TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)
einige Meter seitlich ausgewichen, bis er von einem Busch verdeckt wurde. Sein Gegner lief genau in die Falle.
Als er an ihm vorbeikam, schlug Chris auf dessen Arm, die Pistole fiel zu Boden. Überraschend schnell erholte sich der Mistkerl von dem unerwarteten Angriff und wehrte Chris’ nachfolgenden Tritt mit einer Drehung ab. Offensichtlich hatte er einige Erfahrung im waffenlosen Nahkampf. Doch davon ließ Chris sich nicht aus dem Konzept bringen. Mit einigen gezielten Schlägen und Tritten setzte er den Mann außer Gefecht. Er massierte seinen Arm, der nach einem Gegentreffer genau auf die Muskeln seltsam taub war. Aber damit konnte er sich jetzt nicht befassen, er musste so schnell wie möglich Kyla und den zweiten Angreifer finden. Allerdings mochte er den überwältigten Mann auch nicht einfach so liegen lassen. Um zu überprüfen, wie lange er noch bewusstlos sein würde, beugte Chris sich über ihn. Der Mann würde so schnell nicht wieder aufwachen.
Unruhig blickte Chris sich um. Wo war Kyla nur geblieben? Wenn der zweite Verbrecher sie gefunden hatte … Lautlos bewegte er sich auf das nahe Gebüsch zu, hinter dem ein kleines Waldstück begann. Hinter einem Baum blieb er stehen und lauschte angestrengt. In der Dunkelheit war es völlig unmöglich, irgendwelchen Spuren zu folgen, deshalb musste er sich ganz auf sein Gehör verlassen. Schließlich hörte er ein leises Knacken und wandte sich in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. Lautlos bewegte er sich vorwärts und verschmolz mit der Nacht.
Chris hatte den zweiten Mann schnell aus den Augen verloren und sich nur auf den anderen Verbrecher konzentriert. Aber Kyla konnte noch nicht weit gekommen sein. Als Chris ein erstickter Laut ans Ohr drang, befürchtete er, dass er zu spät kommen könnte. So schnell wie möglich schlich er auf die Kampfgeräusche zu. Nur wenige Sekunden später konnte er zwei dunkle Schemen erkennen, die zwischen den Bäumen gegeneinander kämpften.
Sofort erkannte er Kyla, auch wenn nur wenig Licht durch die Äste der Bäume drang. Woher die Gewissheit kam, wusste er nicht, es war einfach so. Als wenn sein Herz ihres spüren konnte. Chris schob seine Sorge um Kyla beiseite und konzentrierte sich darauf, wie er ihren Gegner ausschalten konnte, ohne sie zu gefährden. Schließlich näherte er sich dem Mann von hinten und versuchte, ihn unschädlich zu machen, bevor er seine Pistole benutzen konnte. Chris’ Wut explodierte, als er sah, wie der Mann Kyla niederschlug. Er beugte sich über sie und griff in ihre Haare. Chris war kurz davor, den Bastard zu erschießen, aber da er Kyla nicht gefährden wollte, entschied er sich für eine andere Taktik.
Es gelang Chris, sich dem Verbrecher bis auf zwei Meter zu nähern, bevor der ihn bemerkte. Doch damit hatte Chris gerechnet, sprang blitzschnell vor und trat gegen dessen Arm, sodass die Pistole in hohem Bogen durch die Luft flog und im Unterholz landete. Sofort stürzte Chris sich wieder auf ihn und trieb ihn gleichzeitig von Kyla weg. Gemeinsam landeten sie auf dem feuchten Waldboden, und Chris rollte sich auf den Angreifer, um ihn am Aufstehen zu hindern. Mit einigen gezielten Faustschlägen setzte er ihn außer Gefecht.
Schwer atmend stand Chris auf und hockte sich neben Kyla, die gerade mühsam versuchte, sich aufzurichten. Er legte seine Hand auf ihre Schulter und drückte sie sanft zurück. »Bleib erst mal liegen. Wo bist du verletzt?«
»Gar nicht, ich habe nur einen Moment lang keine Luft bekommen.« Diesmal setzte sie sich mit seiner Hilfe auf. Sie warf einen Blick auf den Verbrecher und schnitt eine Grimasse. »Lebt er noch?«
»Vermutlich. Mich interessiert aber eher, dass du noch lebst.« Um nicht zu sagen, dass er an überhaupt nichts anderes hatte denken können.
Kyla lächelte ihn an und legte ihre Hand auf seine. »Danke.«
Chris beugte sich vor und küsste sie sanft, bevor er sich bedauernd von ihr löste. »Wir sollten uns wohl besser um die beiden Mistkerle kümmern, bevor sie abhauen oder andere in Gefahr bringen.«
»Damit hast du völlig recht. Hilfst du mir hoch?«
Die Tatsache, dass sie seine Hilfe annahm, zeigte ihm, dass sie doch angeschlagen war. Oder sollte sie tatsächlich endlich erkannt haben, dass sie nicht schwächer wirkte, wenn sie sich hin und wieder helfen ließ? Eine interessante Frage. Chris ging zu dem Verbrecher und warf ihn sich kurzerhand über die Schulter, als er feststellte, dass der Mann immer noch bewusstlos
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