Ueberraschung, Sie sind Vater
zwar Abendkleidung, aber nicht so auffällige wie Meg. Sie war hoffnungslos übertrieben angezogen.
Sie rief sich die Komplimente ihrer Freunde in Erinnerung, straffte die Schultern und hob das Kinn. Einige Männer warfen ihr bewundernde Blicke zu, und das munterte sie etwas auf.
Eine große Frau in einem Schneiderkostüm trat mit steifer Haltung zu ihnen. "Dr. Menton, wie schön, Sie wieder zu sehen", sagte sie mit russischem Akzent.
Hugh schüttelte ihr die Hand. "Nennen Sie mich doch Hugh, Dr.
Archikova."
Ihre Miene wurde sanfter. "Jetzt, da wir zusammenarbeiten, können Sie mich Vanessa nennen." Flüchtig nickte sie Meg zu, bevor sie sich wieder an Hugh wandte. "Ich entschuldi ge mich noch einmal, dass ich mich nicht früher bei Ihnen gemeldet habe. Ich bin froh, dass Sie jetzt hier sind."
"Ich freue mich sehr auf die Arbeit mit den Kindern."
"Die Kinder, ja." Ihre blauen Augen leuchteten auf. "Sie haben so viele Bedürfnisse, dass es schwer ist, unsere Parameter zu definieren."
"Wir werden doch ein medizinisches Modell anwenden, oder?"
fragte Hugh.
Meg fragte sich, was ein medizinisches Modell sein mochte. Im Geiste sah sie einen anatomisch korrekten Dummy mit inneren Organen, di e durch eine transparente Hülle sichtbar waren. Doch sie bezweifelte, dass das gemeint war. Sie beschloss, lieber nicht zu fragen und ihre Unwissenheit nicht zu verraten.
Andere Leute traten zu ihnen und warfen ebenfalls mit
Fachausdrücken um sich, die Meg nicht verstand. Zumindest besteht nicht die Gefahr, dachte sie sarkastisch bei sich, dass diese ach so geschwollen daherredenden Leute über meine unangemessene Kleiderwahl tratschen werden.
Schließlich verebbte die Konversation. In der Stille wandte Vanessa sich an Meg. "Sind Sie auch Ärztin, Mrs. Menton?"
"Nein, ich bin..."
"Sie kümmert sich um unsere Tochter", warf Hugh ein. "Der wichtigste Job der Welt."
"Absolut", pflichtete Vanessa ihm bei.
Zorn über die Halbwahrheit stieg in Meg auf. Natürlich war nichts daran auszusetzen, hauptberuflich Mutter zu sein. Aber das war sie nun einmal nicht, und Hugh brauchte sich nicht so zu verhalten, als würde er sich ihrer schämen. "Eigentlich bin ich Kellnerin", verkündete sie laut und deutlich.
Vanessa öffnete den Mund, doch es kam kein Ton heraus.
Offensichtlich suchte sie nach einer freundlichen Bemerkung und fand keine.
Eine junge Frau in Jeans und bestickter Bluse warf ein: "Sie haben bestimmt Rückenschmerzen. Ich habe mir das Studium mit Kellnern verdient, und es war sehr hart.“
"Ich habe bisher keine Probleme", entgegnete Meg. "Aber eine unserer Stammkundinnen ist Zimmermädchen und leidet ständig unter Kreuzschmerzen."
"War sie schon mal bei einem Chiropraktiker?" fragte ein junger Mann.
"Ich hätte nicht gedacht, dass ein Arzt einen Chiropraktiker empfiehlt", entgegnete Meg.
"Ich bin kein Arzt, sondern Sozialarbeiter. Ich habe mir bei einem Autounfall den Rücken verletzt, und ohne meinen Chiropraktiker hätte ich immer noch starke Schmerzen."
Vanessa lächelte vage, so als wüsste sie nicht, was sie zu einem derart banalen Thema beitragen sollte. "Ich muss mich jetzt um einige andere Leute kümmern. Es hat mich gefreut, Sie kennen zu lernen, Mrs. Menton."
Meg nickte ihr zu. Sie beschloss, lieber nicht darauf hinzuweisen, dass sie nicht Mrs. Menton war. Hughs angespannter Miene nach zu urteilen hatte sie bereits zu viel gesagt.
Eine Weile später verließen sie stillschweigend den Empfang. "Bist du sauer?" fragte Meg auf dem Weg zu seinem Auto.
"Nicht wirklich", erwiderte er schroff.
"Ich halte nichts davon, mich für jemanden auszugeben, der ich nicht bin. Es ist keine Schande, eine Kellnerin zu sein."
"Das habe ich auch nicht gesagt."
"Ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen", beteuerte sie.
"Das hast du nicht."
"Doch, es war dir peinlich."
"Also gut, ein bisschen. Nicht, weil du Kellnerin bist, sondern weil du es so herausfordernd gesagt hast, als wolltest du die Leute vor den Kopf stoßen."
"Das habe ich nicht."
"Doch. Du hast sie herausgefordert zu beweisen, dass sie keine Snobs sind."
"Du hättest mich gleich die Wahrheit sagen lassen sollen", konterte Meg. "Ich bin, wer ich bin: eine Kellnerin, die nie die High School beendet hat. Es ist besser, wenn die Leute von Anfang an die Wahrheit erfahren."
"Du brauchst dich nicht so zu definieren. Es liegt nur an den Umständen. Du bist schlau genug, um deinen Schulabschluss nachzuholen, wenn du willst."
"Dadurch werde ich
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