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Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition)

Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition)

Titel: Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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muss!"
    Zwei schnelle Schritte und Swann hatte die Tür erreicht.
    Er riss sie auf und starrte mich an. Sein Gesicht bekam etwas sanftere Züge.
    "Hallo Patricia", sagte er bemüht freundlich. Er atmete tief durch. Die Rotfärbung seines Gesichts blieb jedoch. Dann ging er an mir vorbei. Ich trat ein.
    "Ich dachte, der letzte Stand der Dinge sei, dass ihr beiden euch wieder versöhnt hättet...", meinte ich.
    Jim verzog das Gesicht zu einem dünnen Lächeln.
    "Du hast das gerade doch nicht etwa für einen Streit gehalten?"
    "Also, um ehrlich zu sein...."
    "Das war Swanns Normalform, Patti. Sag bloß, das ist dir noch nicht aufgefallen!"
    Wir lachten beide.
    Schließlich sagte ich: "Jim, ich bin hier..."
    "...weil du mich um einen Gefallen bitten willst", vollendete Jim. Er zwinkerte mir zu. "Stimmt's?"
    "Offen gestanden: ja!"
    "Scheint so, als könnte ich Gedanken lesen. Das ist doch dein Spezialgebiet. Ich wette deine Tante Lizzy kennt jemanden, bei dem ich meine parapsychischen Kräfte mal testen lassen könnte."
    "Jim, mir ist im Moment nicht nach Witzen zumute. Ich habe hier einen Film, den ich möglichst schnell entwickelt haben müsste."
    "Kein Problem. Muss Mr. Swann halt etwas warten. Du hast ja gerade mitgekriegt, dass ihm kleine Verzögerungen nichts ausmachen...", grinste Jim.
    Ich reichte ihm den Film.
    "Es geht vor allem um die Zeichen, die auf den Gräbern zu sehen sind. Vielleicht könntest du die Abzüge so vergrößern, dass diese Zeichen gut zu sehen sind."
    "Kein Problem, Patti. Jeder weitere Extrawunsch kostet allerdings 1 Pfund sechzig..."
     
    *
     
    Der Nebel hatte im Lauf der letzten Stunden immer mehr zugenommen. Eine grauweiße Wand umgab den Friedhof an der Oxton Street und ließ ihn wie einen unwirklichen Ort, jenseits von Raum und Zeit erscheinen.
    Die meisten Polizisten waren inzwischen nicht mehr hier.
    Die Spurensicherer hatten ihre Arbeit beendet. Nur noch der Sergeant und ein weiterer Officer waren damit beschäftigt, einen Teil des Friedhofs mit abzusperren.
    Keiner von ihnen bemerkte den umgestürzten Grabstein, der sich plötzlich bewegte...
    Eine totenbleiche Hand kam darunter hervor...
    Eine Hand, die von einem kalten Panzer aus grauem Eis umgeben war, das aber seltsamerweise doch eine gewisse Beweglichkeit aufwies. Ein ächzender Laut ertönte.
    Die beiden Polizisten blickten kurz auf.
    Misstrauisch ließen sie den Blick kreisen und starrten dann in die grauen Nebelmassen hinein.
    "Lass uns sehen, dass wir hier fertig werden", meinte der Sergeant.
    "Nichts dagegen, Sir!"
    "Ich weiß nicht - irgendwie mag ich diesen Ort nicht."
    "Wer mag schon Friedhöfe!"
    "Nein, das ist es nicht."
    "Was dann?"
    "Ich... Ich kann es nicht erklären. Ein Gefühl... Ich glaube, ich rede Unsinn!"
    In diesem Moment schob die eisgefrorene Totenhand den umgestürzten und mit zahlreichen Symbolen bemalten Grabstein zur Seite. Die Kraft dieser Hand war immens. Eine ruckartige Bewegung und sie schleuderte den Stein ein paar Meter in die Höhe. Mit einem dumpfen Laut kam er auf dem Boden auf.
    Die beiden Polizisten erstarrten.
    Entgeistert blickten sie auf das, was sich schemenhaft im Nebel abzeichnete.
    Etwas grub sich mit heftigen, aber eigenartig starr wirkenden Bewegungen aus dem Erdreich heraus. Mit ungeschickten, marionettenhaften Bewegungen kam eine schaurige Gestalt an die Oberfläche.
    Sie wankte auf die beiden Polizisten zu.
    "So etwas gibt es nicht", murmelte der Sergeant nur.
    Die Gestalt kam näher, schälte sich immer deutlicher aus dem Nebel heraus. Das schmutzige Leichenhemd wurde sichtbar.
    Das halbverweste Gesicht mit den leeren Augenhöhlen. Wie ein Eishauch dampfte der Atem aus dem halb geöffneten Mund.
    Mit ausgestreckten Armen kam der Eis-Zombie näher.
    Unsichtbare Fäden schienen ihn aus dem Nebel heraus zu führen.
    Ächzende Laute kamen über die bleichen, aufgesprungenen Lippen.
    Unwillkürlich wichen die beiden Polizisten etwas zurück.
    Beide waren starr vor Schrecken.
    Und dann schrie einer von ihnen plötzlich laut auf.
    Seine Augen weiteten sich vor Entsetzen.
    Etwas hatte sich um seinen Knöchel gelegt und hielt sein Bein fest.
    Eine Totenhand...
    Der Eisüberzug ließ sie eigentümlich glänzen. Mit eisernem Griff hatte sich diese Hand um den Knöchel des Polizisten gelegt, der verzweifelt versuchte, sich freizustrampeln.
    Sein Kollege, der Sergeant, wollte ihm helfen, berührte ihn bei der Schulter und zuckte dann zusammen, als er merkte, dass ein kalter Schauer ihn

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