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Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition)

Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition)

Titel: Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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hatte, als ich mich auf Cayamus Welt befunden hatte. Auf dem Planeten einer Doppelsonne, auf dem jenes schreckliche Wesen residierte, das nicht weniger als den Untergang unserer Welt im Sinn hatte und in dem die Mitglieder des ORDENS DER MASKE ihren unumschränkten Herrn sahen. Den Herrn über Leben und Tod, Untergang und Anfang... Mir schauderte unwillkürlich bei der Erinnerung. Auch jetzt noch, obwohl inzwischen eine ganze Weile vergangen war. Tom legte den Arm um meine Schulter. Eine Berührung, die mich wieder zurück ins Hier und Jetzt brachte. "Von wo genau hat Jim sich das letzte Mal gemeldet?", fragte Tom.
    "Von hier", sagte ich. "Aus diesem Hotel. Er wollte nach Norden aufbrechen, um sich mit jemanden zu treffen, der in der Kunsträuber-Mafia eine wichtige Rolle spielte..."
    "Vielleicht wollte jemand verhindern, dass darüber berichtet wird!"
    "Es wird seit Jahren über dieses Thema berichtet - großes Aufsehen hat das nicht erregt..."
    "Dann hat Jim vielleicht etwas herausgefunden... Oder er ist einfach einer der zahlreichen bewaffneten Banden zum Opfer gefallen, die im Norden herumstreunen. Drogenhändler und Kunsträuber sind genau so darunter wie Überreste der Roten Khmer, die sich nach dem Tod ihres Anführers Pol Pot in der Auflösung befinden..." Tom schüttelte den Kopf. "Dieses Land hat in den letzten dreißig Jahren mehr mitgemacht, als andere Länder während vieler Jahrhunderte. In den Siebzigern wurde Kambodscha in den Vietnam-Krieg hineingezogen. Die kommunistischen Roten Khmer eroberten die Macht und trieben die Stadtbevölkerung auf das Land. Die Hauptstadt Phnom Pen war eine Geisterstadt, das Geld wurde durch Tauschhandel ersetzt und Millionen von Kambodschanern kamen durch sogenannte Säuberungen ums Leben. Die Tempel von Angkor wurden Munitionsdepots benutzt... Erst eine Invasion der Vietnamesen beendete diesen grauenhaften Spuk. Die Roten Khmer gingen wieder in den Untergrund und Bilder gingen um die Welt, die Berge von Schädeln zeigten..." Schädel...
    Dieses Wort weckte in mir eine Assoziation.
    Ich sah wieder jenes schreckliche Bild aus einer meiner Visionen vor mir. Jims Körper im Bann geheimnisvoller Strahlen. Seine Knochen schimmerten deutlich hervor. Und sein Schädel sah aus wie ein Totenkopf... Ich schluckte.
    Wie Schlaglichter suchten die Bilder mich heim. Ich schloss einen Moment die Augen, in der Hoffnung, sie loszuwerden. Aber das funktionierte nicht.
    "Mit Jim ist etwas ganz Furchtbares passiert", murmelte ich. "Ich weiß es..."
    Ich sah Tom an. In seinen ruhigen meergrünen Augen stand Sorge. "Hast du es gesehen?"
    "Ja", murmelte ich. Bislang hatte ich ihm nichts von dieser Vision erzählt. Ich hatte erst selbst mit der Tatsache fertig werden müssen, dass Jim Field vielleicht nicht mehr lebte...
    Zumindest aber befand er sich in der Gewalt einer Kraft, deren Ursprung ich nicht kannte. Ich schilderte mit knappen Worten, was ich gesehen hatte. "Zusammen mit den anderen Visionen ergibt das einen Sinn, Tom... Es existiert da draußen, irgendwo im Dschungel des Nordens, zwischen all diesen Ruinen und Überresten früherer, längst vergangener Epochen, ein Wesen... Etwas größer als ein Mensch und von der Gestalt her nur entfernt mit uns verwandt..." Ich spürte ein leichtes Pochen hinter den Schläfen. Ein mentaler Druck, den ich nur zu gut kannte. Tom reagierte sofort, als ich unwillkürlich mit der Linken an die Schläfe fuhr.
    "ES ist hier, nicht wahr?"
    "Ich weiß es nicht... Vielleicht, Tom... Vielleicht...."
    "Und du bist dir sicher, das all das, was du gesehen hast, tatsächlich geschehen ist?", fragte er.
    "Oder geschehen wird, ja."
    "Aber manche deiner seherischen Träume waren doch eher auf einer symbolischen Ebene zu verstehen. Wie ein zu entschlüsselnder Code..."
    Ich schüttelte den Kopf. "Nein, diesmal ist aber nicht so."
    "Ganz sicher?"
    Ich schluckte.
    "Was heißt schon ganz sicher?", fragte ich. "Ich bin immer noch dabei, meine Gabe zu erforschen. Ich lerne langsam, sie mehr und mehr zu kontrollieren, anstatt nur ihr willenloser Spielball zu sein... Aber wenn du mich jetzt so fragst: Ja, diesmal bin ich mir ziemlich sicher."
    "Wir suchen also eine Ansammlung mentaler Energie", stellte Tom fest. "Wir wissen, dass es Orte gibt, an denen sich kosmische Energielinien treffen..."
    "Ja, genau.“
    „Ich habe lange darüber nachgedacht. Das Kloster von Pa Tam Ran könnte ein ebensolcher Ort sein... Das würde mir vieles im nachhinein erklärlich machen, was ich

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