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Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen

Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen

Titel: Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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interessierten sich nicht sonderlich für ihr Ferienhaus, obwohl sie alles lobten, was sie sahen.
    »Wirklich sehr hübsch, Mrs. Russell. Ganz anders als viele Unterkünfte, mit denen wir uns abgefunden haben, nur um reiten zu können. Das hat uns allerdings nicht gestört, solange Pferde da waren«, erklärte Mrs. Ward mir, während sie den alten Küchenherd und die altmodische Waschmaschine mit einem kurzen Blick streifte. Ihr Mann stimmte in das Lob ein, und ich verabschiedete mich hochbefriedigt.
    Als ich Larry die Wards beschrieb, besaß sie die Frechheit, mir zu erklären, es sei immer ein Fehler, Menschen nach ihren Briefen beurteilen zu wollen. »Ich wollte, ich hätte soviel Glück wie du«, meinte sie trübselig. »Eine Stunde Reiten ist die Hölle für mich.«
    »Dein Pferd langweilt sich bestimmt auch, wenn’s dauernd nur hin und her geht.«
    »Nein, ich reite gar nicht! Ich renne wie verrückt hinter den Pferden her und schreie mir die Seele aus dem Leib, bis ich heiser bin. Als Reitlehrerin hab’ ich eigentlich nie arbeiten wollen. Aber wenn ich an das schöne Geld denke...«
     
     
     

5
     
    Unseren Ehemännern hatte die Idee, daß wir Ferienhäuser vermieten wollten, anfangs nicht sonderlich gut gefallen. Sie waren beide altmodisch genug, keinen Spaß an der Vorstellung zu haben, daß ihre Frauen Geld dazuverdienen würden, um das Familieneinkommen zu erhöhen. Aber schließlich meinten sie doch: »Gut, wenn du unbedingt willst — aber ich bitte mir aus, daß ich nicht damit belästigt werde.« Das war Paul gewesen. Und Sam hatte sich ähnlich entschieden geäußert: »Ich kann mir nicht vorstellen, was deine Leute hier anfangen wollen, aber das ist mir gleich, solange ich nicht eingespannt werde, um sie zu unterhalten.«
    Aus diesem Grund war ich etwas nervös, als ich Paul erklären mußte, daß ich James Ward eines seiner Pferde angeboten hatte. Zum Glück schlug Paul sich auch in dieser Krise wieder auf meine Seite — allerdings nur murrend. »Aha! Ich hab’ Sam vorausgesagt, wie die Sache ablaufen würde, aber ich habe mir zumindest eingebildet, meine Pferde für mich behalten zu dürfen... Schon gut, du brauchst mich nicht so vorwurfsvoll anzustarren! Meinetwegen kann der Kerl ein paarmal auf Ben reiten. Ich komme mit und rede mit ihm, obwohl ich dir von Anfang an gesagt habe, daß ich...« Den Rest kannte ich bereits, aber Paul hielt Wort und begleitete mich, um sich — und vor allem sein Pferd — meinem Gast vorzustellen.
    Als er James Ward kennenlernte, geschah das Unvermeidliche, mit dem ich im stillen gerechnet hatte. Die beiden Männer kamen sofort blendend miteinander aus und waren bald in eine Fachsimpelei über Vieh, Saatgut und Pferdezucht vertieft. Das führte dazu, daß Paul vorschlug, James könne ihn am nächsten Tag auf einem Ritt über die Farm begleiten.
    Die beiden Männer würden sich bestimmt gut unterhalten, aber ich war auf diese Weise am nächsten Tag für Janet Ward verantwortlich. Inzwischen mußte ich mich heute sogar um beide Wards kümmern. Bei dem Gedanken daran lächelte ich unwillkürlich, weil ich mir vorstellte, wie tief die Mächtigen gefallen waren: Larry und ich hatten uns geschworen, unsere Feriengäste sich selbst zu überlassen, und nun waren wir beide mit ihnen beschäftigt, obwohl ich einen Berg Wäsche zu Hause und Larry die Geburtstagstorte für Christina zu backen hatte. Statt dessen rannte Larry vermutlich wieder hinter den Castorkindern her, und ich machte mich bereit, Mrs. Ward und ihrem Mann Peters Farm zu zeigen.
    Ich hatte zuvor Jock, Peters freundlichen schottischen Schäfer, der die Farm gemeinsam mit seiner Frau Jean verwaltet, wenn Peter verreist ist, angerufen und ihn gebeten, die Führung zu übernehmen. Jock erwartete uns auf der Koppel am Wasserfall und schlug vor, wir sollten die Stuten und die Einjährigen besichtigen. Ich blieb dankbar im Hintergrund, während die Wards sichtlich begeistert mit Jock über die Pferde diskutierten. Da ich keine ausgesprochene Pferdekennerin bin, konnte ich kaum mitreden, wenn die Vorzüge dieses oder jenes obskuren Trabers gelobt wurden, und langweilte mich dementsprechend herzlich.
    Aber vom Standpunkt der Wards aus war dies ein höchst interessanter Ausritt gewesen, und sie erklärten mir, sie wollten nach dem Mittagessen einen Spaziergang »zu dem trigonometrischen Punkt dort drüben auf dem Hügel« machen, weil die Aussicht herrlich sein müsse. Ich kochte mir erschöpft einen Kaffee, nahm

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