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Ueberfall auf Skytown

Ueberfall auf Skytown

Titel: Ueberfall auf Skytown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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ein Ärgernis, mehr aber auch nicht. Sie hatten weder die Mittel noch den Mut, etwas so Großes, Gewaltiges wie die EXCALIBUR anzugreifen. Und selbst wenn – wozu hätten sie es riskieren sollen? Das Schiff war im Moment noch nicht einmal flugtüchtig. »Laß uns in die Zentrale gehen«, sagte Charity. »Ich will wissen, was da los ist.« »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich Sie begleite?« erkundigte Seybert sich fröhlich. »Ich möchte doch zu gern sehen, wie weit sie diese Farce noch treiben.« Charity schenkte ihr einen verächtlichen Blick, beließ es aber   bei einer Mischung aus einem Nicken und einem Achselzucken und ging zum Aufzug. Skudder und Seybert folgten ihr. Charity mußte sich beherrschen, um nicht zu rennen, aber schließlich wollte sie nicht für eine Panik verantwortlich sein, sollte sich die ganze Sache letztlich als falscher Alarm erweisen. Schon jetzt sahen zu viele Leute irritiert und beunruhigt in ihre Richtung. Die kurze Szene war beobachtet worden. Charity erreichte den Aufzug, drückte den Rufknopf und wartete ungeduldig darauf, daß die Kabine kam. Sie mußte sich sehr beherrschen, um sich ihre Nervosität nicht zu deutlich anmerken zu lassen. »Captain Laird, bitte!« sagte Seybert. »Machen Sie es doch für uns alle nicht noch peinlicher! Die Charade ist vollkommen überflüssig, glauben Sie mir! Ich bin ja gerade hier, um mit Ihnen zu reden!« Der Aufzug kam. Charity zwängte sich durch die langsam aufgleitenden Türen, fuhr herum und drückte auf den Knopf für das Zentraldeck, noch bevor Skudder und Seybert die Kabine hinter ihr betreten hatten. Die Aufzugtüren glitten zur Gänze auf, verharrten für eine endlose Sekunde regungslos und begannen sich dann mit quälender Langsamkeit wieder zu schließen. »Captain Laird!« stieß Seybert beinahe flehend hervor. »Bitte!« Als die Aufzugtüren noch zwei Handbreit voneinander entfernt waren, blitzte es in der samtenen Schwärze jenseits der Panoramascheiben weiß und sonnenhell auf, und den Bruchteil einer Sekunde später traf irgend etwas mit unfaßbarer Gewalt auf das Glas und zertrümmerte es. Charity sah ganz deutlich, was geschah, obwohl es sich mit unvorstellbarer Schnelligkeit abspielte. In dem handstarken Glas, das die Festigkeit irdischen Stahls um ein dreißigfaches  übertraf, entstand nicht etwa ein Loch, durch das der Sauerstoff heraus und die Weltraumkälte hereinströmen konnten. Die dem Energieblitz zugewandte Seite der Aussichtskuppel zerbarst auf ganzer Breite wie unter einem wuchtigen Hammerschlag. Die Wirkung war verheerender als alles, was Charity je zuvor miterlebt hatte. Die Atemluft auf der Aussichtsplattform entwich nicht ins Weltall – sie explodierte  hinaus. Glassplitter, Einrichtungsgegenstände, Menschen und Metalltrümmer wurden mit einem einzigen, ungeheuren Schlag in den Weltraum hinausgerissen. Die Temperaturen in der Aufzugkabine fielen schlagartig so tief, daß sich die Luft in Charitys Lungen wahrscheinlich in Eis verwandelt hätte, wäre sie nicht gleichzeitig brutal aus der Kabine gerissen worden, um ein Haar zusammen mit den drei Insassen. Charity fühlte sich wie von einer unsichtbaren, übermenschlichen starken Hand in die Höhe und auf die Tür zu gerissen. Seybert schrie, als sie mit furchtbarer Gewalt gegen sie prallte, aber der Laut wurde ihr ebenso von den Lippen gerissen, wie die Atemluft. Charity sah nur, wie sich Seyberts Lippen bewegten, dann prallten sie beide gegen Skudder und wurden einen Sekundenbruchteil später gemeinsam gegen die Lifttüren geschleudert. Wären die Türen noch eine Winzigkeit weiter geöffnet gewesen, hätte die drei die nächsten Sekunden kaum überlebt. Der Anprall war fürchterlich, und Charity wagte gar nicht daran zu denken, was Skudder erleiden mußte. Aber das war nicht einmal das Schlimmste. Die Temperaturen schienen mit Lichtgeschwindigkeit weiter zu fallen. Charitys Haut brannte vor Kälte, und sie glaubte regelrecht zu spüren, wie ihre Augäpfel sich mit einer Reifschicht überzogen. Und in der Kabine war kein einziges Sauerstoffmolekül mehr.  Explosive Dekompression. Die beiden Worte schossen wie  ein Blitz durch Charitys Bewußtsein. Eines der großen Schreckgespenster; einer der schlimmsten Notfälle, wie man ihr schon während der Ausbildung eingehämmert hatte. Sie glaubte zu spüren, wie ihr Blut zu kochen begann, ihre Augäpfel aus den Höhlen quollen und sich ihre inneren Organe aufblähten wie Luftballons, die

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