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Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition)

Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition)

Titel: Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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sein konnte.
    Als wir die Zollformalitäten hinter uns hatten, ließen wir uns in der Lobby nieder.
    "Wir sind gerade erst angekommen", meinte Tom augenzwinkernd. "Ein bisschen früh, um schon schlapp zu machen!"
    "Ha, ha!", erwiderte ich und ließ den Blick kurz über unsere Taschen schweifen. Es fehlte nichts.
    Tom sah mich mit seinem unvergleichlichen Lächeln an. Er strich mir eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht. "Da hinten gibt's was zu trinken... Ich besorge uns mal was, bevor wir ins Hotel fahren..."
    "Okay..."
    Ich sah ihm nach, schlug die Beine übereinander und lehnte mich zurück. Versonnen blickte ich Tom nach. Erinnerungen stiegen in mir auf. Erinnerungen an Augenblicke voller Zärtlichkeit, an gemeinsam bestandene Abenteuer und Gefahren...
    Du bist immer noch verliebt wie am ersten Tag!, dachte ich.
    Es vergingen einige Augenblicke, ehe ich bemerkte, wie einige der Thais in meiner Umgebung mich musterten. Sie schienen irgendwie verstört zu sein. Ein alter Mann und seine Frau erhoben sich von ihren Plätzen und gingen, um sich einen anderen Platz zu suchen. Die Frau redete lebhaft auf ihren Mann ein und schaute dabei immer wieder in meine Richtung. Was war nur los?
    Irgend etwas Unangenehmes schien von mir auszugehen. Die Kleider klebten mir zwar am Leib, aber eigentlich war das Pärchen zu weit entfernt gewesen, um sich durch eventuell auftretenden Körpergeruch beeinträchtigt fühlen zu können.
    Ich beschloss, dass ich zu müde war, um mir weiter Gedanken darüber zu machen und stützte den Kopf mit der Hand. Für einige Momente schloss ich die Augen.
    "Einschlafen bitte erst im Hotel", weckte mich Tom aus einer Art Minutenschlaf. Er reichte mir eine kühle Erfrischung. Eine gekühlte Cola-Dose. Ich wusste genug über Südostasien, um zu wissen, dass wir bald in Gebiete kommen würden, in denen das keine Selbstverständlichkeit, sondern purer Luxus war.
    Ich nahm einen Schluck aus der Dose. Tom setzte sich neben mich und ich lehnte mich an ihn. Und dann erzählte ich ihm in knappen Worten den Vorfall mit den beiden alten Leuten. Tom sah mich an, dann fragte er: "Hast du so da gesessen, Patti?"
    "Wie - so?"
    "Mit den übereinandergeschlagenen Beinen!"
    "Ja..."
    Tom lächelte. "Dann ist alles klar."
    "Ich verstehe überhaupt nichts."
    "Die Füße werden als unrein angesehen. Wenn man die Beine übereinanderschlägt, zeigt ein Fuß nach oben, eventuell sogar direkt auf eine Person. Das gilt als sehr unhöflich und verwirrt die Menschen hier. Nicht nur in Thailand, auch in Kambodscha..."
    "Das wusste ich nicht."
    "Noch schlimmer ist es, wenn der andere die Fußsohle zu sehen bekommt..."
    Wir machten uns mit einem Taxi auf den Weg vom Flughafen zum Grand Hyatt Erawan Hotel in der Rajdamri Road. Dort hatte Tom telefonisch ein Zimmer reserviert. Bei dem Taxi handelte es sich um einen uralten amerikanischen Packard, wobei fraglich war, wie viele Ersatzteile anderer Hersteller er inzwischen enthielt. Die Verkehrsverhältnisse waren chaotisch. Unser Fahrer betätigte die Hupe mindestens genauso oft wie das Gaspedal. Immer wieder standen wir im Stau. Die Hitze war unerträglich. Und der Benzolgeruch der Straße raubte einem den letzten Atem. Ich sah aus dem Fenster, beobachtete das geschäftige Treiben...
    "Dies hier ist das Chinesenviertel", erläuterte Tom. "Es gibt auch in Bangkok ein Chinatown..."
    Ich fühlte einen Druck hinter den Schläfen. Unwillkürlich presste ich die Hände dagegen. Diese Empfindung war beinahe schmerzhaft und dann von einer Sekunde zur anderen nicht mehr da.
    "Was ist los?", fragte Tom.
    "Eine übersinnliche Kraft", murmelte ich. "Ich konnte sie sehr genau spüren."
    "Befindet sie sich hier in der Nähe?"
    "Das weiß ich nicht."
    Ich hatte übersinnliche Energiequellen bereits über den halben Globus hinweg gespürt. Und die Intensität dieser Empfindungen stand nicht unbedingt damit in Zusammenhang, ob sich die mentale Kraftquelle in der Nähe befand oder weit entfernt war.
    Ich atmete tief durch.
    Ich fühlte einen bohrenden Schmerz in meinem Kopf. Einen Augenblick lang war mir schwarz vor Augen. Absolute Finsternis umgab mich und obwohl mir gerade noch die unerträgliche Hitze Bangkoks den Schweiß auf die Stirn getrieben hatte, fröstelte ich jetzt. Ich zitterte vor Kälte. Ich sah einen Augenaufschlag lang Jim Field vor mir. Grelle Strahlen erfassten seinen Körper und ließen ihn durchsichtig erscheinen.
    Eine Sekunde später war die Erscheinung vorbei.
    "Patti, du

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