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Überfall im Hafen

Überfall im Hafen

Titel: Überfall im Hafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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aus.“
    „Du rufst an?“
    „Ich rufe an“, sagte Django — und
unterbrach die Verbindung.

20. Vier auf drei Rädern
     
    Ein Taxi brachte die TKKG-Bande in die
Herzroder Allee, zu Oma Sauerlichs Villa.
    Klößchens Vater wurde über Heldts
Zustand informiert.
    Die Oma hatte sich für ein Nickerchen
hingelegt. Sie war etwas erschöpft von den Aufregungen des Tages.
    Während Karl und Klößchen in den
Liegestühlen gammelten, beschäftigte sich Tim mit der dicken Wochenend-Zeitung.
    Sie enthielt leider nur
Horror-Meldungen. Offenbar ging’s zu Ende mit der Welt. Selbst in der
Kulturszene lag alles im argen. Und die Sportler, die neue Weltrekorde
aufstellten, waren bis in die Haarspitzen gedopt (mit verbotenen
Anregungsmitteln vollgepumpt).
    Gaby nahm ein Bad. Hermann Sauerlich
telefonierte. Oma kam aus ihrem Schlafzimmer und wirkte erfrischt. Gaby kam aus
dem Bad und duftete wie eine Rose.
    Zum Nachmittagskaffee deckte Oma auf
der Terrasse. Gaby half.
    Als es dann soweit war, sagte
Sauerlich: „Habe eben mit Christian Verden telefoniert. Ihr wißt: Der
Chemie-Verden, dessen Villa wir vom Wasser aus gesehen haben. Wir sind für
morgen bei ihm eingeladen. Zum Mittagessen. Das wird auch für euch
unterhaltsam“, wandte er sich an die vier Freunde. „Christians Villa ist voller
Kunstschätze. Alles sehenswert — und ergänzt die Bildung.“
    „Wenn wir ein größeres Standbild
versehentlich umkippen“, meinte Klößchen, „wird’s vielleicht ein kurzer Besuch.
Wir fliegen raus und können noch ein bißchen umhergeigen.“
    „Untersteh dich!“ sagte Sauerlich.
    „Diesmal schließe ich mich aus“, meldete
sich Oma. „Wirklich, Hermann: In meinem Alter muß man nach einem aufregenden
Tag immer einen Ruhetag haben.“
    „Ich denke“, lachte er, „du willst noch
mal heiraten.“
    „Deshalb ja. Otto Weißberger bleibt
weiterhin drüben in seinem Haus und darf mich nur jeden zweiten Tag besuchen.“
    „Überleg’s dir noch mal, Mutter. Ich
meine die Einladung. Christians Braut kommt auch. Fräulein Erika... Jetzt habe
ich den Namen vergessen.“
    „Loose“, half ihm Oma. „Erika Loose.
Nein, Hermann. Ich bleibe zu Hause.“
    Sauerlich nahm sich ein zweites Stück
Käsekuchen. „Nachmittags fahre ich dann ins Elisabethen-Krankenhaus und besuche
Achim Heldt“, legte er sein Programm fest.
    „Zimmer 312“, sagte Klößchen. „Falls er
dann noch dort ist.“
    „Wenn nicht, besuche ich ihn zu Hause.“
    Tim hatte nur ein Stück trockenen
Kuchen genommen, an dem er ohne Begeisterung nagte.
    „War Achim Heldt ein Freund von Ihnen,
Herr Sauerlich?“ fragte er.
    „Das nicht. Er gehörte zu unserem
Kreis. Du fragst so zweifelnd.“
    „Na ja, wir fanden den Typ nicht gerade
toll.“
    „Eine Art Ratte“, meinte Klößchen.
„Aber man muß ja auch die der Hyäne aus dem Maul reißen. Weil die
Verbrechensopfer nicht immer Engel sind, denen die Seele und Güte rausläuft —
oder wie hast du das ausgedrückt, Tim?“
    „Sinngemäß stimmt’s“, lachte der.
    „Das hörte sich schlimm an“, meinte
Sauerlich. „Na ja. Heldt zählt nicht mehr zum alten Kreis. Trotzdem — so
schnell lasse ich einen ehemaligen Bekannten nicht fallen. Außerdem tut er mir
leid.“
    Das Thema wechselte.
    Tim fragte die Oma, ob’s eine Straßenkarte
oder einen Wanderplan im Hause gäbe.
    Sie hatte keinen, wußte aber Abhilfe,
indem sie mit Gaby und Tim zu Weißbergers Haus hinüberging.
    Der Witwer wanderte gern. In seinem
Bücherregal lagen zahlreiche Geländekarten.
    Tim durfte eine auswählen.
    Das nächste Problem stellte sich, als
er die Karte studierte. Bis zum Brunnbacher Forst, dessen Wildfütterung der
unbekannte Erpresser zum toten Briefkasten bestimmt hatte — bis dorthin waren
es zwölf Kilometer.
    „Wir brauchen Drahtesel“, sagte Tim zu
seinen Freunden, als sie über der Wanderkarte brüteten.
    „Drüben bei Weißberger“, meinte Karl,
„habe ich zwei gesehen. Stehen in der Garage. Ein Damen- und ein Herrenrad.
Tourenräder, glaube ich. Natürlich alte Modelle. Aber sie scheinen fahrbereit
zu sein.“
    „Na, prachtvoll!“ lobte Tim. „Oma wird
schon gestatten, daß wir die ausleihen.“
    „Sie hat auch eins“, sagte Klößchen.
    „Die Oma?“
    „Klar. Steht ebenfalls in der Garage.
In ihrer. Neben ihrem Citroen. Mit dem fährt sie nur selten. Weil’s ja auch
ohne Blechkutsche geht. Wegen der Umwelt.“
    „Damit hätten wir drei“, sagte Tim. „Es
ist noch zeitig genug. Wir sollten zur

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