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Ueber den Himmel hinaus - Roman

Ueber den Himmel hinaus - Roman

Titel: Ueber den Himmel hinaus - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberley Freeman
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vierhundertachtundzwanzig Pfund, hatten sie binnen einer Woche für einen Gebrauchtwagen ausgegeben, bei dem der Rost rieselte, wenn man die Türen zuschlug.
    Eben war sie in besagtes Auto gestiegen und hatte sich davon überzeugt, dass die Kinder angeschnallt waren. Sam putzte sich noch die Zähne und brauchte wieder einmal eine Ewigkeit. Sie startete den Motor und ging derweil die Post durch, wie immer mit der Befürchtung, es könnte eine unerwartete Zahlungsaufforderung dabei sein. Da - ein Brief von Grandads Notar. Vermutlich eine Rechnung, die sie übersehen hatten. Sie riss den Umschlag auf und überflog das Schreiben.
    Dann stutzte sie, fing noch einmal aufmerksam von vorne an.
    Es sei durchaus möglich, dass noch weitere Vermögenswerte auftauchten, hatte der Notar nach Grandads Tod gesagt, wenngleich die Chancen gering seien. Lena hatte ihm zugestimmt; doch sie hatten sich beide geirrt. Wie es aussah, hatte Grandad in Little Ayton, einer Ortschaft am Rande der Moorlandschaft unweit von Briggsby, ein Grundstück mit Haus besessen. Lena summten die Ohren. Als die Beifahrertür aufging, ließ sie das Schreiben rasch in
ihrer Handtasche verschwinden und zwang sich zu lächeln. »Kann’s losgehen?«
    »Alles okay?«, fragte Sam zurück. »Du bist ja so blass.«
    »Ich … äh … mir ist ein bisschen komisch.« Sie legte den ersten Gang ein.
    »Bestimmt hat dich wieder eines dieser Bälger in der Krippe angesteckt«, brummte er.
    Während sie die übliche Runde machte, versuchte Lena, keine allzu große Freude aufkommen zu lassen. Sie musste den Notar anrufen und nachfragen, was das zu bedeuten hatte. Wie in Trance lieferte sie Sam ab, küsste die Kinder zum Abschied am Schultor und fuhr dann schnurstracks nach Hause, wo sie in der Tagesstätte anrief, um sich krank zu melden. Während sie auf den Rückruf des Notars wartete, putzte sie die Küche, zwischen Hoffnung und Verzweiflung hin und her gerissen.
    Nach einer halben Stunde klingelte endlich das Telefon.
    »Hallo?«
    »Mrs. Tschernowa-Tait?«
    »Ja?« Ihr Herz pochte wie verrückt.
    »Was kann ich für Sie tun?«
    »Es geht um Ihren Brief … das Haus … Bin ich …« Sie brachte es nicht über die Lippen, aus Angst vor einer Enttäuschung.
    »Sie sind die Eigentümerin, ja. Der alte Herr hat sich sehr bedeckt gehalten, was sein Vermögen anging. Es war gar nicht einfach, das Haus ausfindig zu machen.«
    Auf einmal ergab Grandads letzte Bemerkung, er habe sich richtig entschieden, einen Sinn. Er hatte sein Testament zu ihren Gunsten geändert, weil sie für ihn gesorgt und ihn geliebt und gepflegt hatte, obwohl sie nicht erwarten konnte, etwas zu erben.

    »Da wir mehrere Wochen mit der Suche beschäftigt waren, wird die Rechnung leider relativ hoch ausfallen.«
    Lena registrierte es kaum. Sie hörte nur die guten Nachrichten. »Kann ich es mir ansehen?«
    »Selbstverständlich. Ich hinterlege die Dokumente und den Schlüssel für Sie am Empfang. Aber bitte machen Sie sich keine allzu großen Hoffnungen, was den Zustand angeht. Vielleicht sollten Sie es lieber gleich verkaufen.«
    Und so brach sie wenig später auf nach Little Ayton. Das kleine Dorf lag gleich hinter dem Roseberry Topping, einem markanten Hügel inmitten der Moorlandschaft. Sie hielt an, um nach dem Weg zu fragen und einen Becher Kaffee zu kaufen, dann rumpelte sie mit ihrem rostigen Wagen einen kurvenreichen Feldweg entlang, bis sie zwischen zwei Anwesen, die wohl ihren neuen Nachbarn gehörten, einen Zaun ohne Hausnummer erspähte und dahinter ein niedriges altes Farmhaus, das sich unter ein Reetdach mit zwei Kaminen duckte.
    Lena parkte am Straßenrand, öffnete mit zitternden Händen die Autotür und stieg aus. Sie passierte das Gartentor, das nur noch an einem Scharnier hing, und folgte dem überwucherten Pfad zum Haus. Ihrem Haus. Die grauen Steinmauern waren mit Flechten und Weinreben überzogen, von den weißen Fensterbänken blätterte die Farbe, einige Scheiben fehlten. Sie trat zur Tür und steckte den Schlüssel ins Schloss.
    Es gab einen schmalen Gang, drei winzige Schlafzimmer, eine total verfallene Küche und einen verkohlten Kamin. Überall Pfützen und Spinnweben - die Decke war undicht, und in den Dachbalken hatten Schwalben genistet. Das Badezimmer war schwarz vor Schimmel und roch, als wäre dort ein Tier verendet. Lena versuchte sich vorzustellen,
wie es aussähe, wenn alles repariert, frisch gestrichen und eingerichtet wäre. An den Wänden im Flur Fotos der

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