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überSINNLICHE Nächte - überSINNLICHE Nächte - Wild Nights

überSINNLICHE Nächte - überSINNLICHE Nächte - Wild Nights

Titel: überSINNLICHE Nächte - überSINNLICHE Nächte - Wild Nights Kostenlos Bücher Online Lesen
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Tochter waren einander so ähnlich, dass es ihm Tränen in die Augen trieb. Er war plötzlich wieder derselbe junge Polizist, der vor zwanzig Jahren in Ulrichs Haus stand und wartete, bis Ulrich wieder nach unten kam, nachdem er seine kleine Tochter ins Bett gesteckt hatte.
    »Ach, Camille. Du hast meinetwegen so verdammt viel verpasst. Aber erst dein Tod hat Ulrich und mich zusammengebracht. Erst da habe ich von den Chanku erfahren und bin Tia begegnet. Ich will mich ja bei dir entschuldigen, aber vor allem möchte ich mich bei dir bedanken.«
    Luc stellte das Foto auf den kleinen Frisiertisch und setzte sich auf die schmale Bank davor. Er starrte auf das Bild von Camille mit ihrer fünf oder sechs Jahre alten Tochter. Luc spürte, wie sein Herzschlag sich verlangsamte. Die Spannung ließ nach.
    Er berührte das Bild der Frau mit den Fingerspitzen und ehrte sie auf die einzige ihm bekannte Weise. Er beruhigte seine rasenden Gedanken, entspannte seinen Körper und seinen Verstand. Allmählich ließ er die friedliche Stimmung dieses Nachmittags in sein Herz sickern.
    Anton Cheval stand unter dem schmerzend harten Strahl der Dusche und ließ sich von dem heißen Wasser die Verspannungen aus dem Körper spülen. Er war sich auf einer fast körperlichen Ebene aller Bewohner seines Hauses bewusst. Er spürte den Moment, in dem Luc als Letzter seine Ruhe und endlich den Frieden fand, der den ganzen Nachmittag vor ihm geflohen war.
    Anton senkte den Kopf. Er spürte, wie die Kraft der anderen in seinen Körper strömte. Das Wasser umschloss ihn heiß und ließ seine dunkelolivfarbene Haut fast krebsrot werden. Er vereinigte die Hitze auf seiner Haut mit dem Hexenkessel an Energie, der sich in seinem Körper zusammenbraute. Sein Schwanz wurde hart und drückte gegen seinen Bauch, während die Kraft und das Leben seinen Körper bis in den letzten Winkel erfüllten.
    Er vermisste Keishas warmen Körper und ihren liebenden, sanftmütigen Geist. Bei Tagesanbruch lagen lange Stunden der Enthaltsamkeit hinter ihm. Aber wie die anderen würde er warten.
    Anton hoffte, heute Nacht etwas Großes zu vollbringen. Und dafür brauchte er jedes bisschen Stärke, über das er verfügte, ebenso wie sein uraltes Wissen ... Und er brauchte mehr als nur ein bisschen Glück.
    Er hatte Stefan einst beschuldigt, zu anmaßend und überheblich zu sein. Litt er an derselben Täuschung, dass er die Toten wieder zum Leben erwecken konnte?
    Er dachte über die Aura aus Einsamkeit nach, die seinem Freund Ulrich überallhin folgte. Das kleine, verlorene Mädchen, das in Tia steckte. Und daran, wie Lucien Stone sich sein halbes Leben lang schon selbst zerfleischte. Er dachte an Keishas Angst um ihre ungeborene Tochter ... und an die Trauer des Geists, der sich in ihrem Heim häuslich eingerichtet hatte.
    Er konnte Camille Masons Hilferuf nicht ignorieren. Wenn es einen Weg gab, ihr zu helfen, ihren Weg fortzusetzen und damit auch den anderen zu helfen, die innig mit ihr verbunden waren, würde Anton diesen Weg finden. Er war bereit, alles in seiner Macht stehende zu tun.
    Er beugte den Kopf nach vorne. Das heiße Wasser floss um seine Schultern. Er dankte den Kräften, die das Universum bewegten, und er dankte auch den Geistwesen, die so gnädig waren, seine stümperhaften Versuche zu akzeptieren, wenn er versuchte, die ätherische Welt zu verstehen.
    Ob sie ihm heute Nacht helfen würden? Er musste einfach darauf vertrauen. Der innere Frieden vieler Leben hing davon ab, dass er Erfolg hatte.
    Anton zwang seine steinharte Erektion, sich zu entspannen. Sein Schwanz wurde langsam wieder schlaff. Das Wasser wurde kalt, und er fröstelte unter dem Strahl.
    Er atmete tief ein, ehe er nach dem Zentrum in sich tastete, das ihn heute Nacht aufrecht halten würde. Er spürte seinen langsamen Herzschlag. Sein Körper kam zur Ruhe. Er trat aus der Dusche und trocknete sich sorgfältig ab. Er saugte den Frieden in sich auf, der sich ihm bisher entzogen hatte. Er nahm sich beim Rasieren Zeit und fuhr anschließend ein letztes Mal mit der Hand über sein glattes Kinn. Er wusste, Keisha wäre zufrieden mit ihm.
    Lächelnd zog er die weiße Robe an, obwohl er noch nass war. Er kämmte sein Haar zu einem geraden Scheitel und band es im Nacken zusammen. Dann verließ er das Badezimmer, um die letzten Vorbereitungen zu treffen.

5
    Luc beobachtete, wie Anton ein kleines Feuer in einer von Steinen umfassten Senke auf der Wiese hinter dem Haus entzündete, ehe er sechs

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