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Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition)

Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition)

Titel: Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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gehören zweifellos dazu."
    "Vorausgesetzt, von Schlichten lebt noch."
    "Sicher."
    Ich atmete tief durch. "Vielleicht hat zwischen den Gräbern an der Oxton Street ein Ritual stattgefunden... Ein Ritual, das irgend etwas in unsere Welt geholt hat, das nun mordend durch die Straßen Londons schleicht..."
    "Das wäre natürlich möglich. Allerdings dürfen wir nicht vergessen, dass Barnes Auftauchen an der Oxton Street bislang der einzige Hinweis auf einen Zusammenhang ist... Es bleibt alles Spekulation, Patti."
    Ich schluckte.
    Tom hatte recht.
    Sanft legte er seine Hand auf die meine.
    "Lass uns in die Oxton Street fahren", murmelte ich dann, den Blick ins Nichts gerichtet. Ein leichtes Schwindelgefühl hatte mich erfasst. Der Zustand, in dem ich mich befand, war beinahe tranceähnlich.
    "Patti?", hörte ich wie aus weiter Ferne Toms Stimme.
    Für Bruchteile von Sekunden sah ich etwas vor meinem inneren Auge auftauchen.
    Dunkle Schemen, die sich durch grauweißen Nebel hindurch abhoben.
    Die Bäume auf dem Friedhof an der Oxton Street...
    Unruhe erfasste mich. Unruhe, für die es keine logisch nachvollziehbaren Grund gab. Ich erhob mich. "Komm", sagte ich an Tom gewandt. "Wir müssen uns beeilen."
    Er sah mich mit gerunzelter Stirn an, erhob sich ebenfalls und umrundete den Tisch.
    "Was hast du gesehen?", fragte er, während er mich sanft bei den Schultern fasste.
    Ich fasste mir an die Schläfe.
    Da ist etwas... Etwas Grauenvolles!
     
    *
     
    Wir saßen wenig später beide in Toms Volvo und waren auf dem Weg zur Oxton Street.
    "Du musst mich manchmal für verrückt halten", sagte ich unterwegs, während wir uns durch die nebelverhangenen Straßen Londons quälten. Wie dunkle Schatten waren auf den Bürgersteigen die Passenten zu sehen. Die ganze Szenerie wirkte beinahe so, als wären wir unversehens in eine unwirtliche Alptraumwelt eingetaucht, ohne es zu merken.
    "Ich habe dich nie für verrückt gehalten", erklärte Tom lächelnd. "Du bist einfach eine faszinierende Frau, in die ich mich unsterblich verliebt habe. Und wenn du meinst, dass wir unbedingt zu diesem Friedhof fahren müssen, werde ich dich eben begleiten..."
    "Danke, Tom."
    "Du kannst deine Gabe vielleicht noch nicht gut genug kontrollieren und wirklich gezielt einsetzen. Aber ich denke, sie ist trotz allem für dich so etwas wie ein zusätzliches Sinnesorgan. Die Eindrücke, die es übermittelt sind genauso real wie das, was du siehst oder hörst..."
    "Ich habe manchmal Zweifel daran..."
    Wir erreichten den Friedhof.
    Tom stellte den Wagen in der Nähe ab.
    Gemeinsam gingen wir durch den feucht-kalten Nebel. Tom schlug sich den Kragen seiner Jacke hoch und legte seinen Arm um meine Schulter.
    Ich sah ihn mit einem flüchtigen Lächeln an.
    Eigentlich müsstest du dich sicher und geborgen fühlen, dachte ich. Was ist die Quelle dieser Furcht, die dich auf einmal ergriffen hat? Die kurze Tagtraumvision gerade?  
    Ich mochte nicht so recht daran glauben.
    Ein Einsatzwagen der Polizei stand in der Nähe des gusseisernen Tors, durch das man zum Friedhof gelangen konnte.
    Das Tor stand offen.
    Eine Krähe krächzte aus dem Nebel heraus. Ein scharfer, durchdringender Laut, der mich zusammenzucken ließ.
    Ich blieb kurz stehen.
    Meine Hand wanderte unwillkürlich zur Schläfe. Ich fühlte ein unangenehmes Pochen. Und die Anwesenheit einer mentalen Kraft.
    Ein fremder Gedanke berührte meinen Geist und ich erschauderte, als er sich mir offenbarte.
    HUNGER!
    Es war die elementare Gier eines fremden Bewusstseins, mit der ich für Sekundenbruchteile konfrontiert wurde. Ein eisiger Schock durchzuckte mich. Einen Moment lang hatte ich beinahe das Gefühl, nicht atmen zu können. Ich stand da und zitterte, während sich in mir eine Ahnung jener Kälte ausbreitete, die auch der Tote in der Cumberland Street empfunden haben musste.
    "Patti..."
    " Es ist hier", murmelte ich. "Wir sind ganz nahe dran, Tom...."
    " Was?"
    "Wenn ich das wüsste..."
    Die gierigen Gedanken dieses fremden, unsagbar kalten und mitleidlosen Bewusstseins hatten sich etwas zurückgezogen.
    Vielleicht hatte die Begegnung mit mir auch diesem Wesen - sofern das überhaupt die reichte Bezeichnung war - eine Art Schock versetzt.
    Aber selbst aus der mentalen Distanz heraus war der unheimliche Hunger noch immer deutlich zu spüren. Ein mörderischer Hunger nach Leben, der es völlig zu beherrschen schien. Eine Gier nach der Kraft des Lebens, die keinerlei Rücksicht kannte.
    Mir schauderte.
    Ich

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