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Ueber den Tod hinaus

Ueber den Tod hinaus

Titel: Ueber den Tod hinaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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hatte nur wenige Sekunden beansprucht, und gewonnen hatte Lilith damit noch gar nichts. Ein Gegner weniger, das war alles. Zwei blieben noch.
    Der Zweite würde auf den Trick, der seinen »Bruder« außer Gefecht gesetzt hatte, nicht hereinfallen.
    Lilith änderte ihre Taktik. Und verwandelte sich!
    Als Fledermaus stieg sie auf und peitschte sich dem Steingiganten entgegen, für den es im ersten Augenblick aussehen mußte, als sei Lilith spurlos verschwunden.
    Erst als sie ihm ihre ledernen Schwingen in die Visage klatschte, wurde er wieder auf sie aufmerksam. Ob er registrierte, daß es sich bei diesem Gegner immer noch um den gleichen handelte, war fraglich.
    Er hob die säulenartigen Arme, schlug nach dem geflügelten Angreifer, ohne ihn zu erwischen. Lilith vollführte einen wilden Flug, raste in die Höhe, ließ sich fallen, traktierte den Gargoyle, wohlwissend, daß sie ihn nicht verletzen konnte, weder mit bloßen Händen noch in ihrer Fledermausgestalt.
    Aber das hatte sie auch gar nicht vor. Sie wollte die Kreatur nur aus dem Konzept bringen - und lenken.
    Tatsächlich gelang es ihr, ihn auf die Fensterwand zuzutreiben, derweil er wie blind und unkontrolliert nach ihr schlug wie nach einer lästigen Fliege.
    Bis er selbst die Fliege machte. Ohne Rückflugticket.
    Noch bevor Lilith auf dem Boden aufsetzte, verwandelte sie sich zurück. Als sei sie von irgendwo herabgesprungen, kam sie federnd auf - und mußte feststellen, daß der dritte Gargoyle zwischenzeitlich einen weiteren Mann getötet hatte.
    »Verdammt, es reicht!« knurrte sie und stürmte auf den Steinernen zu.
    Die beiden verbliebenen Männer, Hamilton Ordway war einer von ihnen, hatten sich in die Tiefe des Saales zurückgezogen, nachdem ihnen der Weg zum Ausgang versperrt war.
    Max Beaderstadt und Fitzpatrick McNee waren gleichfalls verschwunden, aber sicher nicht geflohen.
    Erst als Lilith sich dem Gargoyle näherte, stellte sie fest, daß der sich nicht mehr rührte. Er stand nicht einfach nur da und wartete ab, nein, er war wieder erstarrt, nur Stein, tot und unbeweglich.
    Gehetzt schaute sich Lilith um, versuchte zwischen den Stücken der Sammlung hindurch und weiter in den Saal hineinzusehen.
    Ein Verdacht keimte in ihr, und als zwei Schüsse krachten, wußte sie instinktiv, was geschehen war.
    Dort vorne bewegte sich etwas. Jemand kam.
    Max Beaderstadt trat aus dem bizarren »Wald« hervor, in der rechten Hand eine Waffe, die er einem der Toten abgenommen haben mußte. Jetzt warf er sie achtlos zu Boden.
    »Sie haben die beiden -?« Lilith stockte.
    »Natürlich«, erwiderte Beaderstadt leichthin. »Sollte ich denn zulassen, daß er«, er wies auf den verbliebenen Gargoyle, »hier alles niedertrampelt? Die Objekte sind durch die Bank unersetzlich!«
    »Großer Gott, Sie Irrer -!« fuhr Lilith auf, hielt dann inne, sah sich aus den Augenwinkeln um.
    »Wo ist -?« setzte sie an.
    »- McNee?« fiel ihr Beaderstadt ins Wort. Sein Blick ging an Lilith vorüber.
    »Ich bin hier, Madam.«
    Sie hörte Beaderstadts Allround-Faktotum hinter sich. Aber sie bekam Fitzpatrick McNee nicht zu Gesicht.
    Weil ein mörderischer Schlag auf den Schädel für Lilith alle Lichter löschte.
    *
    Als Seven van Kees die Augen aufschlug, war sie überzeugt davon, nach wie vor zu schlafen. Und zu träumen. Davon, daß sie in einem fremden Bett lag, in einem hellen Raum, in dem es nach Desinfektionsmitteln roch.
    Daß sie den Schmerz der Injektionsnadel spürte, die in ihrem Arm steckte und über einen dünnen Schlauch mit einer Infusionsflasche verbunden war, machte Seven stutzig.
    Und als die Tür aufging und eine Frau in Schwesterntracht hereinkam, begann sie zu glauben, daß sie sich tatsächlich in einem Krankenhaus befand.
    »Was . was ist geschehen?« fragte Seven die Schwester.
    Deren Gesicht hing bleich und groß wie der Vollmond über ihr -ein Eindruck, der auf die Wirkung der Infusion zurückzuführen sein mochte -, und jetzt lächelte der Mond, ganz so, wie sie es sich als kleines Mädchen oft gewünscht hatte, wenn sie in ihrem Bett lag, nachdem ihr Vater .
    Der Mond war immer etwas Erfreuliches für sie gewesen, damals. Sein Licht hatte ihr Trost gespendet, wenn - »Oh, Sie sind wach?« drang die Stimme der Schwester in ihre Gedanken und erlöste Seven von diesen Erinnerungen, die alt waren, aber nie vergessen.
    »Nein, ich rede im Schlaf, wissen Sie?«
    »Wach und witzig. Solche Patienten sind mir die liebsten. - Wie geht's uns?«
    »Mir beschissen. -

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