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Ueber den Himmel hinaus - Roman

Ueber den Himmel hinaus - Roman

Titel: Ueber den Himmel hinaus - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberley Freeman
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Wo sind deine Kinder, Lena?«
    »Sam passt auf sie auf.« Lena ließ sich an dem kleinen Esstisch nieder. »Hoffentlich denkt er heute daran, ihnen ihr Frühstück zu geben. Er ist ein toller Vater, aber leider etwas vergesslich.«
    Natalja konnte nicht verstehen, weshalb sich Lena über Sam beschwerte. Wusste sie denn nicht, dass sie sich glücklich schätzen konnte, mit einem so sanftmütigen, liebevollen Mann verheiratet zu sein? Die Tatsache, dass ihr Schwager obendrein auch noch verboten gut aussah, verdrängte Natalja geflissentlich.
    Als das Frühstück kam, nahm Sofi ihren Sohn aus dem Tragetuch und legte ihn auf das Bett, wo er friedlich weiterschlummerte. Selbst Natalja, die auf keinen Fall Kinder haben wollte, musste zugeben, dass er hübsch war mit seinen langen, gebogenen Wimpern.
    »Denkt ihr eigentlich je an Roy Creedy?«, fragte sie, während sie an einer ungebutterten Toastscheibe knabberte.
    »Manchmal«, sagte Lena. »Warum?«
    »Träumt ihr auch von ihm? Ich habe heute von ihm geträumt. Er fuhr Ruperts Wagen.« Erst jetzt wurde ihr klar, dass ihr Unterbewusstsein Rupert mit Roy verwechselt hatte. Und sie hatte es auch noch laut ausgesprochen. Wie peinlich.
    Zum Glück sagte Sofi sogleich: »Vermutlich träumen wir nicht von ihm, weil wir ihm nie begegnet sind. Aber ich muss hin und wieder an ihn denken. Manchmal überlege ich sogar, ihm sein Geld zurückzuzahlen, falls ich je so
viel verdienen sollte. Aber dazu müssten wir ihn kontaktieren … und das wäre bestimmt nicht ratsam.«
    »Ich kann kaum glauben, dass wir es getan haben«, bemerkte Lena. »Es kommt mir vor, als wäre es eine Ewigkeit her.«
    Sofi nickte. »Wir waren naiv. Ich bereue es, aber ich kann mir verzeihen. Und seht nur, was wir mit seinem Geld erreicht haben: Wir haben es nicht für Luxusgüter verschwendet, sondern sinnvoll investiert. Wir haben ein neues Leben begonnen, Karriere gemacht, Kinder bekommen …«
    Sie widmeten sich wieder dem Essen. Natalja beneidete Lena und Sofi um ihren Appetit. Rupert fand sogar den Anblick essender Frauen unattraktiv. Das war die Welt, in die sie heute zurückkehrte.
    »Habt ihr eigentlich schon ein Datum für die Hochzeit ins Auge gefasst, Natalja?«, erkundigte sich Sofi, als hätte sie ihre Gedanken gelesen.
    »Nein, aber ich schätze, in etwa einem Dreivierteljahr wird es so weit sein. Wir müssen uns nach der Zeitschrift richten, an die Rupert die Exklusivrechte verkauft.«
    »Wie wär’s mit einer Hochzeit im Winter? Nächstes Jahr treffen wir uns doch bei dir in London«, sagte Sofi.
    »Ich werde es Rupert vorschlagen«, versprach Natalja, wohl wissend, dass sie nichts dergleichen tun würde. Sie warf einen Blick auf den Wecker. Rupert war bereits unterwegs.
    Und auf einmal wurde ihr klar, dass es nicht der Traum gewesen war, der diese Beklemmung in ihr hervorgerufen hatte, sondern das unmittelbar bevorstehende Wiedersehen mit ihrem Verlobten.

     
    Rupert traf viel früher als geplant in Briggsby ein; zweifellos, um Natalja zu kontrollieren. Ehe sie in den Jaguar stieg, drückte sie ihre Schwester an sich und murmelte: »Gib Bescheid, wenn du Geld brauchst.«
    Lena nickte beschämt. Nie wieder , schwor sie sich.
    Danach begleitete sie Sofi zum Busbahnhof. Ihre Cousine hatte sich beschwert, sie sei schon vor Antritt der Reise erschöpft, doch Lenas Mitleid hielt sich in Grenzen. Nikita war ein Musterkind. Manchmal fragte sie sich, ob Matthew und Anna vielleicht deshalb so viel Zuneigung benötigten, weil sie instinktiv - womöglich schon im Mutterleib - gespürt hatten, dass sie keine Wunschkinder waren. Nikita dagegen, sorgfältig geplant und sehnlichst erwartet, schien genau zu wissen, wo er hingehörte.
    Als sie nach Hause kam, war es dort ungewöhnlich ruhig. Sam erhob sich vom Sofa und nahm ihre Hand. »Mum ist mit den Kindern unterwegs, und Grandad hält seinen Mittagsschlaf. Ich habe eine Überraschung für dich. Mach die Augen zu.«
    Er führte sie in ihr Zimmer und schloss die Tür.
    »Okay, jetzt darfst du schauen«, sagte er.
    Sie öffnete die Augen. Die Vorhänge waren zugezogen, die Nachttischlampe tauchte das Zimmer in ein sanftes Licht, und überall - auf dem Bett, auf der ramponierten Kommode, auf den nicht zueinander passenden Nachttischen, sogar auf dem Boden - lagen langstielige Rosen. Lena schnappte nach Luft. Ihr erster Gedanke war: Die Band hat einen Vertrag und einen riesigen Vorschuss bekommen. Doch nein, Sam wäre niemals in der Lage gewesen, eine solche

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