TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)
noch warm ist.«
Blitzschnell schlangen sich Hawks Finger um ihren Arm. »Auf keinen Fall! Vielleicht wartet er nur darauf, dass wir aussteigen und er uns abschießen kann.«
»Das mag sein, aber wir können hier auch nicht einfach nur sitzen bleiben, während er entkommt. Vielleicht ist er noch in der Nähe und wir können ihn festnehmen. Außerdem hätte er sonst sicher schon angefangen zu schießen.«
Hawk rieb über seine Stirn, als würde sie schmerzen. »Was hat Chambers dazu gesagt?«
»Wir sollen hier warten.«
»Dann sollten wir das lieber tun.« Seinen Worten fehlte jede Überzeugungskraft. Jade konnte seinem Gesicht ansehen, wie dringend er sich auf die Suche nach dem Verbrecher begeben wollte.
»Nein, das denke ich nicht. Könntest du damit leben, wenn wir Khalawihiri hätten erwischen können, aber ihn wegen unserer Feigheit haben entkommen lassen?«
Ein Muskel zuckte in Hawks Wange. »Es hat nichts mit Feigheit zu tun, wenn man gesunden Menschenverstand einsetzt und vorsichtig ist.«
»Wir können auch vorsichtig sein und trotzdem herausfinden, ob der Verbrecher hier noch irgendwo in der Gegend ist.« Sie zog ihren Arm aus seinem Griff und stieß die Beifahrertür auf.
Mit einem fast unhörbaren Fluch löschte Hawk das Innenraumlicht und die Scheinwerfer. Anstatt seine eigene Tür zu benutzen, rutschte er hinter ihr her, bis seine Wärme ihren Rücken einhüllte. Sofort kam sie sich sicherer vor und sie widerstand dem Drang, sich gegen Hawk zu lehnen und den Rest zu vergessen. Jetzt war es nur wichtig, Khalawihiri aufzuspüren, alles andere war nebensächlich. Als Hawk sie sanft anstupste, ließ sie sich aus dem Wagen gleiten und ging hinter der Tür in Deckung. Sie konnten nur hoffen, dass Khalawihiri nicht auf der gegenüberliegenden Seite in den Wald eingetaucht war und sie jetzt direkt im Schussfeld hatte. Hawk drängte sich an ihr vorbei, sodass er in der offenen Tür kauerte und sie mit seinem Körper deckte.
Als kein Schuss ertönte, entspannte er sich ein wenig und drehte seinen Kopf in Jades Richtung. »Bleib hier, ich sehe mir den Wagen an.« Seine Stimme war so leise, dass sie ihn kaum verstand.
Bevor sie protestieren konnte, war er schon unterwegs. Tief geduckt und mit der Waffe im Anschlag lief er zum Unglückswagen und blickte hinein. Anscheinend war er leer, denn Hawk schlich daran entlang, bis er die Motorhaube erreichte. Er legte seine Hand auf das zerstörte Metall und zog sie eilig wieder zurück. Nachdem er eine Weile in den Wald geblickt und gelauscht hatte, drehte er sich zu ihr um und gab ihr ein knappes Zeichen, zu ihm zu kommen.
Jades Beine zitterten, als sie rasch die offene Strecke überbrückte und sich neben ihn hockte. Ihre Waffe hielt sie zu Boden gerichtet, falls sich ein Schuss löste. »Glaubst du, er ist noch in der Nähe?« Auch sie flüsterte jetzt.
»Lange kann er jedenfalls noch nicht weg sein.«
Unbehaglich blickte sie sich um, der dunkle Wald wirkte bedrohlich. Doch dann riss sie sich zusammen. Khalawihiri war auch nur ein Mensch und er war sicher von seiner langen Flucht erschöpft. Jetzt war die beste Gelegenheit, ihn zu finden, besonders, wenn er sich bei dem Unfall vielleicht verletzt hatte. Gebückt bewegte sie sich um Hawk herum und verlor vor Schreck beinahe das Gleichgewicht, als er ihren Arm packte und sie zu sich heranzog.
Er brachte sein Gesicht dicht an ihres heran. »Was glaubst du, was du da tust?«
Jade presste ihre Lippen zusammen. »Meinen Job.«
Hawks Augen verengten sich. »Der besteht nicht darin, dich umbringen zu lassen!« Obwohl er leise sprach, war seine Verärgerung deutlich zu hören.
»Aber auch nicht darin, einen Verbrecher entkommen zu lassen, der schon unzählige Menschen getötet hat und nicht ruhen wird, bis er sein Ziel erreicht hat.« Ihre Stimme wurde sanfter. »Wir können ihn nicht einfach laufen lassen, Daniel.«
»Das habe ich auch nicht vor.« Mit den Fingern strich er über ihre Wange. »Aber ich möchte, dass du hier beim Auto bleibst und auf die anderen wartest.«
Während die liebevolle Geste ihr beinahe Tränen in die Augen getrieben hätte, weckten die Worte ihren Widerspruch. »Auf keinen Fall. Wenn wir gehen, machen wir das zusammen.«
»Jade …«
»Wer soll dir Rückendeckung geben, wenn du alleine durch den dunklen Wald rennst?«
Hawk beugte sich vor und legte seine Stirn an ihre. »Weißt du nicht, wie furchtbar es für mich wäre, wenn dir etwas zustoßen sollte?«
Jade schloss die
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