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Ueber den Himmel hinaus - Roman

Ueber den Himmel hinaus - Roman

Titel: Ueber den Himmel hinaus - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberley Freeman
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Lass nicht zu, dass er deine Schwester tötet .
    Also konnte es nur eine Antwort geben.
    »Sofi«, würgte sie hervor.
    Er steckte grinsend das Messer weg und erhob sich, streckte ihr sogar die Hand hin, um ihr aufzuhelfen.
    »Sofi also«, sagte er. »Kannst du dafür sorgen, dass sie herkommt?«
    Lenas Zunge war wie gelähmt.
    Er packte sie am Handgelenk und zerrte sie hoch, sodass sie gegen ihn prallte. Er verzog den Mund. »Du stinkst nach Alkohol. Es gibt nichts Schlimmeres als eine Frau, die trinkt. Beantworte meine Frage.«
    »Ja, ich glaube. Nach Weihnachten.«
    »Gut. Ich lasse dich nicht aus den Augen.«
    »Bitte sorgen Sie dafür, dass es schnell geht. Jagen Sie ihr keine Angst ein«, flehte sie.
    Creedy hob die Augenbrauen. »Ich werde gar nichts tun.«

    Lena starrte ihn an, verwirrt, hoffnungsvoll. »Werden Sie nicht?«
    »Nein. Du wirst es tun.« Er lachte. »Du wirst Sofi töten.«

KAPITEL 52
    »Hallo Sofi.«
    Sofi riss die Augen auf. Es dauerte einen Moment, bis sie wieder wusste, wo sie war: in Loudun, bei Nikita. Sie war auf dem Sessel neben seinem Bett eingeschlafen.
    Dr. Pelletier lächelte auf sie hinunter. »Entschuldigen Sie, ich wollte Sie nicht erschrecken.«
    Sofi gähnte. »Alles in Ordnung?« »Alles bestens. Ich drehe nur gerade meine übliche Runde. Schlafen Sie auch genug?«
    Dr. Pelletier, die Ärztin mit der harten Schale und dem weichen Kern, war Sofi inzwischen sehr ans Herz gewachsen. »Ja, ständig«, erwiderte sie. »Ich decke wohl endlich meinen Nachholbedarf.«
    Nach der nachmittäglichen Routineuntersuchung an Nikita schob die Ärztin ihren Stift in die Kitteltasche und wandte sich zu Sofi um. »Wie ich sehe, haben Sie Ihren Kaffee kaum angerührt, Sofi, und Sie sind am helllichten Tag eingeschlafen. Ist Ihnen vielleicht zuweilen übel?«
    Sofi starrte sie verwirrt an. Und dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen …
     
    Eine halbe Stunde später saß Sofi in Dr. Pelletiers Sprechzimmer und zupfte nervös an ihrem Rocksaum. Sie war
entsetzt und aufgeregt zugleich, zwei Gefühlsregungen, die sehr ähnliche Auswirkungen zeigten.
    Dr. Pelletier erschien und schwang einen blauweißen Teststreifen. »Herzlichen Glückwunsch.«
    Sofi brachte kein Wort heraus. Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie presste die Hand auf den Mund.
    Die Ärztin hob eine Augenbraue. »Ich nehme an, die Schwangerschaft war nicht geplant?«
    »Wie hätte ich irgendetwas planen sollen? Ich war vollauf mit Nikita und meiner Arbeit beschäftigt.« Sie erhob sich und zog die Nase hoch. »Ich muss nach Hause und es Julien sagen.«
    »Wird er sich freuen?«
    Sofi wollte lächeln, aber es gelang ihr nicht. »Ich weiß es nicht.«
    Auf dem Nachhauseweg war sie unkonzentriert und wäre an einer Ampel beinahe auf das Auto vor ihr aufgefahren. Sie parkte den Wagen mehr schlecht als recht, schloss mit zitternden Fingern die Haustür auf. Stasja überfiel sie gleich mit Vorschlägen für das Abendessen, die Katze schmeichelte ihr um die Beine. Sie schob sie beide sanft beiseite. »Gleich, gleich. Erst muss ich mit Julien reden.«
    Er war in seinem Atelier. Seit sich Nikitas Zustand gebessert hatte, malte er wie besessen, als wollte er alles Versäumte nachholen. Als Sofi eintrat, stand er reglos vor seiner Staffelei, die Hand mit dem Pinsel erhoben, die Stirn gerunzelt. Er bemerkte sie gar nicht.
    Sofi kannte diese Pose. In diesem Zustand durfte man ihn auf keinen Fall stören. Normalerweise hätte sie sich zurückgezogen, aber wenn sie ihre Neuigkeit jetzt nicht loswurde, würde sich ihre Aufregung in den kommenden
Stunden nur noch steigern, und Nikitas Unfall hatte ihr bereits genügend Aufregung für ein ganzes Leben beschert.
    »Julien«, sagte sie. »Entschuldige …«
    Er drehte sich um, sah zunächst durch sie hindurch. Es dauerte, bis er registrierte, dass sie vor ihm stand. »Sofi? Geht es dir gut? Du bist so blass.«
    »Ich …« Sie konnte ein Lächeln nicht unterdrücken, und die Tränen ebenso wenig. »Ich bin schwanger.«
    Er hob die Augenbrauen, seine Mundwinkel zuckten. Er ließ den Pinsel fallen und kam auf sie zu, umarmte sie, drückte sie an sich. Sie barg das Gesicht an seiner Schulter und schluchzte vor Glück.
     
    Natalja stand leise vor sich hin summend unter dem warmen Wasserstrahl der Dusche und spülte sich das Shampoo aus den langen Haaren. Die Wände der Duschkabine waren beschlagen vom Wasserdampf.
    Plötzlich ging die Tür auf, und Ted kam herein, nur mit Boxershorts bekleidet. Er

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