Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition)

Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition)

Titel: Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Vielleicht kann ich Ihnen in diesem Fall sogar weiterhelfen..."
    "Ach ,ja?"
    "...wenn Sie etwa offener sind."
    Ein arrogantes, maskenhaftes Grinsen erschien in Barnes feistem Gesicht.
    "Sie haben mir nichts zu bieten, Miss Vanhelsing. Nichts, was für mich von Interesse wäre. Und jetzt lassen Sie mich bitte meinen Job machen..."
    "Sie wollen nicht wissen, was die Zeichen auf diesen Gräbern bedeuten?"
    "Wissen Sie es?"
    "Ich könnte es herausfinden."
    Barnes lachte trocken.
    "Da haben wir ja etwas gemeinsam, Lady", meinte er süffisant und ließ mich einfach stehen.
    Ich zuckte die Achseln und sah ihm nach.
    Es muss einen Zusammenhang mit dem Toten in der Cumberland Street geben, schoss es mir durch den Kopf. Barnes' Auftauchen an diesem Ort war ein unwiderlegbarer Beweis dafür...
    Vielleicht halfen die Zeichen auf den Gräbern, auf die Spur dieses Geheimnisses zu kommen...
     
    *
     
    Inspector Barnes blickte auf die geschändeten Gräber, während ihm einer der Police Officers Bericht erstattete.
    Es handelte sich um einen hochgewachsenen Sergeant, der Barnes um einen halben Kopf überragte. Die Stimme des Sergeants war monoton. Immer wieder schaute er in seinen Notizen nach.
    Barnes wirkte abwesend.
    Er wandte den Kopf und sah Patricia Vanhelsing nach, die gerade in ihrem kirschroten Mercedes 190 einstieg und davonfuhr.
    Für den Bruchteil eines Augenblicks flackerte etwas in seinen Augen.
    Sie veränderten sich.
    Etwas Metallisches schien in ihnen aufzublitzen.
    Ein eigenartiger Schimmer, der dem Inspector einen nichtmenschlichen Zug gab.
    Der Sergeant bemerkte das.
    Er stockte mitten im Satz.
    "Sir..."
    "Was ist?", fragte Barnes mit einem diabolischen Lächeln auf den Lippen.
    "Nichts...", murmelte der Sergeant.
    Das eigenartige Etwas in Barnes' Augen war verschwunden.
    Barnes deutete auf die Gräber.
    "In dieser Sache geschieht nichts, was nicht über meinen Schreibtisch geht. Ist das klar?"
    "Natürlich..."
    "Und geben Sie nichts an die Presse..."
    "Fahndungstaktische Gründe, was?"
    "Auf Wiedersehen, Sergeant..."
     
    *
     
    Ich machte mich auf den schnellsten Weg zurück zur Lupus Street. Nachdem ich den 190er auf dem Parkplatz abgestellt hatte, war die Dunstglocke über London so dicht geworden, dass das Verlagsgebäude wie ein dunkler Schemen aus dem Nebel hervorstach. Es war kalt geworden.
    Eine unangenehme, alles durchdringende Kälte, die einem langsam durch die Kleider kroch.
    Ich hetzte durch die endlosen Flure des Verlagsgebäudes, bis ich schließlich die Fotolabors erreichte.
    Ich hoffte hier Jim Field zu finden, den Starfotograf der LONDON EXPRESS NEWS. Jim war ein ziemlich unkonventionell wirkender Blondschopf, dessen gelocktes Haar immer ein bisschen zu lang wirkte. Der Drei-Tage Bart, das verbeulte Jackett und die antiken Jeans mit den liebevoll aufgesetzten Flicken waren seine hervorstechenden Kennzeichen. Früher waren wir oft ein Team gewesen und hatten ein Menge zusammen erlebt. Privat jedoch waren wir immer unsere eigenen Wege gegangen auch wenn Jim es sicher ganz gerne gehabt hätte, wenn das anders gewesen wäre. Aber das war Schnee von gestern.
    Die Tür stand halb offen.
    Jim war also da - und nicht auf irgendeiner Reportage-Reise.
    Aber statt seiner Stimme hörte ich die unseres Chefredakteurs.
    "Was denken Sie sich eigentlich, Mr. Field? Halten Sie dies für einen Stammtisch von Fußballfans, wo der jeder kommen und gehen kann, wann er will? Sie sind lange genug hier, Sie sollten wissen, dass ich auf Disziplin Wert lege - und vor allem auf das Einhalten von Terminen! Wenn ich ein Foto um 10.00 Uhr brauche, dann brauche es dann auch! Denken Sie, Sie sind allein auf der Welt? Was meinen Sie wohl, was Sie alles durcheinanderbringen, wenn Sie einfach machen was Sie wollen!"
    "Ich muss mir so etwas nicht anhören, Mr. Swann!"
    "Doch, dass müssen Sie! Jedenfalls, solange Sie in diesem Haus ein- und ausgehen..."
    "Wer weiß, wie lange das noch der Fall ist! Glauben Sie vielleicht, mir macht es Spaß, meine Fotos in grobkörniger Qualität auf das holzhaltige, minderwertige Papier der NEWS gedruckt zu sehen, bei dem man sich richtig vorstellen kann, aus welchen Lumpenresten es zusammengepanscht wurde?"
    "Von mir aus können Sie gerne versuchen, sie als großformatige Kunstdrucke zu verkaufen - aber in der NEWS werden sie von Millionen gesehen. Alles was Sie sind, sind Sie durch diese Zeitung! Sie schulden ihr einiges, Field! Und mir scheint, dass man Sie ab und zu daran erinnern

Weitere Kostenlose Bücher