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Twitter: Eine wahre Geschichte von Geld, Macht, Freundschaft und Verrat (German Edition)

Twitter: Eine wahre Geschichte von Geld, Macht, Freundschaft und Verrat (German Edition)

Titel: Twitter: Eine wahre Geschichte von Geld, Macht, Freundschaft und Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Bilton
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Wovon reden Sie?« Das Lächeln war nun vollständig aus seinem Gesicht gewichen. »Ich verstehe nicht, wovon Sie sprechen.«
    Campbell wiederholte: »Der Verwaltungsrat möchte nicht, dass Sie Vorstandschef bleiben. Er möchte, dass Sie zurücktreten. Er möchte, dass Sie die Geschäftsleitung verlassen.«
    Campbell redete weiter, faselte etwas von der Entscheidung des Verwaltungsrats, von dessen Überzeugung, dass Ev nicht der Richtige sei, um Twitter zu leiten. Dass er für seine Entscheidungen zu lange brauche. Dass er nicht führen könne. »Diese Scheißkerle. Diese beschissenen New Yorker Investoren«, fluchte Campbell, um zu unterstreichen, dass er mit alldem nichts zu tun hatte.
    Als Ev klar wurde, dass er sich nicht verhört hatte, unterbrach er Campbell abrupt. »Stecken Sie etwa auch dahinter? Sind Sie mit dem Verwaltungsrat einer Meinung?« Campbell fing an, herumzudrucksen und mied Evs Blick, unfähig, ihm eine ehrliche Antwort zu geben. »Sind Sie mit von der Partie?«, insistierte Ev mit erhobener Stimme. Seine Ungläubigkeit verwandelte sich in Wut.
    Wieder lavierte Campbell herum, verfluchte den Verwaltungsrat, die Investoren. »Diese Arschlöcher!«, wetterte er.
    Schließlich hatte Ev genug gehört und bat Campbell zu gehen. Er wollte selbst vom Verwaltungsrat hören, was los war, und griff zum Hörer.
    »Hey, tut mir wirklich leid«, sagte Bijan. Er seufzte und versicherte Ev, dass er ihn für einen großartigen Vorstandschef halte. »Wir möchten, dass Sie als Produktberater dabeibleiben«, versicherte er. »Wir möchten nicht, dass Sie aus dem Unternehmen ausscheiden. Wir glauben, dass Sie für Twitter wirklich wertvoll sind.« Aber, so erklärte er, das Unternehmen brauche einen neuen Typ von Chef, der sich auf den Ertrag konzentrierte und Twitter auf den Börsengang vorbereitete.
    Ev war baff über das, was er hörte. Er legte auf und rief Fred Wilson an, der nicht die geringste Freundlichkeit heuchelte oder herumdruckste wie die anderen. Fred sagte rundheraus, dass er ihn immer für einen schlechten Vorstandschef gehalten habe, dass er die neue Gestaltung der Webseite furchtbar finde und Ev die Firma in die falsche Richtung führe.
    »Ich weiß überhaupt nicht, wovon Sie reden, verdammt noch mal«, sagte Ev ungläubig. »So versauen Risikofinanziers eine Firma.« Seine Stimme bebte.
    »Auf welchem Mist ist das gewachsen? Bei jeder meiner Präsentationen kam doch von Ihnen: ›Ja, das ist aufregend, das ist toll‹«, empörte sich Ev. »Ich weiß, dass unser Management nicht optimal war, aber …« Er hielt inne, senkte die Stimme und erklärte feierlich: »Ich weiß wirklich nicht, wie Sie das dem Gründer eines Unternehmens antun können.«
    »Ich hab Sie nie als Gründer angesehen«, erwiderte Fred abfällig, verletzt, wie Ev über die Kapitalgeber wie ihn hergezogen war. »Jack hat Twitter gegründet.«
    Evs Augen weiteten sich. »Verflucht, was soll das heißen?«, rief er. » Sie haben doch Jack gefeuert! Das ist doch krank. Scheiße … das ist … absolut krank!«
    »Wir diskutieren hier nicht«, erwiderte Fred. Es war beschlossene Sache, der Verwaltungsrat hatte entschieden: Ev würde nicht länger Vorstandchef sein.
    Ev war außer sich. Er wusste nicht, wem er noch vertrauen konnte. Wie lange schon hatte der Verwaltungsrat an seinem Stuhl gesägt? Durften sie ihn überhaupt feuern? Schließlich besaß Ev immer noch die Mehrheit an Twitter.
    Wiederholt versuchte er, Fenton zu erreichen, nur um immerwieder dessen Anrufbeantworter zu hören. Er wollte mit Goldman und Biz sprechen. Steckten sie da womöglich auch mit drin? Campbell, Fred, Bijan und Fenton wollten ihn als Vorstandschef loswerden, so viel war inmitten all der Konfusion klar, aber was war mit »seinen« Jungs? Wenn sein langjähriger Freund Dick der neue Chef werden würde, musste er einer der Putschisten sein, überlegte Ev.
    Aber doch nicht Goldman und Biz ?! Auf keinen Fall. Er stürmte, den Blick fest nach unten gerichtet, um bloß nicht mit einem Mitarbeiter sprechen zu müssen, aus seinem Büro in den dritten Stock.
    »Alles in Ordnung mit dir?«, fragte Goldman, als Ev mit sorgenvoller Miene vor ihm stand. Ev wies auf den rückwärtigen Konferenzraum. Goldman schloss die Tür hinter sich und setzte sich, mit gespannter Miene auf seinen besten Freund und Boss blickend, an den Tisch. Es gab keine Fenster, nur eine gedimmte Deckenbeleuchtung. Draußen gingen Hunderte von Mitarbeitern geschäftig ihrer Arbeit nach. Ev

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