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Ueberfall auf Skytown

Ueberfall auf Skytown

Titel: Ueberfall auf Skytown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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aber da ihr Vater Oberbefehlshaber der euro-asiatischen Streitkräfte war, gingen sie hier praktisch ein und aus, wie es ihnen beliebte. Überhaupt sah Charity eine Menge Zivilisten. Das Aussichtsdeck war gut besucht, und mehr als die Hälfte der   Gäste, die an den kleinen Tischen saßen und aßen oder etwas tranken oder einfach nur die phantastische Aussicht genossen, trugen keine Uniform. Das traf an diesem Abend sogar auf Charity, Hartmann und Skudder zu, aber es war auch nicht die Kleidung, auf die Charity achtete: Sie erkannte einen Soldaten, selbst wenn er Zivil trug. Sie nahm sich vor, Hartmann bei nächster Gelegenheit zu fragen, ob sich in Skytown irgend etwas Grundsätzliches geändert hatte, was ihr entgangen war. Aber nicht jetzt. Der Abend war zu schön, um ihn sich selbst zu verderben. Sie verscheuchte den Gedanken und wandte sich an Melissa. »Na? Gefällt es dir hier?« Die Frage war überflüssig. Melissa saß seit einer halben Stunde vor einem köstlichen Schokoladenpudding, ohne ihn angerührt zu haben. Sie hatte nur Augen für den Anblick auf der anderen Seite der Fenster. Sie nickte heftig. »Es ist wunderschön«, sagte sie, ohne den Blick vom Fenster zu nehmen. »Hast du das gebaut?« Charity lächelte. »Nein. Wir haben es nicht gebaut. Das hätten wir gar nicht gekonnt. Die Unge… die Moroni haben diese Station errichtet. Wir haben sie nur übernommen und ein wenig umgebaut, nachdem sie fort waren.« »Dann müssen sie sehr kluge Wesen gewesen sein«, sagte Melissa. »Ich habe noch nie von einer Stadt im Himmel gehört.« Sie deutete auf einen hellen Fleck, der eine Handbreit über dem Südpol der Erde blitzte. »Was ist das? Noch eine fliegende Stadt?« »Nicht ganz«, antwortete Charity. »Das ist die EXCALIBUR… jedenfalls wird sie es einmal sein.« »EXCALIBUR?« »Ein Raumschiff«, sagte Charity. Sie wunderte sich ein wenig über sich selbst, als sie den absurden Stolz in ihrer Stimme hörte. »Eines Tages werden wir damit vielleicht zu anderen Sternen fliegen.«»Warum?« Charity machte eine Handbewegung nach oben. »All diese kleinen Sterne, die du da siehst, Melissa, sind in Wahrheit riesengroß. Es sind Sonnen, genau wie die, die an unserem Himmel steht. Viele davon haben Planeten, wie die Erde, und wahrscheinlich leben auf vielen Planeten andere Wesen. Wäre es nicht schön, sie zu besuchen?« »Die Ungeheuer sind von dort gekommen«, sagte Melissa. »Ich glaube nicht, daß sie alle so böse sind«, antwortete Charity lächelnd. »Und selbst wenn«, fügte Hartmann hinzu, »dann ist es vielleicht besser, wir gehen zu ihnen, bevor sie zu uns kommen.« »Um sie zu vernichten«, vermutete Melissa. Charity erschrak nicht nur über die Schlußfolgerung, die dieses vielleicht zehnjährige Kind aus Hartmanns Worten zog, sondern viel mehr noch über die Härte, die dabei in ihrer Stimme lag. »Nein«, sagte sie. »So weit wird es bestimmt nicht kommen. Wenn man nur will, dann findet man fast immer einen Weg, um nicht kämpfen zu müssen.« »Und diese Worte aus Ihrem Mund?«, sagte eine Stimme hinter Charity. »Sie sehen mich einigermaßen überrascht, Captain Laird.« Charity schaute auf. Ohne daß sie etwas dagegen tun konnte, verdüsterte sich ihre Miene, als sie Gouverneur Seybert hinter sich stehen sah. »Oh«, sagte sie. »Gouverneur, was für eine… Überraschung.« »Ich hoffe doch, keine allzu unangenehme.« Seybert zog sich einen Stuhl heran, setzte sich und fragte erst dann: »Sie gestatten doch?« »Selbstverständlich«, antwortete Charity kühl. Seyberts Lächeln wurde noch herzlicher. »Ich verspreche auch, daß ich nicht frage, was diese Kinder hier zu suchen haben. Und wie sie hierher kommen.« »Sie sind mit mir gekommen«, sagte Charity. »Und ehe sie fragen: Der Jet, mit dem wir geflogen sind, ist mein Privatbesitz. Ich habe keine Steuergelder verschwendet.« Seybert seufzte, antwortete aber nicht, sondern winkte einen Kellner herbei und bestellte eine Tasse Kaffee. Dann maß sie erst Charity mit einem langen und Hartmann mit einem sehr viel kürzeren Blick. Melissa und deren Mutter ignorierte sie vollkommen. »Sie fragen ja gar nicht, wieso ich hier bin, Captain Laird«, sagte sie schließlich. »Um mir den Abend zu verderben«, vermutete Charity, aber ihre Feindseligkeit prallte einfach an Seybert ab. »Keineswegs. Ich bin gekommen, um mit Ihnen zu reden, Captain Laird«, erwiderte Seybert ruhig. »Ich war in General Hartmanns

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