überSINNLICHE Nächte - überSINNLICHE Nächte - Wild Nights
schmerzte.
Sie war fort. Er hatte sie gehen lassen und verfluchte sich dafür selbst. Hatte er den Ausweg eines Feiglings gewählt? Hätte er das Leben und alle, die er liebte, hinter sich lassen sollen und diese Welt verlassen dürfen, um Camille in ihre eigene zu folgen?
Konnte Anton ihn zurückschicken? Und würde Ulrich sie dort finden?
Nein. Ich bin nicht mehr an jenem Ort. Danke, mein Geliebter. Ich danke dir, dass du mich freigegeben hast. Es war an der Zeit, weiterzugehen. Für uns beide.
»Camille?« Er rieb sein Gesicht mit beiden Händen. Ulrich setzte sich auf.
Er hörte sie. Ein leises Flüstern nur. Aber eindeutig: Camilles Stimme.
Lebewohl. Für den Moment sage ich dir Lebewohl, Ric.
Die Stille danach war absolut. Aber nur für einen kurzen Moment. Dann begannen nach und nach die Vögel zu singen, und ihre Stimmen vermischten sich zu einer Melodie. Sonnenstrahlen fielen durch die Baumwipfel. Ein Kaninchen hoppelte vorbei. Es war sich offenbar der Bedrohung nicht bewusst.
Ulrich kniete sich hin. Er überlegte, ob er aufstehen sollte, doch dann verwandelte er sich wieder. Er trank aus einem kleinen Weiher, ehe er seinen eigenen Spuren zurück zu Antons Haus folgte. Mit hängendem Kopf wirkte er geschlagen und gebeugt, zumal er aus einem langen Kratzer an der Schulter blutete.
Aber er fühlte sich nicht besiegt. Seine Tränen hatten die letzten Spuren einer alten und ersterbenden Trauer fortgespült. Camille war fort, aber sie hatte ihn von der Bürde befreit, die er seit ihrem Tod mit sich herumgetragen hatte.
Ulrich spürte das Haus, bevor er es sah. Als er eine kleine Anhöhe erklomm, entdeckte er in der Ferne den Dachfirst. Er ließ sich für einen Moment nieder. Ein großer Wolf, der auf die ausgedehnte Ranch herabblickte.
Dann machte er sich langsam auf den Weg zum Fuß des Hügels. Sein Schwanz wedelte, und er hielt den Kopf hoch. Er musste wieder an Camilles Warnung denken.
Zwei kleine Enkeltöchter, die Camilles Frechheit erben und denselben Sinn für Unfug und Abenteuer haben. Man würde ihn hier brauchen.
Den Kopf hoch erhoben und den Schwanz wie eine Flagge nach oben gestreckt, lief Ulrich das letzte Stück zum Haus. Er setzte über die Verandabrüstung und ging zurück in sein Schlafzimmer. Eine Dusche, ein bisschen Schlaf und ein gutes Essen. Dann wäre er für alles bereit.
Sogar für die doppelte Dosis Camille.
Der Mitternachtsmann
Sharon Page
1
»Wir wollten uns in der Öffentlichkeit treffen, aber wir wollten doch nicht sofort in der Öffentlichkeit Sex haben!«
Erins Stimme klang sinnlich und atemlos. Ihre Stimme umhüllte Michael Rourke. Sie war verführerisch, volltönend und elegant, wie verschwitzter Sex in Seidenlaken. Die subtile Warnung, die in ihren Worten mitschwang, ließ ihn grinsen. Aber er blieb vorsichtig, um die Spitzen seiner eingezogenen Eckzähne zu verbergen.
Er fuhr mit den Fingerknöcheln ein winziges Stück unterhalb ihres Rocksaums über die Außenseite ihres Oberschenkels. »Nein, Liebes. Ich werde dich nicht an Ort und Stelle lieben.«
Ihre smaragdgrünen Augen glitzerten im sanften, bernsteinfarbenen Licht des Pubs. Er bemerkte, dass sie etwas enttäuscht war. Er wusste genau, wie erregt sie war, auch weil sie immer in Richtung der anderen Tische schaute, als wollte sie sichergehen, dass niemand sie beobachtete. »Und was genau willst du dann machen?«
Michaels Finger umschlossen ihr nacktes Bein. Ihre Haut fühlte sich unter seiner kühlen Handfläche warm und seidenweich an. Sein Hemdärmel verfing sich unter ihrem Rock und hob ihn leicht an. Seine Finger krochen langsam darunter und suchten nach dem heißen Nest zwischen ihren Schenkeln.
Dieses Spiel der Verführung mit seiner erwählten Seelengefährtin schenkte ihm die quälendste, steinharte Erektion seiner zweihundert Jahre währenden Existenz.
Sie verkrampfte sich unter seiner Berührung, und er streichelte sie zärtlich, bis sie sich wieder entspannte.
In den drei Monaten, in denen sie heiße E-Mails ausgetauscht hatten - und ihre geheimen Wünsche miteinander teilten - hatte Erin ihm ihre Seele offenbart. Ob sie sich dessen bewusst war?
Sie suchte das Abenteuer. Sie wollte großartigen Sex. Aber nachdem sie eine erfolgreiche Privatdetektei aufgebaut hatte, die Ehebrecher verfolgte, glaubte sie nicht mehr an die große Liebe.
Er jedoch musste daran glauben.
»Ich habe vor, dir hier Lust zu bereiten, Erin.« Und ich habe vor, dein Herz zu erobern.
»Ach, willst du das,
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