TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)
war.
»Gehen wir.«
Kyla trat neben ihn. »Soll ich dir damit helfen?«
»Nicht nötig. Aber vielleicht kannst du uns den schnellstmöglichen Weg zum Parkplatz suchen.«
»Was ist eigentlich mit dem anderen Angreifer passiert?«
Chris versuchte, das Gewicht des Mannes etwas besser zu verteilen. »Der liegt hoffentlich noch bewusstlos hinter der Hütte. Ich hatte es etwas eilig und habe mir nicht die Zeit genommen, ihn zu verschnüren.«
Kyla warf ihm einen Blick zu, den er in der Dunkelheit nicht deuten konnte, aber schließlich nickte sie nur. Innerhalb kürzester Zeit überquerten sie den Parkplatz und Chris atmete auf, als er sah, dass der zweite Mann noch genau dort lag, wo er ihn zurückgelassen hatte. Er ließ den anderen Verbrecher neben ihn fallen und bückte sich, um zu überprüfen, ob er immer noch bewusstlos war.
»Der hier schläft auch noch.« Aus den Augenwinkeln sah er eine Bewegung. Mit der Pistole in der Hand wirbelte er herum, erkannte dann aber, dass es nur einer der Trucker war, die hier auf dem Parkplatz pausierten. Schnell ließ er die Waffe verschwinden. »Und wir bekommen gleich Besuch. Vielleicht solltest du den Leuten erklären, dass wir zu den Guten gehören.«
Kyla schnitt eine Grimasse. »Warum tust du das nicht, und ich rufe in der Zwischenzeit die Polizei und Hawk an?«
Chris durchsuchte die beiden Bewusstlosen auf Papiere und Waffen. »Warte kurz, ich hole was aus meiner Tasche.«
Mit Kabelbindern kehrte er kurz darauf zurück. Auf Kylas hochgezogene Augenbrauen hin zuckte er nur mit den Schultern. »Man weiß nie, wozu man sie gebrauchen kann.« Schnell band er die Hand- und Fußgelenke der beiden Männer zusammen, während Kyla sich entfernte, um in Ruhe die Telefonate führen zu können.
Chris sammelte das Waffenarsenal der Männer ein und trug es zum Auto, um es darin einzuschließen. Er wollte nicht, dass die Waffen in falsche Hände gerieten, bis die Polizei eintraf.
»Was ist hier los?«
Chris drehte sich langsam zu der rauen Stimme um. Der kräftig gebaute Trucker stand vor ihm. »Diese beiden Kerle haben uns angegriffen. Wir haben sie überwältigt und warten jetzt auf die Polizei.«
Natürlich reichte das dem Mann nicht als Erklärung aus und Chris brauchte eine Weile, bis er ihn davon überzeugt hatte, dass er sich lieber zurückziehen sollte.
Kyla kehrte gleich darauf wieder und schüttelte den Kopf. »Ich kann dich wirklich keine zwei Minuten alleine lassen.«
Chris lächelte sie an. »Nein, wohl nicht.«
Das brachte ihm ein Augenrollen ein. »Hawk hat gesagt, wir sollen nach D . C. zurückfahren, sie treffen uns dort. Anscheinend ist Khalawihiri verschwunden und sie finden keine neue Spur von ihm.«
Das klang nicht gut. »Okay. Kommt die Polizei gleich?«
»Sie kommen, so schnell es geht. Was vermutlich noch einige Zeit dauern kann.« Sie blickte in den Wagen. »Haben die beiden Papiere bei sich?«
»Nicht am Körper, aber vielleicht in ihrem Wagen.«
Kyla blickte dorthin und biss auf ihre Lippe. »Wir sollten wohl auf die Polizei warten …«
Er unterbrach sie. »Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich möchte wissen, wer hinter uns her ist. Und zwar nicht erst in ein paar Wochen, wenn alle Spuren ausgewertet sind, sondern jetzt.«
»Das sehe ich genauso. Trotzdem habe ich hier eigentlich keine Befugnis zu einer Durchsuchung. Wenn das jemand herausfindet …«
»Können sie uns immer noch anklagen. Wichtiger ist im Moment, dass wir am Leben bleiben.«
Kyla stieß einen Seufzer aus. »Stimmt. Hast du zufällig auch Handschuhe dabei?«
Seine Mundwinkel hoben sich. »Das nicht, aber Taschentücher.«
Wortlos hielt sie ihre Hand auf. »Wie wäre es, wenn ich den Wagen durchsuche, während du versuchst, die beiden Idioten zu wecken und noch etwas aus ihnen herauszubekommen? Zwar glaube ich nicht, dass sie es uns so leicht machen werden und uns erzählen, wer sie beauftragt hat, aber es kann nicht schaden, es zu versuchen.«
Wärme schoss durch seinen Körper, als sie genau das vorschlug, was auch er vorhatte. Er beugte sich zu ihr und küsste sie leicht auf die Lippen.
Mit großen Augen starrte sie ihn an. »Wofür war das?«
»Ich finde es heiß, wenn du die Polizistin gibst.«
Kyla stieß ihn von sich. »Blödmann. Geh und mach dich nützlich.«
»Ja, Ma’am.« Aus seinen Augenwinkeln sah er noch das Lächeln auf ihrem Gesicht, als er sich umdrehte.
19
Kyla blickte Chris hinterher und versuchte, ihren Herzschlag wieder unter Kontrolle
Weitere Kostenlose Bücher