Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition)
NEWS gewidmet hatte. Ein Journalist mit Leib und Seele, der oft morgens der Erste und abends der Letzte in der Redaktion war. Dieser Stress war bislang scheinbar spurlos an ihm vorbeigegangen. Aber die Sache mit Jim schien ihm sehr zuzusetzen. Unser Chefredakteur hatte einen hochroten Kopf. Er druckste etwas herum, bevor er zur Sache kam.
"Es gibt immer noch nichts Neues von Jim", erklärte er.
"Und ich habe mit Arnold Reed gesprochen... Er ist damit einverstanden, wenn wir jemanden losschicken, der sich auf die Suche nach Jim macht."
"Und da haben Sie an uns gedacht", schloss ich. Swann zuckte die Schultern. Seine Hände verschwanden in den Hosentaschen. "Nun, um ehrlich zu sein: ja! Tom, Sie kennen sich nachweislich in Südostasien aus. Und Sie, Patricia, kennen Jim Field am besten, schließlich haben Sie in Ihrer Anfangszeit hier oft mit ihm zusammengearbeitet..." Ich nahm Toms Hand. "Wir werden Jim schon finden", sagte ich.
"Dann sind Sie also beide einverstanden?"
"Ja", erklärte Tom. "Um ehrlich zu sein, wir hatten auch schon daran gedacht..."
"Ich würde am liebsten selbst fliegen", bekannte Swann. "Schließlich bin ich dafür verantwortlich, dass Jim dort unten in Kambodscha offensichtlich in Schwierigkeiten geraten ist..." Er seufzte. Sein Blick war nach innen gekehrt. Er wischte sich mit einer nervösen Handbewegung über das Gesicht.
Er machte eine Pause und fügte dann hinzu. "Aber erstens kann ich hier nicht weg, ohne dass alles zusammenbricht und zweitens sind die Erfolgschancen bei Ihnen beiden etwas größer, als wenn ich mich aufmachen würde. Das ist im Übrigen auch Arnold Reeds Meinung..."
"Ich verstehe", murmelte ich.
Swann seufzte. Er wandte sich herum und blickte aus dem Fenster in den grauen Londoner Himmel. "Weiß Gott, ich habe Jims Unzuverlässigkeit immer verflucht, aber in diesem Moment wünschte ich mir, dass er einfach nur vergessen hat, sich zu melden, weil er irgend etwas besseres zu tun hatte..."
Wir verließen Swanns Büro in ziemlich nachdenklicher Stimmung.
"Tom, ich spüre, dass dort, im kambodschanischen Dschungel eine Gefahr lauert... Ich weiß es einfach, aber es ist nichts weiter, als eine vage Ahnung."
"Und du denkst, dass Jims Verschwinden damit in Zusammenhang steht?"
"Ich bin mir sicher, Tom."
Er nickte. "Dann schlage ich vor, dass wir mit den Reisevorbereitungen beginnen... Hier in London bei der kambodschanischen Botschaft ein Visum zu beantragen, würde zu lange dauern. Die Bürokraten lassen sich Zeit..."
"Und was schlägst du vor?"
"Über Thailand einreisen. In Bangkok kann man kurzfristige Visa bekommen, die zwar völlig überteuert sind, aber dafür schnell zu beschaffen..."
"Ich denke, bei dieser Reise werden wir ausnahmsweise mal keinen Ärger mit der Spesenabrechnung haben." Wir erreichten meinen Schreibtisch. Inzwischen lag da die Post. Ich sah sie mechanisch durch, dann stutzte ich. Da war ein Brief ohne Absender. Schon als ich ihn berührte, verspürte ich ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Ich riss ihn auf. Einziger Inhalt war eine Zeichnung.
Sie zeigte zwei sich überschneidende Kreise, von denen strahlenförmig Linien ausgingen.
Die schematische Darstellung einer Doppelsonne!
Das Symbol des ORDENS DER MASKE!
"Tom", flüsterte ich unwillkürlich. Ich reichte ihm das Blatt. Er runzelte die Stirn und gab es mir zurück.
"Es ist leer", erklärte er.
Ich blickte ungläubig auf das weiße Papier. Er hatte recht! Es war nichts mehr zu sehen...
"Ich bin mir sicher, dass da gerade das Zeichen des ORDENS auf dem Papier war!"
"Eine Vision?"
Ich schüttelte den Kopf. "Nein, das glaube ich nicht."
"Oder es wurde mit einer Substanz geschrieben, die sich auflöst..."
Ich sah Tom an. Unsere Blicke verschmolzen für einen Moment miteinander.
"Der ORDEN wird uns nicht aus den Augen lassen, Tom", sagte ich dann. "Bei allem, was wir tun...."
"Ja, das ist wohl die Botschaft, die dir auf diese Weise mitgeteilt werden sollte."
„Das denke ich auch.“
"Ja, und nicht einmal Scotland Yard kann uns schützen", erwiderte Tom, was darauf anspielte, dass wir vor kurzem Inspector Gregory Barnes als Mitglied des ORDENS entlarvt hatten. Der ORDEN DER MASKE war überall...
*
Gewaltige Mauern aus grauen Steinquadern erhoben sich aus dem dichten Unterholz des Dschungels. Die Aura unvorstellbaren Alters umgab sie.
Auf den grauen Steinflächen waren vor langer Zeit Reliefs eingemeißelt worden.
Gesichter mit verzerrtem Ausdruck, die so ganz
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