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Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition)

Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition)

Titel: Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Zhang
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gewusst, dass Lankster Square nur der erste Schritt eines größeren Plans war. Aber Josie so lange nicht gesehen zu haben, hatte in mir den Hauch eines Zweifels gesät, hatte mir die Frage aufgedrängt, ob sie inzwischen davor zurückschreckte weiterzumachen.
    Offenbar nicht.
    Kitty hörte alles mit, was wir sagten, daher mussten wir aufpassen, wie wir die Dinge formulierten. Über den Vorfall am Lankster Square zu reden war völlig normal – es wurde sogar erwartet. Aber wir durften nichts sagen, was nahelegte, dass wir dort gewesen, geschweige denn auf irgendeine Weise darin involviert waren.
    Josie hielt uns ihre Hand hin. Ich blickte auf die schmalen, säuberlich gezeichneten schwarzen Buchstaben.
    Treffen am Donnerstag, 17 Uhr.
    Sie wartete lächelnd meine Antwort ab. Ich schluckte. Ich dachte an das Drücken und Schieben der Menge, die Schreie, die sich in unseren Schädel gebohrt hatten, das Plakat von Jaime am Schaufenster.
    Ich dachte an die vergangenen zwei Wochen zurück, die wir aufs Neue eingesperrt in Emalias Wohnung verbracht hatten, als wären wir kleine Kinder in einem Laufstall, von denen Ahnungslosigkeit erwartet wurde.
    Ich dachte an das, was Peter gesagt hatte, dass er uns fortschicken wollte. Früher oder später würde er versuchen, es zu tun. Schon bald, falls Powatt die Genehmigung erhielt, zu öffnen. Und was dann? Addie und ich würden mitten im Gott weiß wo unter Fremden festsitzen. Zur Schule gehen. Hausaufgaben machen. So tun, als wären wir normal. Als wären wir wie alle anderen. Ohne die Möglichkeit, etwas zu bewirken.
    Sabine und Josie hatten fünf Jahre gebraucht, um an diesen Punkt zu kommen, um tatsächlich den Versuch zu unternehmen, etwas zu bewirken. Ich konnte keine weiteren fünf Jahre warten. Ich wollte, dass die Dinge sich änderten. Und zwar jetzt.
    Ich erwiderte Josies Blick.
    Ich fragte Addie nicht nach ihrer Meinung.
    Ich nickte einfach.

Kapitel 16
    Hally tigerte in ihrem Zimmer auf und ab, ohne uns auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen. » Du willst dorthin zurück? «
    Ich hatte ihr und Devon von Josies Besuch erzählt. Devon nahm die Neuigkeit wie gewöhnlich gleichmütig auf. Ich hatte damit gerechnet, dass Hally abwehrend reagieren würde – im Lauf der letzten beiden Wochen hatte sie keinen Zweifel daran gelassen, dass das, was am Lankster Square passiert war, nicht in ihrem Sinne gewesen war. Und ich verstand sie. Das tat ich wirklich. Aber das Ausmaß ihrer Fassungslosigkeit schmerzte mich.
    Addie war keine Hilfe. Sie hatte geschwiegen, seit ich Josie zugenickt hatte, ihr gesagt hatte, dass wir zum nächsten Treffen auf den Dachboden kommen würden. Ich konnte nicht erkennen, was sie dachte.
    Ich schluckte die Erklärung hinunter, die ich mir überlegt hatte – dass wir die Sache am Lankster Square vielleicht falsch angepackt hatten, was aber nicht hieß, dass wir vollkommen aufgeben sollten. Ich glaubte immer noch an Sabines Plan. Und die Tatsache, dass die Powatt-Anstalt auf keinen Fall öffnen durfte, blieb bestehen.
    » Ich muss hingehen, um Cordelia zu sehen « , sagte ich stattdessen. Es war nicht komplett gelogen, aber es schmeckte wie eine Lüge, fühlte sich schlüpfrig an wie eine Lüge. » Ich war dort, als … Ich war dort, als sie verletzt wurde. Es war meine Schuld. Ich muss hin, um sie wiederzusehen. «
    » Es war nicht deine Schuld « , sagte Hally augenblicklich, aber darüber hinaus sagte sie nichts. Sie runzelte nur die Stirn und presste die Faust gegen den Mund. Sie sah Devon an, der mit den Schultern zuckte.
    » Schön « , sagte sie schließlich. Ihre Arme waren vor dem Körper verschränkt, nicht so, als wäre sie wütend, sondern als versuche sie, sich zu schützen. Lissa und Hally kleideten sich inzwischen anders. Ich erinnerte mich an die Sachen, die zu Hause in ihrem Schrank gehangen hatten, die wilden Muster und knalligen Farben. An diesem Tag trug sie eine weiße Bluse und einen schwarzen Rock. Ihre langen Haare hatte sie locker zu einem Zopf geflochten, der ihre Ohren frei ließ. Es ließ sie nüchtern aussehen. Streng.
    » Bist du dabei? « , fragte ich.
    Hallys Blick blieb mit unserem verschränkt. Sie schüttelte den Kopf.
    Ich biss auf unsere Lippe. » Okay. «
    » Ich komme mit « , sagte Devon.
    Addie und ich waren den ganzen Weg bis zum Fotoladen furchtbar angespannt, wir zuckten zurück, wenn jemand uns zu nahe kam, fuhren zusammen, wenn Leute hinter uns etwas riefen. Ein vorbeifahrendes Polizeiauto, obwohl

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