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TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)

TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)

Titel: TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Mühe bezwang sie den Drang, ihn zu bitten, sie festzuhalten und nie wieder loszulassen. So viel zum Thema Abstand halten. Es würde in einem Desaster enden, das war jetzt schon klar. Den Rest der Fahrt konzentrierte sie sich ganz darauf, sie sicher zum Ziel zu bringen, und versuchte, die Gedanken daran, wie viel ihres Herzens sie seit Afghanistan schon an Chris verloren hatte, zu verdrängen.
    Chris teilte seine Aufmerksamkeit gerecht zwischen dem, was außerhalb des Wagens vorging, und seiner Begleiterin. Es war nicht schwer gewesen, Kylas Zerrissenheit zu bemerken, und er konnte ihre Gefühle nachvollziehen. Ihm selbst ging es ja nicht anders, außer vielleicht, dass er sich eingestanden hatte, dass etwas Besonderes zwischen ihnen war, das sie erkunden mussten – sonst würden sie den Rest ihres Lebens darüber nachgrübeln. Seine Mundwinkel hoben sich. Er freute sich schon darauf, seiner Shahla das klarzumachen. Denn sie würde sich mit Händen und Füßen dagegen wehren, das war sicher. Sein Anflug von Humor verging. Zuerst mussten sie sich ein sicheres Versteck suchen, denn sobald die Auftraggeber mitbekamen, dass ihre Leute versagt hatten, würden sie es erneut probieren.
    Sein Blick glitt über die anderen Autos, die in Richtung Washington fuhren, doch diesmal war kein Verfolger zu entdecken. Auch Kyla sah immer wieder in den Rückspiegel, aber an ihrer halbwegs entspannten Haltung war abzulesen, dass auch sie niemanden gesehen hatte, der ihnen folgte. Seine Pistole behielt er in Reichweite, er würde kein Risiko eingehen, wenn es um Kylas Leben ging.
    Gerade als sie in der Stadt ankamen, klingelte plötzlich sein Handy. Es war so lange stumm gewesen, dass er im ersten Moment erschreckt zusammenfuhr. Mit einem Seitenblick auf Kyla zog er es aus seiner Jackentasche und sah auf das Display. Sein Chef, das hatte ihm gerade noch gefehlt. Einen Moment lang überlegte er, das Gespräch einfach nicht anzunehmen, doch er wusste, dass das die Sache nur hinauszögern würde.
    »Ja?«
    »Krüger hier. Sind Sie das, Nevia?«
    Chris rollte mit den Augen. »Da es mein Handy ist, das Sie angerufen haben: ja.«
    »Kommen Sie mir nicht so! Hier ist der Teufel los und daran sind nur Sie schuld!« Chris konnte förmlich vor sich sehen, wie sich Krügers Gesicht langsam rot färbte und die Adern in seiner Stirn hervortraten.
    »Das kann ich mir nicht vorstellen, ich bin ja noch nicht mal da.« Okay, das war gelogen. Er konnte sich sogar sehr gut vorstellen, was dort gerade los war.
    »Genau darum geht es! Sie sind einfach verschwunden, ohne mich zu informieren. Das konnten Sie vielleicht in Afghanistan machen, aber hier herrschen andere Sitten. Wussten Sie, dass Ihre Wohnung abgebrannt ist und darin zwei Menschen ums Leben gekommen sind? Zuerst dachten wir, das wären Sie gewesen, doch dann stellte sich zum Erstaunen aller heraus, dass die Opfer Unbekannte waren und Sie stattdessen untergetaucht sind, ohne das mit mir abzusprechen. Wo zum Teufel sind Sie?«
    »Das kann ich Ihnen derzeit nicht sagen, diese Leitung ist nicht sicher.« Inzwischen glaubte er nicht mehr daran, dass überhaupt irgendetwas im BND sicher war. Wenn jemand an Daten oder Personen herankommen wollte, würde ihm das auch gelingen. Wie sehr gut bei seiner Wohnung zu beobachten gewesen war. Allerdings konnte er sich nicht erklären, wer die beiden Toten waren. Eigentlich hatte nur ein Nachbarsjunge einen Schlüssel, der für ihn nach dem Rechten sah und die Blumen goss, wenn er nicht da war. Sein Magen krampfte sich zusammen, als er sich vorstellte, dass es Pascal sein könnte, der in seiner Wohnung gestorben war. Verdammt!
    Ein Geräusch beinahe wie ein Röcheln war zu hören. »Das geht so nicht, Nevia! Sie mögen ja ein Undercover-Agent sein, aber solange Sie in Berlin eingeteilt sind, haben Sie sich an unsere Regeln zu halten. Und dazu gehört, sich abzumelden und Urlaub zu beantragen, wenn Sie verreisen wollen.« Krüger holte tief Luft. »Ich will einen vollständigen Bericht, und zwar bis morgen früh.«
    »Meiner Zeit oder Ihrer?«
    »Sie …!«
    Chris beendete das Gespräch und steckte das Handy zurück in seine Jackentasche. Vermutlich würde die Sache ein Nachspiel für ihn haben. Womöglich würde er entweder suspendiert oder sofort entlassen werden, aber er konnte es im Moment nicht ändern. Sein Instinkt sagte ihm, dass derjenige, der sie beseitigen lassen wollte, Kontakte in die obersten Etagen hatte – sowohl in Deutschland als auch in den

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