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TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)

TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)

Titel: TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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sie plagten, ihr neuen Mut geben, ihr versichern, dass sie für ihn immer noch begehrenswert war. Aber wie sollte er das, wenn er sie nicht einmal berühren konnte, ohne dass sie zusammenzuckte? Wenn sie nicht mehr als drei Worte mit ihm redete? Deshalb freute er sich – so sehr ihn Khalawihiris Flucht auch ärgerte – über die Gelegenheit, mit Jade wegzufahren und ihr vielleicht in anderer Umgebung endlich klarmachen zu können, dass er sie immer noch liebte.
    Doch er sagte ihr nichts davon. »Ich fahre schnell nach Hause und packe ein paar Sachen, dann leite ich auf der Basis alles in die Wege und komme anschließend hierher zurück und hole dich ab.«
    »Okay.« Jade folgte ihm zur Haustür.
    Er zog sie auf und drehte sich noch einmal zu Jade um. »Du wartest hier auf mich, ja?«
    Diesmal reichte das Lächeln fast bis zu ihren Augen. »Versprochen.«
    Hawk wartete, bis sie die Tür hinter ihm geschlossen und verriegelt hatte, bevor er sich auf den Weg zu seinem Auto machte. Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte er fast so etwas wie Hoffnung.

7
    Kyla stützte sich mit ihren Händen an der Wand ab, während das heiße Wasser auf ihren Kopf und Rücken prasselte. So sehr sie es auch versuchte, sie konnte das Bedauern in Christophs Gesicht nicht vergessen, als sie seine Einladung zum Abendessen ausschlug. Ihr tat es auch leid, aber sie hatte immer noch nicht verarbeitet, dass ihr Hamid in Wirklichkeit ein deutscher Agent war. Er hätte sich jederzeit bei ihr melden können, hatte es aber vorgezogen, sie über seine Identität und die Tatsache, dass er noch am Leben war, im Ungewissen zu lassen. Seit sie ihn erkannt hatte, brodelte eine Mischung aus Wut, Freude und Erregung in ihr, die es ihr erschwerte, sich zu konzentrieren. Deshalb hatte sie sich dafür entschieden, dass es besser für sie war, so schnell wie möglich wieder abzureisen und einige tausend Kilometer zwischen sie zu legen.
    Immerhin wusste sie jetzt, dass Hamid – nein, Chris – noch lebte und es ihm gut ging. Sie konnte die Ereignisse in Afghanistan nun endlich hinter sich lassen und ihn vergessen. Ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen und sie lehnte die Stirn an die Fliesen, während sich ihre Hände zu Fäusten ballten. Warum fand sie immer nur die Männer interessant, die unerreichbar für sie waren? Kyla verzog den Mund. Oder sie geriet an Männer, die es nicht verdienten, dass sie überhaupt Zeit in sie investierte. Die Frage war, zu welcher Kategorie Chris zählte.
    Mit einem tiefen Seufzer richtete Kyla sich auf und drehte den Wasserhahn zu. Abrupt kehrte Stille ein, nur das Tröpfeln des Duschkopfs und das leise Summen der Lüftung waren zu hören. Sie schlang sich ein Handtuch um den Körper und stieg aus der Duschwanne. Jetzt war sie zwar sauber und warm, aber innerlich war sie immer noch nicht zur Ruhe gekommen. Hätte sie Chris doch noch einmal treffen sollen, um herauszufinden, was wirklich zwischen ihnen war? Nein, das würde nur dazu führen, dass ihr der Abschied noch schwerer fiel.
    Energisch rubbelte sie ihre Haare trocken und warf das Handtuch über die Stange. Kyla schnitt eine Grimasse, als sie ihre zerzauste Mähne im Spiegel sah. Das würde einige Zeit kosten, aber glücklicherweise hatte sie ja nichts anderes vor. Sie starrte sich an. Verdammt noch mal, sie war hier in Europa, in Berlin, und wollte den Abend allein im Hotelzimmer verbringen? Das wäre ihr früher nicht passiert. Zweifellos wäre sie in einen Club oder eine Kneipe gegangen und hätte sich einen schönen Abend gemacht. Entschlossen richtete sie sich auf und reckte ihr Kinn vor. Es gab keinen Grund, das heute nicht auch zu tun.
    Ein Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass der Abend noch jung war und sie genug Zeit hatte, um sich ordentlich zurechtzumachen. Wieder huschte der Gedanke durch ihren Kopf, Chris anzurufen, doch sie schob ihn energisch beiseite. Er hatte seine Chance gehabt und sie durch sein Schweigen verloren, sie würde jetzt sicher nicht hinter ihm herlaufen. Mit der Bürste entwirrte sie die verknoteten Strähnen ihrer Haare, bevor sie den vorhandenen Fön benutzte. Genervt von der schwachen Leistung des Geräts gab sie nach einigen Minuten auf. So würden ihre Haare nie trocken werden, deshalb steckte sie sie einfach in einem lockeren Knoten hoch und begann sich zu schminken.
    Schließlich trat sie einen Schritt zurück und betrachtete sich zufrieden im Spiegel. Wenn Chris sie jetzt sehen könnte, würde er bestimmt nicht mehr an das verletzte

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