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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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dann muss ich wieder ran!
    „Oh-wouw“, sagte Juniper und ließ sich nur widerwillig
von Carmino mitziehen.
    Pix verschwand leider nicht so einfach. „Und wie
läuft‘s mit der Malerei? Ich hab gehört, sogar ein paar aus der Truppe wollen
dir was für ein Bild bezahlen. Und damit kannste doch auch hier weitermachen!“
    War das zu fassen? Die rührte keinen Finger, drückte
sich auch jetzt gerade wieder vor ihren Aufgaben am Kochfeuer – und wollte bei
ihm den Einpeitscher spielen? „Hör mal, Pix – für heute bin ich fertig, klar?“
    „Ist ja gut! Brüll mich nicht gleich an! Also, mir ist
da noch was eingefallen. Kannst du nicht auch Medizin herstellen? So was wie
Penicillin oder so? Damit könntest du hier doch der Superheiler werden! Falls
du an deiner Uni aufgepasst hast, heißt das.“
    Penicillin, na klar. „Ich studiere Medizin, nicht
Pharmakologie. Und in Medizin bin ich auch noch Anfänger. Was
Medikamentenherstellung angeht, da hat Jakobe auf jeden Fall mehr drauf als
ich.“
    Da schnaubte sie verächtlich. „Tja, Pech. Dann musst
du eben weiter den Medizinmann spielen.“ Eine Pause folgte. Offenbar suchte sie
nach einer passenden Überleitung für ein anderes Anliegen. „Dafür kannst du den
hier haben. Das wollt ich noch sagen.“
    Sie hielt ihm etwas hin, das sich auf den zweiten
Blick als ein monströser Ring erwies: ein fast fingerlanger Drachenkopf mit
lang ausgezogenem, gewundenem Hals, das Ganze aus angelaufenem Metall, so ein
Ding, worauf diese Goth-Freaks eben abfuhren. Aber was sollte er damit? Etwas
ratlos nahm er ihn und streifte ihn probeweise über den kleinen Finger, der
darunter fast verschwand. Wenn er eine Faust machte, ragte die Spitze über den
Finger hinaus. Konnte man gut und gern als Waffe einsetzen – was vermutlich
auch so gedacht war. Bequem war es nicht.
    „Nicht so, Idiot! Du kannst ihn aufbiegen und am Hut
festmachen, dachte ich. Oder an dieser geilen neuen Jacke. So eine Art –
Abzeichen, was weiß ich. Äskulapstab für Hinterwäldler oder so. Beeindruckt die
Eingeborenen hier bestimmt.“
    „Ja – das könnte man machen!“ Er wusste nicht, was ihn
am meisten verblüffte, dass die Dumpfbacke überhaupt eine Idee hatte, dass sie
wusste, was ein Äskulapstab war, oder dass sie ihm ihren Ring gab.
    „Also – wenn du mir dafür ’ne Kippe organisierst,
gehört er dir.“
    Kate lachte. Pix sah sie giftig an.
    „Ich versuch’s“, gab er sich geschlagen. „Dass die
Qualmerei dich umbringt, muss ich dir nicht erst sagen –“
    „Das schafft dieser Ausflug hier bestimmt schneller.
Und an dem bist du schuld. Also kannst du ruhig was dazu beitragen, mir
die Sache angenehmer zu machen.“
    Er hatte Glück, denn in diesem Augenblick schallte
Jakobes Stimme über den Lagerplatz. „ Pi-hix !“ Sie schaffte es, einen
wütenden Zweisilber aus dem Namen zu machen. „Wir brauchen dich hier! Schnell
jetzt!“
    „Du siehst, was ich meine?“, fragte Pix mit
sarkastischem Augenaufschlag und machte endlich einen Abgang. „Also – eine
Kippe, mindestens!“
    Und dann musste er nur noch Kate loswerden. Die saß
immer noch da und träumte in die Gegend. Ob sie und Inglewing wirklich Krach
hatten? War ja schon etwas überraschend, dass er heute früh wieder allein losgefahren
war.
    „Sieht so aus, als wäre jetzt alles repariert“,
verkündete sie nach einer Weile. „Und das Essen scheint auch fast fertig zu
sein.“
    Ich bleib trotzdem hier liegen, dachte er, ohne die
Augen zu öffnen. Mehr von denen kann ich heut nicht ertragen.
    Kate schien seine Gedanken gehört zu haben. „Schalt
mal ein paar Gänge runter, James!“, sagte sie und strich ihm das Haar aus dem
Gesicht. „Du musst hier niemanden im Alleingang retten. Keinem von uns geht’s
schlecht. Wir werden’s schon irgendwie zurück schaffen.“
    Ihm wurde ganz anders, sodass er kaum hörte, was sie
sagte. Die Berührung war zwar irgendwie befremdend, aber zugleich verdammt gut –
    „Und dann haben wir zuhause jedenfalls was, worüber
wir Bücher schreiben und für jede Menge Geld durch die Talkshows tingeln
können“, fuhr sie grinsend fort.
    Sie war letzte Nacht auch in seinen Träumen
vorgekommen, erinnerte er sich jetzt. Nein, nicht so ein Traum. Aber da
hatte sie auch so dagesessen wie jetzt, hatte in ihren Peregrini-Klamotten
deplatziert und heruntergekommen ausgesehen, weil sie auf der Fensterbank eines
gediegenen Arbeitszimmers hockte. Seines Arbeitszimmers –

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