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Ufos in Bad Finkenstein

Ufos in Bad Finkenstein

Titel: Ufos in Bad Finkenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Sie,
Bingham, den Gelehrten in den Hotelpark gebracht. Walker blieb bei eurem
Ufo-Campingwagen. Aber wir haben ihm eins über den Schädel gezogen. Er hat sich
vor Angst fast in die Hose gemacht. Alles hat uns der Dicke erzählt. Auch, daß
ihr den ganzen Zinnober nur wegen der Reklame macht. Euer jämmerlicher SF-Film,
der zum Teil in Bad Finkenstein spielt, braucht einen Werberummel, einen
aktuellen Hintergrund, Publicity (Bekanntsein in der Öffentlichkeit). Damit man über ihn spricht! Damit die Leute ins Kino gelockt werden! Das war
euch immerhin eine Freiheitsberaubung und eine Körperverletzung wert. Und
tatsächlich — es scheint ja auch zu funktionieren. Ich war vorhin beim
Palace-Hotel! O Mann! Wie die alle auf euren schmutzigen Werbetrick
eingestiegen sind, die Hornochsen! Nur eins funktioniert nicht. Wir haben
gestern nacht euren Ufo-Wagen entführt. Euer Pech!“
    „Wo ist er?“ fragte Owen.
    „Das sage ich nicht.“
    „Er steht in der Scheune“,
flüsterte der andere Haarjäger.
    Offenbar hatte er einen harten
Hieb eingesteckt. Jetzt war sein Widerstand gebrochen.
    „Auch wenn ihr ihn mitnehmt“,
giftete sein Komplize. „Ein Wort von uns — und ihr seid blamiert. Außerdem
landet ihr hinter Gittern.“
    „Ein Wort von euch“, ließ sich
der Cowboytyp hören, „und wir schicken euch unsere besonderen Freunde. Die
brechen euch die Knochen, schlagen euch den Schädel ein und fegen, was übrig
bleibt, unter den Teppich. Vergeßt außerdem nicht: Für die Haarjäger
interessiert sich die Polizei bestimmt.“
    Tarzan klingelten die Ohren. Er
hatte den Atem angehalten. Er hatte kaum glauben können, was er hier hörte. Mit
einem Mal klärte sich alles. Zwei Ganovengruppen bekriegten sich, und das war
ihr Verhängnis. Offensichtlich hatten die Haarjäger versucht, das Filmteam zu
erpressen.
    „Laß es gut sein, Fritz“, sagte
jetzt Haarjäger Nr. 1 mit matter Stimme. „Es hat nicht geklappt. Am besten,
jeder läßt jeden in Ruhe.“
    „Das erste vernünftige Wort!“
rief einer, den Tarzan noch nicht kannte. Offenbar war das der verletzte
Kameramann.
    Tarzan überlegte nur einen
Moment. Fest nahm er die ungeladene Pistole in die rechte Faust. Er richtete
sich auf, stützte die linke Hand auf die Fensterbank und flankte in den Raum.
Lächelnd richtete er die Pistole auf fünf fassungslose Männer.
    „Ich habe alles gehört“, sagte
er. „Keine Bewegung, sonst knallt es! Ihr seid Verbrecher. Und ich bin ein
guter Schütze.“ Das war allerdings geschwindelt. „Wer sich rührt, dem
zerschieße ich die Kniescheibe.“
    Der Raum war groß, aber dürftig
möbliert. Auf einem riesigen Holztisch lagen mindestens zwei Dutzend
durchsichtige Plastiktüten. Alle waren mit langen Haaren gefüllt: blond, braun,
schwarz und fuchsig.
    Die drei Filmleute umstanden im
Halbkreis den Tisch. Owens Gesicht wurde grau. Binghams Schnurrbart bewegte
sich, als wollte er jeden Moment aus dem Gesicht springen. Der dicke Kameramann
war am Rande einer Ohnmacht.
    Die beiden Haarjäger saßen auf
der Couch. Dem Muwina hing die Kinnlade auf der Brust. Nössel — er mußte es
sein, denn er roch entsetzlich nach Knoblauch — war groggy.

    Tarzan entdeckte das Telefon.
Es stand auf einem Tischchen hinter der Couch.
    Ohne die fünf aus den Augen zu
lassen, bewegte er sich darauf zu. Dennoch — der Kerl mit der Mundwinkelnarbe
sprang ihn an.
    Es bekam ihm schlecht. Hart
schlug Tarzan mit der Pistole zu. Er traf den Kerl seitlich am Kiefer. Er fiel
um wie ein gefällter Baum.

    Das machte Eindruck. Keiner der
andern wagte eine Bewegung.
    „Das war für den heimtückischen
Schlag ins Genick“, sagte Tarzan zu Nössel. „Die Nummer der Polizei!“
    „Vier, vier, sechs, eins“,
murmelte Nössel.
    Tarzan klemmte sich den Hörer
ans Ohr, wählte und wartete, bis sich der Landpolizeiposten Bad Finkenstein
meldete.
    „Bitte“, sagte Tarzan, „kommen
Sie sofort zu dem Anwesen Ewald Nössel! Ich habe hier fünf Männer festgenommen.
Zwei sind die gesuchten Haarjäger — die andern drei sind für die Ufo-Geschichte
mit Professor Oberthür verantwortlich.“
    „Wa... wa... was?“ stotterte
der Beamte. „Ja, gut, wir kommen. Wer sind Sie?“
    „Ich heiße Peter Carsten.“
    „Und das Ganze ist kein
Scherz?“
    „Nein! Mann, beeilen Sie sich!“
Er legte auf.
    Der mit der Mundwinkelnarbe war
immer noch k. o.
    Tarzan wandte sich an Nössel.
Der Kerl hatte ein fettes, rotes Gesicht und verschlagene Augen. Er

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