platz anbieten würde, ließ er sich einfach auf das Sofa fallen und bedeutete ihr mit der Hand, sich zu ihm zu gesellen. Wie erwartet, wählte sie stattdessen den Sessel gegenüber. Ihr Po berührte kaum die Kante, ein Bein war angewinkelt, so als wollte sie jeden Moment flüchten.
    »Ist etwas passiert?« Ihre Augen verdunkelten sich. »Mit Kyla?«
    »Es geht Kyla gut, und auch allen anderen TURT / LE s.« Hawk forschte in ihrem Gesicht und war froh, endlich einmal nicht die gleichgültige Maske zu sehen, sondern echte Gefühle.
    »Um was geht es dann?« Ihre Finger verschränkten sich unruhig ineinander.
    »Khalawihiri ist aus dem Gefängnis entkommen.«
    Jade wurde leichenblass. »Was? Wie ist das möglich? Er war doch noch in Einzelhaft, oder nicht?«
    »Anscheinend sind letzte Nacht zwei Männer in das Gefängnis eingedrungen. Khalawihiri hat sie getötet und ist mithilfe einer gestohlenen Chipkarte entkommen. Die Wachmannschaft sagt aus, sie hätten nichts Ungewöhnliches bemerkt, bis sie auf den Monitoren einen Toten im Gang hätten liegen sehen. Wie es aussieht, wurde die elektronische Überwachungsanlage manipuliert, es wurde einige Minuten lang eine Schleife gespielt. Es muss noch geklärt werden, ob es Insiderhilfe gab, aber es sieht fast so aus.«
    »Und was ist mit Khalawihiri? Haben sie ihn schon gefasst?«
    »Nein. Er ist in den Wäldern untergetaucht.«
    Jade sprang auf und baute sich vor ihm auf. »Wie kann so etwas auf einer streng bewachten Militärbasis passieren? Sie müssen diesen Verbrecher schnell finden!«
    Hawk stand auf und nahm ihre Hände in seine, bevor sie sich von ihm zurückziehen konnte. »Sie sind dabei. Tatsächlich wurde relativ schnell Alarm gegeben, die Soldaten und auch FBI -Agenten haben sich verteilt und nach ihm gesucht.« Er holte tief Luft. »Sie müssen nah dran gewesen sein, denn Khalawihiri hat auf der Flucht einen FBI -Agenten getötet und mehrere Soldaten verletzt.«
    Jade schwankte, doch Hawk fing sie rasch wieder auf. Vorsichtig legte er sie auf das Sofa und hockte sich daneben. Ihre Augen waren geschlossen, ihre schwarzen Haare boten einen starken Kontrast zu ihrer kalkweißen Haut. Mit dem Daumen wischte er über eine Träne, die über ihre Wange rollte.
    »Das darf nicht sein. Du hattest versprochen, dass alles vorbei sein würde.« Jades Stimme war nur ein Hauch.
    Ein starkes Schuldgefühl drückte auf seinen Brustkorb, auch wenn er nichts für die Flucht konnte. »Ich weiß. Es tut mir leid, Jade. Aber ich bin mir sicher, dass dir keine Gefahr von ihm droht. Er hätte keinen Grund, dir etwas anzutun.«
    Ihre Lider hoben sich, und sie starrte ihn an. »Denkst du

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