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Ueber den Tod hinaus

Ueber den Tod hinaus

Titel: Ueber den Tod hinaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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ein Mann in Sporthose und Unterhemd sein Auto.
    Das konnte er später zu Ende bringen .
    Jetzt hatte er eine dringendere Aufgabe zu erfüllen.
    Denn seine schöne Nachbarin lud ihn zu sich ein!
    Die Halbvampirin öffnete die Tür in dem Moment, da der Mann von nebenan davor stehenblieb. Sie hatte ihn nicht gerufen, nicht mit Worten jedenfalls, und ihm nicht gewunken, herüberzukommen. Ihre Einladung war auf eine Weise erfolgt, der sich nur die allerwenigsten Menschen entziehen konnten. Ihr Wille war sein Wille geworden, und Lilith hatte schlicht gewollt, daß er zu ihr kam. Also hatte er selbst nichts anderes gewollt, und auf gleichem Wege hatte sie ihm suggeriert, sich unauffällig zu verhalten, um unbemerkt von etwaigen Zeugen zu bleiben.
    Wie ein Dieb hatte sich der Mann deshalb angeschlichen, und nun zerrte ihn Lilith förmlich über die Schwelle und schloß die Tür.
    »Hallo«, begrüßte sie ihren Gast. Solcherlei Floskeln wären nicht nötig gewesen, um Lilith tun zu lassen, was sie zu tun beabsichtigte, aber sie wollte den guten Ton nicht vernachlässigen - und zudem gefiel es ihr, das anstehende Mahl in aller Form zu zelebrieren.
    Na ja, vielleicht will ich auch nur mit dem Essen spielen, wie die Katze mit der Maus, dachte sie und lächelte, für ihr Gegenüber wohl etwas unmotiviert.
    »Hallo .« Die Entgegnung kam zögernd, recht tonlos, und jenseits des stumpfen Glanzes im Blick des Mannes rührte sich etwas, das Lilith unschwer als keimende Verwirrung, von Furcht noch geschürt, identifizierte.
    Umgehend verstärkte sie ihren geistigen Griff, und der flackernde Funke tief in den Augen des anderen erlosch.
    Amüsiert bemerkte Lilith, daß der Mann noch das Polierleder, das er zum Autoputzen benutzt hatte, in der Hand hielt. Sie nahm es ihm ab und deponierte es auf einer Anrichte, die neben der Eingangstür stand - - und von der sie nicht wußte, ob der andere sie überhaupt sah! Denn im Grunde war nichts in diesem Haus real, nichts wirklich existent - nur für Lilith eben ...
    Aber auch das bedeutete für Lilith kein Problem, an dem sie Anstoß genommen hätte. Immerhin war dies ihr Haus, und nur sie mußte hier leben und sich wohlfühlen.
    Einladend wies sie auf die Tür zum Kaminzimmer. »Kommen Sie ...«, sagte sie und ließ das Ende des letzten Wortes so ausklingen, daß der andere nicht umhin konnte und seinen Namen nannte.
    »Dorn . Adrian, wenn Sie mögen.«
    »Natürlich, Adrian«, lächelte sie und stellte sich gleichfalls vor.
    »Lilith«, echote er. »Ein ... seltsamer Name.«
    »Und keiner, den Sie sich lange merken sollten«, versetzte Lilith und konnte sicher sein, daß er ihren Namen vergessen haben würde, wenn er das Haus verließ. Wie er sich auch nicht mehr an den Besuch überhaupt würde erinnern können, wenn Lilith ihn aus ihrem Bann entließ .
    Im Kaminzimmer dirigierte sie ihren Gast auf ein zweisitziges Sofa.
    Meine Blutbank, dachte sie in fiebriger Vorfreude.
    Adrians Unsicherheit entging ihr nicht. Er sah sich um, als habe er Schwierigkeiten, die Umgebung zu akzeptieren, und genau so war es wohl auch. Die Couch wie jedes andere Detail überanstrengten sein Wahrnehmungsvermögen - er glaubte zu sehen und wußte im gleichen Zuge, daß nichts von dem da war, was seine Augen ihm zeigen wollten .
    Lilith zog die Schlinge um seinen Geist noch etwas enger, schränkte Adrians Auffassung ein, und augenblicklich galt seine ungeteilte Aufmerksamkeit einzig ihr. Sein Blick hing geradezu hündisch ergeben an ihr.
    »Nun, mein Lieber«, gab sie sich leutselig und tat es doch nur, um die eigene Spannung noch zu erhöhen, indem sie sich zwang, die Finger und Zähne von ihm zu lassen - noch! -, »erzählen Sie mir von sich, hm?«
    »Äh . also«, begann er, mit schwerer Zunge, als sei er müde oder betrunken, »ich habe meine Auto gewa-«
    Lilith winkte ab. »Nein, ich meinte: Was tun Sie so - wenn Sie nicht Ihr Auto waschen beispielsweise?«
    »Schriftsteller. Ich schreibe ... Romane.«
    »Ah, interessant«, tat Lilith beeindruckt. »Ich würde gerne mal eines Ihrer Werke lesen.«
    »Na ja«, druckste Dorn herum. »Ich bin nicht ganz sicher, ob Sie sich für solche ... Themen interessieren.«
    »Das klingt ja, als würden Sie ganz schlimme Sachen schreiben«, kokettierte Lilith und drohte spielerisch mit dem Finger.
    »Es gibt Kritiker, die bezeichnen meine Bücher als ...«, er stockte.
    »Schweinkram?« half Lilith aus.
    »So ungefähr.«
    »Oh, keine Sorge«, beruhigte ihn Lilith, dann

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