Überflieger - Warum manche Menschen erfolgreich sind und andere nicht
Jahre 1994 und 1998 machte Jeb eines ganz klar: Er entschuldigte sich nicht nur nicht für seine Herkunft, sondern er war stolz
auf seine eigenen Erfolge als Unternehmer und war sich sicher, dass er diese allein seinem Mut und seinem Fleiß zu verdanken
hatte. ›Für alles, was ich erreicht habe, habe ich hart gearbeitet, und ich bin sehr stolz darauf‹, erklärte er |253| im Jahr 1993 gegenüber Journalisten der
St. Petersburg Times
. ›Ich fühle mich weder schuldig noch habe ich das Gefühl, irgendetwas falsch gemacht zu haben.‹ Ähnlich hatte er sich bereits
1992 in der CNN-Talkshow
Larry King Live
geäußert: ›Ich denke, es ist eher ein Nachteil‹, hatte er damals auf die Frage erwidert, was es hinsichtlich seiner unternehmerischen
Spielräume bedeutete, der Sohn des Präsidenten der Vereinigten Staaten zu sein. ›Man ist in seinen Möglichkeiten stark eingeschränkt.‹
Diese Art der Selbstwahrnehmung lässt sich bestenfalls als Selbsttäuschung beschreiben.«
Die Lethbridge Broncos, die an dem Tag spielten, an dem Paula und Roger Barnsley den Effekt des relativen Alters entdeckten,
spielten zwischen 1974 und 1986 in der Western Hockey League. Sie gewannen in der Saison 1982/83 die WHL-Meisterschaft und
wurden drei Jahre später nach Swift Current in Saskatchewan zurückgeholt. Siehe http://en.wikipedia.org/wiki/Lethbridge_Broncos.
Ein Überblick über die Forschungsliteratur zum Effekt des relativen Alters findet sich in Jochen Musch und Simon Grondin,
»Unequal Competition as an Impediment to Personal Development: A Review of the Relative Age Effect in Sport,« in
Developmental Review
21/2 (2001), S. 147–167.
Roger Barnsley und A. H. Thompson haben ihre Untersuchung im Internet veröffentlicht, unter http://www.socialproblemindex.
ualberta.ca/relage.htm.
Sich selbst erfüllende Prophezeiungen lassen sich bereits in der antiken griechischen und indischen Literatur finden. Der
Terminus wurde jedoch geprägt von Robert K. Merton in
Social Theory
and Social Structure
(New York: Free Press, 1968). Deutsche Ausgabe:
Soziologische Theorie und soziale Struktur
(Berlin: de Gruyter, 1995).
Barnsley und seine Kollegen haben sich auch mit anderen Sportarten beschäftigt. Siehe R. Barnsley, A. H. Thompson und Philipe
Legault, »Family Planning: Football Style. The Relative Age Effect in Football«, in
International Review for the Sociology of Sport
27/1 (1992), S. 77–88. Die Statistiken für den Effekt des relativen Alters |254| im Baseball stammen von Greg Spira, in
Slate
, http://www.slate. com/id/2188866/.
A. Dudink von der Universität Amsterdam zeigte, dass der Stichtag in der englischen Premier League dieselbe Altershierarchie
zur Folge hat wie im kanadischen Eishockey. Siehe »Birth Date and Sporting Success«,in
Nature
368, (1994), S. 592.
Im belgischen Fußball war der Stichtag interessanterweise lange der 1. August, und seinerzeit wurde fast ein Viertel der Spitzenspieler
im August und September geboren. Als der belgische Fußballverband den Stichtag auf den 1. Januar verlegte, hatte innerhalb
weniger Jahre kaum einer der Profifußballer im Dezember Geburtstag und eine überwältigende Zahl im Januar. Siehe Werner F.
Helsen, Janet L. Starkes und Jan van Winckel, »Effects of a Change in Selection Year on Success in Male Soccer Players«, in
American
Journal of Human Biology
12/6, (2000), S. 729–735.
Die Daten von Kelly Bedard und Elizabeth Dhuey stammen aus »The Persistence of Early Childhood Maturity: International Evidence
of Long-Run Age Effects« in
Quarterly Journal of Economics
121/4 (2006), S. 1437–1472.
Kapitel 2
Die Lebensgeschichte von Bill Joy ist überwiegend Andrew Leonards Artikel »BSD Unix: Power to the People«, in
Code
, 16. Mai 2000 entnommen. Siehe http://archive.salon.com/tech/Fsp/2000/05/16/ chapter_2_part_one/index.html
Eine Geschichte des Computerzentrums der University of Michigan findet sich in »A Career Interview with Bernie Galler«, Professor
Emeritus der Fakultät für Elektrotechnik und Computerwissenschaften der Universität, veröffentlicht in
IEEE Annals of the
History of Computing
23/4 (2001), S. 107–112.
Einer der vielen (großartigen) Artikel, die Ericsson und seine Kollegen über die 10 000-Stunden-Regel veröffentlicht haben,
ist K. Anders Ericsson, Ralf Th. Krampe und Clemens Tesch-Römer, |255| »The Role of Deliberate Practice in the Acquisition of Expert Performance«, in
Psychological Review
100/3
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