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Ueber den Himmel hinaus - Roman

Ueber den Himmel hinaus - Roman

Titel: Ueber den Himmel hinaus - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberley Freeman
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ins Bett, um ihn zu stillen.«
    »Gut. Ich hatte da nämlich gerade eine Idee …«
    »Geh nur.«
    Julien verschwand in seinem Studio und schloss die Tür hinter sich. Sofi machte das nichts aus. Julien hatte recht - der Kleine war in der Tat total auf sie fixiert, und sie genoss es in vollen Zügen.
     
    Es klopfte laut. Lena sprang vom Sofa auf und rannte zur Tür.
    »Hallo!«, jubelte sie und fiel ihrer Schwester um den Hals.
    »Ist es wirklich erst ein Jahr her?«, fragte Natalja auf Russisch. »Kommt mir eher vor wie ein Jahrhundert.«
    Lena spähte über Nataljas Schulter in den winterlichen Nachmittag hinaus. Der Himmel war schwer und grau, die kahlen Bäume, die die Straße säumten, schauderten im böigen Wind. Rupert lehnte an der Tür seines silbernen Jaguars, eine schwarze Sonnenbrille auf der Nase, einen dicken schwarzen Schal um den Hals.
    »Bleibt er?«, fragte sie Natalja.
    »Er fährt mich noch ins Hotel. Kommst du mit?«
    »Klar.« Lena eilte in die Küche, wo Wendy rauchend in einer Zeitschrift blätterte. »Ich fahre nur kurz mit Natalja ins Hotel. Könntest du den Kindern etwas zu trinken geben, wenn sie aufwachen?«

    »Geh nur. Viel Spaß.« Ihre Schwiegermutter war besonders freundlich zu Lena, seit diese angefangen hatte, Grandad jeden Morgen eine halbe Stunde vorzulesen und ihn abends zu waschen und ins Bett zu bringen.
    Natalja wartete bereits bei laufendem Motor im Wagen. Lena öffnete die Tür und nahm auf der weichen ledernen Rückbank Platz. Was für ein Unterschied zu dem alten Mazda, den Sam bei ihrem Umzug nach Briggsby gekauft hatte!
    »Hallo Rupert«, sagte sie und schnallte sich an.
    »Hallo Lena«, erwiderte er kühl. »Na, was hast du alles für Unsinn für eure einwöchige Party geplant?«
    Lena musterte ihn argwöhnisch. »Es wird keine Party, und ich habe auch keinen Unsinn geplant.«
    Natalja lachte verunsichert. »Das wird kein Junggesellinnenabschied, Rupert. Wir sitzen bloß rum und reden und trinken Kaffee.«
    »Und Sofi hat ein drei Monate altes Baby dabei; wir werden also garantiert nicht allzu viel anstellen«, fügte Lena hinzu. Sie mochte Rupert nicht. Aber Natalja liebte ihn, wie es schien, und es stand ihr nicht zu, sich einzumischen.
    Natalja hatte ein Zimmer im Regency Hotel an der Esplanade gebucht. Es war das beste Haus am Platze - vier Sterne, mit herrlichem Ausblick auf die graue See -, doch Rupert rümpfte die Nase, sobald er es erblickte.
    »Warum suchst du dir nicht ein schöneres Hotel ein bisschen weiter weg?«, fragte er, während er das Gepäck auslud.
    »Das nächste Fünf-Sterne-Hotel ist in Whitby, eine Autostunde von hier«, schaltete sich Lena ein. »Wenn wir den Jaguar hier behalten dürfen, fahre ich Natalja gern jeden Tag hin und zurück.«

    Rupert presste die Lippen zusammen, doch dann lachte er, zu Nataljas sichtlicher Erleichterung. »Sehr lustig, Lena. Wiedersehen, Liebes.« Rupert drückte ihr einen väterlichen Kuss auf die Stirn. »Sieh zu, dass dein Mobiltelefon immer aufgeladen und eingeschaltet ist.«
    »Mach ich. Stell dir vor, Lena, Rupert hat mir zu Weihnachten ein Handy geschenkt. Ist er nicht ein Schatz?«
    »Ja, in der Tat.« Während sich Natalja und Rupert zum Abschied umarmten und küssten, ergriff Lena eine der Taschen und steuerte auf das Gebäude im georgianischen Stil zu.
    »Warte, Lena.«
    Sie sah über die Schulter. Der Jaguar brauste davon, und Natalja kam mit ihrem Mobiltelefon in der Hand auf sie zu. »Weißt du, was dieses Zeichen bedeutet?«
    »Kein Empfang. Du bist hier ja auch am Ende der Welt. Nächste Haltestelle Eismeer.«
    »Oje, da wird sich Rupert sicher aufregen«, murmelte Natalja und drehte sich im Kreis, den Blick auf das Display geheftet. »Ah, jetzt habe ich Empfang.«
    »Willst du etwa den ganzen Tag hier draußen in der Kälte stehen bleiben und darauf warten, dass er dich anruft?«
    Natalja warf das Telefon in ihre Tasche. »Du hast recht. Gehen wir rein.«
    Im weihnachtlich geschmückten Foyer war es mollig warm. Die Empfangsdame fing an zu stottern, als sie Natalja erblickte.
    »Gütiger Himmel! Sie sind Tatjana, richtig?«
    Natalja lächelte gnädig. Sie genoss es sichtlich, erkannt zu werden. »Guten Tag. Für mich ist ein Zimmer reserviert.«
    Kam es Lena nur so vor, oder trug sie ihren russischen Akzent absichtlich etwas dicker auf?

    »Was für eine Ehre, einen Fernsehstar hier in Briggsby begrüßen zu dürfen.«
    »Ich besuche meine Schwester; sie wohnt hier.«
    »Wie aufregend!«, sagte

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