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Über Alle Grenzen

Über Alle Grenzen

Titel: Über Alle Grenzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lama Ole Nydahl
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Schwierigkeiten bei der Anerkennung des 17. Karmapa Thaye Dorje machen sollte, störte mit ihren vielen Forderungen das gute Gefühl.

    Rinzin Lhadipa Lama bei der Arbeit

    Zurück aus Paris, fuhren wir Kalu Rinpoche nach England. Dort hatte sich wenig entwickelt. Besonders peinlich war London, wo Kalu Rinpoche so viel seiner Kraft eingesetzt hatte. Im “Friends House”, der Begegnungsstätte der Quäker, vergaß er alle Gesetze guten Benehmens. Vor den versammelten englischen Lehrern und Hunderten von Zuhörern verglich Kalu Rinpoche mit einem verschmitzten Lächeln die vier Linien des tibetischen Buddhismus folgendermaßen: “In Tibet gingen die Menschen zu den Gelugpas, wenn sie Tugend entwickeln wollten. Wollten sie weise werden, gingen sie zu den Sakyapas . Wollten sie Meditation lernen, zu den Nyingmapas, und wenn sie schnelle Erleuchtung wünschten, zu den Kagyüpas.” Es gab einen Augenblick völliger Stille, in dem die Leute versuchten, diese Sicht in ihr Weltbild einzuordnen.

    Kalu Rinpoches charmantes Lächeln

    In Manchester sah ich diesmal keinen grünen Mann, und man konnte erste gute Entwicklungen beobachten, die auf ein abgesichertes Verständnis der Lehre gegründet waren.
    Unser längster Aufenthalt war wieder in “Samye Ling”. Das Kloster liegt bei Lockerbie, wo Araber 1988 ein Pan-Am-Flugzeug vom Himmel holten. Dort hatten wir Bekannte aus vielen Teilen der Welt. Sie lebten in Bauernhöfen oder Wohnwagen im entspannten Stil der 60er Jahre. Ich lehrte wieder in Edingburgh und Glasgow, und wir genossen den Frühling und die kleinen, kurvigen Straßen. Sie machten sogar die Höchstgeschwindigkeit unseres VW-Busses spannend.
    In “Samye Ling” lernte ich etwas Wichtiges für meinen Weg. An einem Vollmondtag beteiligte ich mich an einem allgemeinen Schweige-Gelübde, offenbar durch einige Äußerungen Kalu Rinpoches beeinflusst. Wenn nicht alle an der Übung teilnehmen, lege ich ein solches Gelübde nie wieder ab. Mehrere Leute, die wirklich Hilfe brauchten, kamen an diesem Tag zu mir. Während ich die Ratschläge auf Zettel schrieb, fühlte ich mich elend. Freiwillig die Fähigkeit, anderen zu nützen, einzugrenzen - nie wieder!
    Kurz nach Kalu Rinpoches Abreise verließen auch wir Anfang Mai 1977 England. Zwei Freunde waren auf dem Weg nach Kopenhagen. Da so viele es wünschten, wollten wir es trotz unserer Erfahrungen noch einmal mit sesshaften tibetischen Lehrern versuchen. Lama Thubten und Lama Lody, Leiter des Bhutia Busty Klosters in Darjeeling, sollten in Dänemark unterrichten.

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Kalu Rinpoche (1905-1989)
    Der erste Kalu Rinpoche wurde 1905 in Kham, Osttibet, geboren. Bis zu seinem dreizehnten Lebensjahr lebte das Kind bei seinen Eltern, um dann nach Palpung zu gehen, wo Rinpoche seine Novizengelübde vom 11. Situ Rinpoche erhielt und ins Kloster eintrat. Mit sechzehn Jahren begab er sich in das traditionelle Dreijahresretreat und erhielt alle Übertragungen der alten und neuen Traditionen. Als 25-Jähriger begann er ein zwölf Jahre dauerndes Einzelretreat in den Bergen Ost-Tibets und kehrte dann auf Wunsch Situ Rinpoches zum Kloster zurück, um der Leiter beider Retreateinrichtungen, Naroling und Niguling, zu werden. Dort erhielt er neben der vollständigen Karma-Kagyü-Übertragungen auch die seltenen Übertragungen der Shangpa-Kagyü-Linie. 1955, auf Wunsch S. H. Karmapas, verließ er Tibet, um Vorbereitungen im Exil zu treffen. In Sonada/Indien baute er ein Kloster. Im Jahre 1979 schickt S.H.Karmapa ihn in den Westen, um diesen für ihn vorzubereiten. Später reiste er in der ganzen Welt, etablierte viele Shangpa-Kagyü-Zentren und Zurückziehungsstellen. Rinpoche verließ seinen Körper am 10. Mai 1989 in Sonada.
Gendün Rinpoche (1918-1997)
    Gendün Rinpoche war ein erfahrener Meditationsmeister der Kagyü Tradition des Tibetischen Buddhismus. Über 30 Jahre lang war er in Tibet und Indien in Zurückziehung. Auf Drängen des 16. Gyalwa Karmapa ließ er sich 1975 in Frankreich nieder. Von seinem Sitz Dhagpo Kagyü Ling aus lehrte er, gab wichtige Einweihungen, baute Institute und Zurückziehungsstellen auf und betreute mehrere traditionelle Drei-Jahres-Retreats. Er erwarb vor allem beim Aufbau eines monastischen Zweigs der Karma Kagyü Linie in Europa große Verdienste. Gendün Rinpoche starb 1997 in einem der von ihm aufgebauten Zurückziehungszentren in Frankreich.

Die Sonne bricht durch
    Das Jahr 1977
    Historische Friedensreise und Begegnung zwischen dem ägyptischen

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