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TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)

TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)

Titel: TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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um keinen Schmerzenslaut von sich zu geben. Sie war nur wenige Meter gefallen, aber trotzdem tat ihr alles weh. Wie musste es da erst Hawk gehen, wenn er von ganz oben heruntergerutscht war?
    Glücklicherweise hatte sie sowohl Waffe als auch Taschenlampe vorher weggesteckt, sonst hätte sie sie vermutlich bei dem Sturz verloren. Mit zitternden Fingern zog sie ihr Schlüsselbund heraus. Hoffentlich funktionierte die Lampe noch. Sie drückte den Knopf und atmete auf, als der Lichtstrahl die Dunkelheit durchdrang. Rasch leuchtete sie die Umgebung ab. Wenn Hawk den Abhang hinuntergestürzt war, musste er hier irgendwo in der Nähe sein.
    »Daniel?« Die dichte Vegetation am Grund der Senke schien ihre Stimme zu verschlucken.
    Als immer noch keine Antwort kam, begann sie damit, die Umgebung systematisch abzusuchen. Wenn Hawk bei Bewusstsein wäre, würde er auf ihre leisen Rufe reagieren. Also musste er bewusstlos sein – oder tot. Da sie die zweite Möglichkeit nicht akzeptieren konnte, konzentrierte sie sich ganz auf die erste. Er musste irgendwo dicht am Abhang liegen, nur so weit entfernt, wie ihn der Schwung hätte tragen können. Außer Khalawihiri hatte ihn weggeschleppt, aber sie glaubte nicht, dass der Verbrecher hier unten war. Was hätte er davon?
    Langsam bewegte Jade sich vorwärts, bis sie über ein Hindernis stolperte. Sie konnte sich gerade noch abfangen und leuchtete mit der Taschenlampe nach unten. Ihr Herz blieb für einen Moment stehen, als sie ein Bein erblickte, das unter einem Busch herausragte. »Oh Gott, Daniel!«
    Jade ließ sich auf die Knie fallen und schob rasch die Zweige beiseite, die ihr die Sicht verdeckten. Ihre Angst nahm zu, als sie Hawk so regungslos dort liegen sah. Da er auf dem Bauch lag und sein Gesicht ihr abgewandt war, konnte sie nicht erkennen, ob er noch lebte. Zögernd beugte sie sich über ihn und legte ihre Hand auf seinen Rücken. Es dauerte ein paar Sekunden, bevor sie seinen Herzschlag und auch seine Atemzüge ausmachen konnte. Erleichtert atmete sie auf, auch wenn es sie immer noch beunruhigte, dass er sich nicht rührte. Sie kroch neben ihn in das Gestrüpp und strich mit den Fingerspitzen über seine Wange. Mit der Taschenlampe leuchtete sie ihn ab, konnte aber keine Verletzung erkennen. Am liebsten würde sie ihn auf den Rücken drehen, aber sie hatte Angst, dass er sich eine Verletzung am Rückgrat zugezogen haben könnte und die Bewegung ihm schaden würde.
    Daher beugte sie sich noch tiefer hinunter und sprach direkt in sein Ohr. »Daniel, kannst du mich hören?« Sein Augenlid zuckte, aber sonst war keine Reaktion zu spüren. Jade legte ihre Hand um seinen Kopf. »Du musst jetzt aufwachen, Daniel. Wir müssen hier weg.«
    Ein tiefes Stöhnen erklang, scheinbar unendlich langsam öffneten sich Hawks Augen. Die Erleichterung war so groß, dass sie umgefallen wäre, wenn sie nicht bereits gesessen hätte. Zwar wusste sie noch nicht, wie schwer er verletzt war, aber immerhin reagierte er auf ihre Stimme. Eine Träne lief über ihre Wange, aber sie lächelte ihn zittrig an. »Willkommen zurück.«
    »L…licht.«
    Rasch senkte sie die Taschenlampe zu Boden, damit sie Hawk nicht weiter blendete. »Entschuldige.«
    »Jade?« Er versuchte, sich zu bewegen, doch sie hinderte ihn daran.
    »Ja, ich bin hier. Bleib ruhig liegen, bis ich herausgefunden habe, ob du verletzt bist.« Behutsam strich sie über seine Wange. »Tut dir etwas weh?«
    Ein atemloses Lachen erklang, bevor es in einem Stöhnen endete. »Alles.«
    Das war nicht sonderlich hilfreich, auch wenn sie ihn gut verstehen konnte. Wenn das Adrenalin in ihrem Körper abgeebbt war, würde sie sicherlich auch unzählige Blessuren von dem Sturz spüren.
    »Okay, tut irgendetwas besonders weh? Hast du Probleme beim Atmen?«
    Eine Weile schwieg Hawk, seine Augenbrauen zogen sich zusammen. »Mein Kopf. Alles andere scheint halbwegs zu funktionieren.«
    Jade biss auf ihre Lippe. Sollte er eine ernsthafte Kopfverletzung haben, musste er auf schnellstem Wege in ein Krankenhaus. Zwar schien er klar denken zu können, aber die Auswirkungen eines Schädelbruchs oder eines Blutgerinnsels könnten auch später noch auftreten. Noch einmal ließ sie ihre Hände durch seine Haare gleiten, doch sie konnte keine Verletzungen feststellen. »Kannst du deinen Rücken ganz steif halten? Dann drehe ich dich um.«
    »Ja.«
    Vorsichtig schob sie ihre Hand unter seinen Nacken, um ihn zu stützen, und drehte dann mit der freien Hand seinen

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