Überwacht: S.M.A.R.T. - virus inside (Thriller) (German Edition)
kommenden Gaffern zu. Doch die drängten trotzdem weiter heran, um noch besser beobachten und fotografieren zu können. Plötzlich rief einer der Passanten, »Dort! Dort oben auf dem Dach! Dort sind Leute!«
Ein lautes Raunen lief durch die immer größer werdende Menge der Schaulustigen. Ganz oben auf dem Dach befanden sich mehrere Menschen, die über den Rand des Daches schauten und versuchten, sich durch Winken bemerkbar zu machen.
Ein klein wenig erleichtert atmete der Feuerwehrhauptmann durch, als endlich mehrere Polizeifahrzeuge eintrafen und sofort damit begannen, das Gelände großflächig abzusperren und die neugierigen Gaffer aus dem Gefahrenbereich zu entfernen. Kurze Zeit später kamen dann auch der angeforderte Hubschrauber, weitere Löschfahrzeuge und Leiterwagen der Feuerwehr und gleich mehrere Rettungswagen dazu.
Eine weitere, allerdings wesentlich schwächere Explosion ließ mehrere Fenster in der vierten Etage zerbersten und überschüttete die Einsatzkräfte auf der Straße mit Glassplittern und löste unter den noch verbliebenen Schaulustigen eine kleine Panik aus. Zwei Leiterwagen waren unterdessen so postiert worden, dass der Löscheinsatz von außen gestartet werden konnte, während sich mehrere Trupps der Feuerwehr über die zwei Treppenaufgänge ebenfalls zum Feuer vorkämpften.
2
Hamburg
Mittwoch, nachts
Nach reichlich vier Stunden hatte die Feuerwehr das brennende Hochhaus gelöscht und erfolgreich verhindert, dass die Flammen auf weitere Etagen übergriffen. Alle Leute, die sich vor dem Feuer auf das Dach des Büro- und Apartmenthauses geflüchtet hatten, waren mit dem Helikopter in Sicherheit gebracht worden. Einige von ihnen, die leichte Verletzungen oder Rauchvergiftungen erlitten hatten, wurden in die umliegenden Krankenhäuser transportiert.
Gert Mayer-Schaumberg, der Einsatzleiter der Hamburger Polizei, war bereits seit mehreren Stunden vor Ort und koordinierte gemeinsam mit dem Feuerwehrhauptmann die Untersuchung des Unglücksortes. Während ein Spurensicherungsteam, das von zwei Brandexperten unterstützt wurde, sofort damit begonnen hatte, nach den Ursachen des Feuers und der Explosion zu forschen, durchkämmten die Feuerwehrmänner gemeinsam mit Polizisten das gesamte Gebäude, um nach möglichen Opfern zu suchen.
Die dritte Etage war fast vollständig ausgebrannt und auch die darüber liegende Vierte wurde ziemlich stark beschädigt. Da die Büros, die sich in den oberen Geschossen befanden, um diese Zeit kaum noch besetzt waren, waren auch nur relativ wenige Personen in dem Haus. Beim Durchsuchen des Gebäudes entdeckte die Feuerwehr einen Mann und eine Frau, die bewusstlos in einem der Büros in der vierten Etage gelegen hatten. Auch wenn der Raum nicht vom Feuer erreicht worden war, hatten sie doch einige Verbrennungen erlitten und wurden mit einer sehr bedrohlichen Rauchvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert.
»Sind die Personalien der Zwei geklärt?«, fragte Mayer-Schaumberg einen der Beamten, der die beiden Opfer nach draußen gebracht hatte.
»Sie trugen weder irgendwelche Papiere noch andere persönliche Dinge bei sich. Es sieht so aus, dass sie wohl eher Schutz in dem Büroraum gesucht hatten, als dass sie dort gearbeitet hätten. Möglicherweise haben sie ja auch etwas mit dem Feuer zu tun?«
»Ja? Wie kommen sie darauf?«, fragte der Einsatzleiter nach.
»Das ist eine Anwaltskanzlei. Und die Zwei sehen nicht wirklich wie Anwälte aus. Oder?«
In der Tat sahen die zwei Opfer eher wie Mitglieder einer Motorradgang aus. Beide trugen schwarze, zum Teil ziemlich abgenutzte Lederbekleidung. Der Mann hatte langes, lockiges, aber ungepflegtes Haar und war an seinen Armen, am Hals und sogar bis in sein Gesicht mit Drachen-Tattoos übersät. Seine muskulösen Oberarme hatten fast den Umfang von kleinen Baumstämmen. Die Frau war eher klein und schmächtig. Ihr strohblondes Haar war kurz geschnitten und stand in alle Richtungen. Auch sie hatte ein Drachen-Tattoo, das fast ihr ganzes Dekolleté und einen Teil des Halses bedeckte. In der Lippe, der Nase und den Ohren trug sie mehrere unübersehbare Piercings.
»Gut. Solange nicht geklärt ist, wer das ist und was sie hier zu suchen hatten, stehen sie unter Bewachung. Danke!«, entschied Mayer-Schaumberg und rief zwei Kollegen herbei, die gerade in der Nähe waren.
»Murrat, Fischer. Sie beide gehen mit in die Klinik und haben ein Auge auf die Zwei hier. Sobald sie vernehmungsfähig sind, will ich umgehend
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