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Ueber den Himmel hinaus - Roman

Ueber den Himmel hinaus - Roman

Titel: Ueber den Himmel hinaus - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberley Freeman
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schwenkte ihr Handy. »Deine Schwester.«
    Natalja dachte, sie hätte sich verhört. »Lena?«
    »Ja, Lena. Sie sagte, sie sei deine Schwester.«
    »Das ist sie auch, ich habe nur nicht mit einem Anruf von ihr gerechnet.« Natalja trat aus der Kabine und schnappte sich ein Badetuch, dann nahm sie das Handy entgegen.
    »Frühstück?«, fragte Ted.
    »Nur Kaffee.« Sie bedeutete ihm, sie allein zu lassen, und schloss die Tür. Dann lehnte sie sich an den Rand des Waschbeckens, das mit Teds Kosmetika und Pflegeprodukten vollgestellt war. Natalja hatte eine möblierte Einzimmerwohnung in den Docklands gemietet, die ihr aber
eigentlich bloß als Aufbewahrungsort für ihre Kleider und ihr Make-up diente. Sie wollte sich in London noch nicht allzu häuslich niederlassen, für den Fall, dass Maxim anrief und sie bat, zu ihm zurückzukehren. Lächerlich. Sie wusste es.
    »Hallo?«
    »Natalja, ich hab’s mir anders überlegt«, sagte Lena. Es klang, als wäre sie betrunken, dabei war es erst neun Uhr morgens.
    »Was hast du dir anders überlegt?«
    »Alles. Ich war ein Idiot. Ich verzeihe dir. Okay? Ich verzeihe dir.«
    »Lena, ist alles in Ordnung? Du klingst so seltsam.«
    »Du musst Sofi für mich anrufen und ihr sagen, dass wir uns versöhnt haben. Ich möchte, dass ihr diesen Winter zu mir nach Briggsby kommt. Ihr könnt bei mir wohnen. Okay? Sag ihr das. Sieh zu, dass sie kommt.«
    Natalja war sprachlos. »Du … Du verzeihst mir? Im Ernst?«
    Lena holte zitternd Luft. »Ja, im Ernst. Du bist meine Schwester, und ich darf nicht zulassen, dass …« Sie brach in Tränen aus.
    »Hey, nicht weinen. Das ist doch ein freudiger Anlass. Ich rufe Sofi nachher an und versuche, sie zu überreden, dass sie kommt, aber ich kann dir nichts versprechen. Aber selbst wenn sie nicht kommen kann, ich werde da sein.«
    »Du darfst dich auf keinen Fall abwimmeln lassen, Natalja. Sie muss kommen, unbedingt.«
    »Ich werde mein Möglichstes tun, aber es könnte sein, dass sie wegen Nikita nicht weg will. Vielleicht sollten wir lieber zu ihr fahren.«
    »Nein! Wir müssen uns hier treffen«, unterbrach Lena
sie mit schriller Stimme. »Ich bin dran. Es muss in Briggsby sein.«
    Natalja fühlte sich zusehends unwohl in ihrer Haut. »Geht es dir auch wirklich gut?«
    »Ich bin bloß müde. Sag Sofi, sie muss ja nicht die ganze Woche bleiben, wenn sie nicht will. Sie kann auch bloß ein, zwei Tage kommen. Aber ihr müsst kommen, alle beide. Wir haben es einander doch versprochen. Und ich hab dich lieb, Natalja.«
    »Ich dich auch, Lena.« Natalja kämpfte gegen die Tränen an. Sie war so erleichtert, dass ihre Schwester ihr endlich verziehen hatte, dass sie beinahe über die Tatsache hinwegsehen konnte, dass Lena lallte. »Pass auf dich auf.«
    Als sie sich angezogen hatte und nachdenklich aus dem Bad kam, stand Ted in seinem Kaschmirmantel an der Tür. »Dein Kaffee steht in der Küche«, sagte er. »Ich bin spät dran, ich muss zu einem Meeting. Schließ ab, wenn du gehst.«
    »Ich hinterlege den Schlüssel beim Portier.«
    »Nicht nötig, es ist mein Ersatzschlüssel. Behalt ihn.«
    Aber sie wollte ihn nicht behalten, wollte nicht an Ted gebunden sein. Im Augenblick war er für sie nicht mehr als eine willkommene Ablenkung, Quelle körperlicher Nähe und bewundernder Blicke. Ted dagegen schien auf etwas Festes aus zu sein. Er hatte während des Fotoshootings für GC fast eifersüchtig über sie gewacht, hatte den Stylisten und dem Fotografen immer wieder eingeschärft, jedes Detail müsse absolut perfekt werden. Und es hatte sich gelohnt. Die Bilder sollten in zwei Monaten veröffentlicht werden, und Natalja konnte es kaum erwarten. Man hatte ihr die Abzüge gezeigt. Sie sah fantastisch aus. All ihre Kritiker, die voller Schadenfreude behauptet hatten, ihre
Schönheit gehöre der Vergangenheit an, würden sich etwas anderes ausdenken müssen, um über sie zu lästern. Pech für die Feministinnen, die sie als leuchtendes Beispiel dafür angeführt hatten, dass man auch in Würde altern konnte.
    Ted kam auf sie zu und hob sanft ihr Kinn an. »Deine Schwester hatte doch hoffentlich keine schlechten Neuigkeiten, oder?«
    »Nein, ganz im Gegenteil. Aber sie klang seltsam; ein bisschen neben der Spur. Ich glaube, sie war betrunken.«
    Er hob die Augenbrauen. »Um diese Uhrzeit? Hat sie ein Alkoholproblem?«
    Natalja stellte fest, dass sie keine Lust hatte, mit ihm über Familienangelegenheiten zu reden. Sie küsste ihn auf die Wange. »Viel Erfolg

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