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überSINNLICHE Nächte - überSINNLICHE Nächte - Wild Nights

überSINNLICHE Nächte - überSINNLICHE Nächte - Wild Nights

Titel: überSINNLICHE Nächte - überSINNLICHE Nächte - Wild Nights Kostenlos Bücher Online Lesen
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senkten sich, als sie tief einatmete. Die hellen Rundungen fingen das Mondlicht ein.
    Dann bewegte sich der Ast, an den sie sich klammerten. Er drehte sich langsam, bis er auch ihren Füßen Halt bot. Sobald sie sicher standen, kletterten sie nach unten bis zum Stamm der Eiche. Sie waren noch immer weit über dem Boden, aber jetzt hatten sie sicheren Stand.
    Während sie in der Astgabel hockten und Alana ihre Kleidung in Ordnung brachte, schätzte Colin ihren Gegner sorgfältig ab. Er bemerkte, wie der Nekromant sich zurückhielt. Er benutzte seine Simulacra als Schutzschild, doch drehte er ihnen zugleich nie den Rücken zu. Obwohl der Vollmond inzwischen tief am westlichen Horizont stand und von den Baumwipfeln verdeckt wurde, konnte Colin genug sehen.
    Alcott war größer und stämmiger als er und hatte einige Kilo mehr Gewicht auf den Rippen. Trotz seiner Größe wirkte er gewöhnlich. Er trug eine schwarze Jeans und ein weißes Hemd. Überhaupt nicht so, wie man sich einen Nekromant vorstellte. Lediglich seine Blässe verriet etwas über sein wahres Wesen.
    Abgesehen von seinem Aussehen beging Colin nicht den Fehler, die Fähigkeiten dieses Mannes zu unterschätzen. Er hatte mindestens fünf Jahre lang Simulacra erschaffen und sie versteckt. Schließlich konnte ein Nekromant nur zu Samhain einen Simulacrum erschaffen. Das verriet eine Menge über diesen Mann. Er verfügte über ein großes Maß an List und Tücke, nicht nur eine angeborene Kraft.
    In einem magischen Kampf hätte der andere außerdem zwei große Vorteile: seine Simulacra und die Zeit. Es war nicht nur Nacht, sondern ausgerechnet die Nacht von Samhain. Als Erdmagier hatte Alcott unter Umständen genug Kraft, um umherstreifenden Geistern zu befehlen.
    Es half auch nicht, dass Colins Reserven noch immer recht erschöpft waren, obwohl er sie mit Alanas Orgasmen etwas hatte auffüllen können.
    Es gab nur zwei Dinge, die für Colin sprachen. Zuerst war da Alana, die ihm bewiesen hatte, dass sie vor einem Kampf nicht weglief. Wenn ihnen mehr Zeit geblieben wäre, hätte er sie darin unterweisen können, wie sie ihre Baummagie und seine Feuermagie kombinieren konnten. Unglücklicherweise hatte er zunächst neue Kraft schöpfen müssen. Aber wenn er die Umarbeitung der Brosche nicht vermasselt hatte, konnte die Kraft des Amuletts dieses Versäumnis ausgleichen.
    Zweitens sprach die späte Stunde für ihn. Es war bereits nach Mitternacht und nur noch wenige Stunden bis Sonnenaufgang. Alcotts Kraft schwand, und sie würde weiterhin nachlassen. Wenn es Colin gelang, den Kampf in die Länge zu ziehen, würde sich das Kräfteverhältnis zu seinen Gunsten wenden, sobald die Sonne aufging.
    Alana berührte seine Schulter und nickte. Sie war bereit. Ein grimmiger Ausdruck lag auf ihrem hübschen Gesicht. Sie machte sich auf den Weg nach unten und berührte dabei immer wieder die raue Borke. Vermutlich nutzte sie ihre Magie, um ihren gemeinsamen Abstieg zu verbergen.
    Am Rand der Lichtung bedeutete Colin ihr, zu warten. Er wollte in aller Ruhe die fünf Simulacra lokalisieren. Er traute es Alcott durchaus zu, dass er sie in einen Hinterhalt lockte.
    Am anderen Ende der Lichtung lag einer der Baumriesen am Boden. Ein vertrockneter Stamm, der der Borke und Laubes beraubt war. Die dicken Äste krümmten sich, die Wurzeln waren aus dem Erdreich gerissen. Der Anblick ließ ihn wimmern. Für Alana musste es noch viel schlimmer sein, die doch immer die Gärten des Vergnügungsviertels gepflegt hatte.
    Schnell machte er die fünf Kreaturen aus, die sich um einen anderen Baum versammelt hatten. Zum Glück weit genug von ihm und Alana entfernt.
    Am Rande der Lichtung hatten sich Dutzende neugieriger Geister versammelt. Ihre blassen Leiber erleuchteten die Schatten zwischen den Bäumen, und ihr hohes, schrilles Zwitschern klang für menschliche Ohren gellend. Nachtblaue Augen weiteten sich aufgeregt. Sogar sie hielten großen Abstand von den Simulacra.
    Er hoffte bloß, dass sie Alcott nicht helfen würden.
    Aber wenn er und Alana auch nur ein Zeichen von Schwäche zeigten, war es gut möglich, dass die Geister sie umschwärmten. Zum Guten oder zum Bösen.
    Colin atmete tief durch. Er überprüfte ein letztes Mal die geringen Energiereserven, die seine Geliebte ihm beschert hatte. Er konnte spüren, wie sich seine Feuerkraft langsam wieder erwärmte, da der Sonnenaufgang näherrückte. Aber die Neubelebung würde viel Zeit erfordern. Zeit, die sie nicht hatten. Sobald er

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