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Über Alle Grenzen

Über Alle Grenzen

Titel: Über Alle Grenzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lama Ole Nydahl
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Stück in Polen in Druck gegangen. Wojteks Übersetzung war ausgezeichnet, nur hatte der Verleger es sich im letzten Augenblick erlaubt, einige meiner Äußerungen etwas abzuschwächen, was er nicht hätte tun sollen. Michael aus Kiel schloss sich dort unserer Reisegruppe an. Nach einem Tag und einer Nacht auf den Schienen durch fruchtbare, aber öde Landschaften, die früher zu Polen gehört hatten und nun Teil der Ukraine sind, kamen wir in Kiew an.

    Nur im Abteil der Wagonbegleiterin gibts genügend Licht

    Als wir aus dem Zug stiegen, umfing uns ein kraftvoller warmer Windstoß, und vor mir standen die hübsche Tatjana, Tolek, Sascha und andere Freunde aus unserer Petersburger Gruppe. Während der folgenden Wochen zeigten sie mir die Tiefe Russlands und wurden eine perfekte Mannschaft. Vagid, mein Übersetzer, ist ein Sprachgenie, der sich alles selbst beigebracht hat. Seit wir uns kennen lernten, hat er sich von seinen Wurzeln im aserbaidschanischen Baku unglaublich empor entwickelt. Er hatte seine Jahre in der Roten Armee gut genutzt. Außer sich einige Sterne für die Schulter zuzulegen, hatte er Deutsch, Englisch und mehrere asiatische Sprachen gelernt. Sein Ziel, meine bis heute erschienenen Bücher ins Russische zu übertragen, hat er bereits erreicht.

    Segen und Begrüßung

    Kiew ist die ursprüngliche Hauptstadt Russlands, und wir hörten sofort, dass man für fast alles Bezugsscheine brauchte. Nur Ukrainer durften die wenigen schlecht verarbeiteten Gegenstände kaufen, die überhaupt aufzutreiben waren. Erstaunlich viele der geschichtsträchtigen Gebäude standen noch, die Ukrainer hatten offensichtlich die “Kriegsführung der verbrannten Erde” des Zweiten Weltkriegs gegen die Deutschen nur lauwarm überstanden.

    Mein Superübersetzer Vagid

    In einem niedrigen Raum einer farbenfrohen Kunstausstellung fanden nur ein paar Dutzend Zuhörer Platz. Es ging aber weniger um die Menge: Während des Leitens einer Meditation hatte ich ein einzigartiges Erlebnis. Die lokalen Gottheiten und andere Energien erschienen. Sie zeigten mir die heiligen Stellen, versteckte Birkenhaine und aufgeladene Felsen, die ihre Kraftfelder bewahren. Zweifellos mochten sie uns und würden unsere Arbeit unterstützen. Das Gefühl tiefer Sehnsucht, das sie mir einflößten, verschmolz mit ähnlichen Erlebnissen, die ich im Norden des Landes gehabt hatte. Es war so viel Gefühl in jedem kleinsten Teil der Aussage. Es gab noch weitere Zeichen, die darauf hindeuteten, dass Russland ein bedeutender Teil meiner Aktivität werden würde. Wie zuvor an anderen Stellen, die ich für die Lehre öffnete, blutete ich auch hier – dieses Mal aus dem Darm. Eine Mahlzeit auf dem Flug von Nepal, die Tomek klugerweise gemieden hatte, war offensichtlich voller Amöben gewesen, und eine Handvoll russischer Tetracycline hatte sie nicht beseitigen können.

    Zweieinhalb weitere Tage im Zug brachten uns nach Zaparoje, ins Herz des Kosakenlandes. Ein Bus wartete auf unsere damals bescheidene Gruppe von fünfzehn Freunden; im Januar 1992 sollten wir schon mit sechzig durch Sibirien reisen, und im Sommer mieteten wir für über hundert Mitfahrer einen ganzen Zug.

    Ost und West lernen sich kennen

    Auf dem Weg zeigten die Kosaken uns einige geschichtsträchtige Orte, an denen ihr Stamm immer wieder Kraft tankte. An der Mündung des Dnjepr-Flusses liegt eine Insel mit einer großartigen Aussicht. Auf ihrem Weg, um das Römische Kaiserreich zu schützen, hatten die schwedischen Wikinger dort ein letztes Mal gerastet. Es war deutlich, dass die Kosaken auch geben und nicht nur nehmen wollten. Während der Belehrungen hörten fünfhundert begabte und sehr offene Menschen nicht auf, Fragen zu stellen. Danach waren wir ihre Gäste und ritten ihre schnellen Pferde.

    Hunderte nahmen Zukunft

    Da zweihundert Menschen Zuflucht nehmen wollten und Tausende folgen würden, musste ich einheitliche Namen geben. Also entschied ich mich, für die Männer “Karma Dorje” (Diamant) und für die Frauen “Karma Pema” (Lotus) zu verwenden. Diese Namen drücken die grundlegenden männlichen und weiblichen Eigenschaften aus, sie sollen zum allgemeinen Segen auch die Geschlechter einander näher bringen. Während die Menschen für die Zuflucht langsam an uns vorbeigingen, segnete ich sie. Gabi schnitt ihnen eine Haarsträhne ab, Lotte und Tatjana verteilten aufgeladene Segensschnüre, und Tomek und andere sorgten dafür, dass jeder dran kam. Dies wurde zum Muster für

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