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Ueberfall auf Skytown

Ueberfall auf Skytown

Titel: Ueberfall auf Skytown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Seybert auch nur eines Blickes zu würdigen. »Der Captain hat mich gerade informiert, daß sie einen verstümmelten Notruf von der  EXCALIBUR aufgefangen haben…« Hartmann starrte ihn eine halbe Sekunde lang überrascht an, dann sprang er mit einem Ruck auf und verschwand mit Riesenschritten in Richtung des Aufzuges. Auch Charity stand auf, nicht so hastig wie Hartmann, aber immer noch schnell. »Was für einen Notruf?« »Sie werden angegriffen«, sagte Skudder. »Wir wissen nicht, von wem. Die Funkverbindung ist abgebrochen. Und nicht nur zur EXCALIBUR.« »Was soll das heißen?« fragte Charity alarmiert. »Der gesamte Funkverkehr ist zusammengebrochen«, antwortete Skudder ernst. »Nicht nur zur EXCALIBUR. Auch zur Erde.« »Ein Störsignal?« Skudder zuckte mit den Schultern, und Gouverneur Seybert ließ ein leises, humorloses Lachen hören. »Captain Laird! Ich bitte Sie!« »Gouverneur, ich –« Seybert unterbrach sie mit einer herrischen Geste. Ihr Lächeln war wie weggeblasen. »Das reicht jetzt«, sagte sie. »Bitte ersparen Sie mir dieses peinliche Theater. Glauben Sie wirklich, daß Sie mich mit einem so plumpen Trick beeindrucken können? Sie enttäuschen mich, Captain Laird.« Es dauerte eine Sekunde, bis Charity überhaupt begriff, was Seybert meinte. Und dann noch einmal genau so lange, bis sie ihre Fassungslosigkeit überwand »Die… Sie glauben, wir hätten das alles inszeniert, um Ihnen einen Schrecken einzujagen?« ächzte sie. »Selbstverständlich«, antwortete Seybert lächelnd. »O ja, und wir wußten natürlich genau, daß Sie hier auftauchen würden«, sagte Charity wütend. »Und auch wann. Und selbstverständlich spielen auch der Commander von Skytown und die gesamte Besatzung mit!« »Und warum nicht? Sie sind nicht irgendwer, Miss Laird. Niemand hier wird Ihnen einen Wunsch abschlagen.« Charity gab es auf. Sie hatte tatsächlich für einen oder zwei Augenblicke mit dem Gedanken gespielt, etwas Derartiges zu tun, dann aber selbst eingesehen, wie naiv eine solche Idee war. Der Notruf, von dem Skudder sprach, war echt. Sie verschwendete keine Zeit mehr auf Seybert, sondern eilte mit schnellen, aber trotzdem ruhig wirkenden Schritten zur Bar. Net blickte ihr aufmerksam entgegen. Sie konnte nicht verstanden haben, was sie redeten, aber Charity las in Nets Gesicht, daß sie durchaus spürte, daß irgend etwas nicht in Ordnung war, ganz und gar nicht in Ordnung. »Es ist spät geworden, Net«, sagte Charity. »Nimm meinen Jet und bring die Kinder zurück zur Basis. Skudder und ich kommen später nach.« Net bewies, daß sie in acht Jahren als Ehefrau und Mutter nichts vergessen hatte. Sie stellte keine überflüssigen Fragen, sondern winkte die Zwillinge ohne Hast heran und gab auch Melissa und ihrer Mutter mit einer entsprechenden Geste zu verstehen, daß sie ihr folgen sollten. So schnell, wie es gerade noch ging, ohne daß ihre Hast auffiel, geleitete sie die anderen zum Aufzug. Charity wartete, bis sie darin verschwunden waren, dann ging sie zu Seybert und Skudder zurück. Sie hatte halbwegs erwartet, die beiden in einen heftigen Streit verwickelt vorzufinden, aber die einzigen sichtbaren Feindseligkeiten bestanden darin, daß sie sich offenbar alle Mühe gaben, sich gegenseitig mit Blicken aufzuspießen. »Also«, sagte Charity. »Was ist los?« »Ich weiß nicht mehr, als ich dir gerade gesagt habe«, antwortete Skudder ernst. »Die Com-Zentrale hat vor ein paar Minuten einen verstümmelten Hilferuf von der EXCALIBUR aufgefangen. Es ist mitten im Satz abgebrochen. Fünf Sekunden später riß auch die Verbindung zur Erde ab. Niemand weiß, was wirklich passiert ist.« »Wird Ihnen das nicht allmählich selbst peinlich?« fragte Seybert. Charity beachtete sie gar nicht. »Piraten?« »Wohl kaum«, antwortete Skudder. »Das würden sie nicht wagen. Davon abgesehen hätte sie wahrscheinlich nicht einmal die technischen Möglichkeiten.« Piraten, Freibeuter, Wegelagerer, Räuber – wie immer man sie nennen wollte – gehörten mit zu dem Erbe, das die Moroni der Erde hinterlassen hatten. Nach dem Verschwinden der außerirdischen Invasoren waren den Menschen auf der Erde ungeheure Mengen an Waffen und Fahrzeugen in die Hände gefallen. Und leider hatten nicht alle nur eine neue und bessere Zukunft für die Erde im Sinn. Die marodierenden Banden aus zahllosen Mad-Max-Filmen waren Realität geworden. Doch Skudder hatte natürlich recht. Die Piraten waren zwar

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