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Ufos in Bad Finkenstein

Ufos in Bad Finkenstein

Titel: Ufos in Bad Finkenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Erklärung auf der Hand. Schon die bisherige
Ufo-Forschung erbrachte wichtige Ergebnisse. So wissen wir zum Beispiel, daß
Radarstrahlen auf vielfältige Weise abgelenkt werden können und dann Signale
liefern, die unerklärlich scheinen. Ursachen sind: elektronische Störungen,
elektrisch aufgeladene Wolkenschichten, Grenzen zwischen Luftschichten mit
verschiedener Temperatur und Feuchtigkeit.“
    „Interessant“, meinte Karl.
„Aber wer ein Ufo mit eigenen Augen sieht und es haargenau beschreibt, der ist
bestimmt keiner Radarablenkung aufgesessen. Denn dafür fehlt uns der sechste,
siebte oder achte Sinn.“
    Oberthür lächelte. „Du hast
recht. Aber auch dann gibt es verblüffende Erklärungen. Nicht selten wird zum
Beispiel nachts ein — Schmetterling für ein Ufo gehalten. Ernsthaft! Und das
liegt daran: Durch elektrische Felder in der Luft können Nachtfalter und
Insekten aufgeladen werden. Dann strahlen sie ein bläuliches Licht ab und sehen
wie ein unbekanntes Flugobjekt aus — zumal man bei Dunkelheit die Entfernung
von Lichtpunkten nur schwer schätzen kann. Ein bläulicher Schmetterling in zehn
Meter Entfernung kann durchaus für ein bläuliches Ufo gehalten werden — von dem
man glaubt, daß es zehn Kilometer entfernt über den Himmel fegt.“
    „Was nun die Begegnungen der
zweiten und dritten Art betrifft“, fuhr der Professor nach einem Schluck aus
seinem Colaglas fort, „so konnte in allen Fällen geklärt werden, worum es sich
handelt: Entweder um ausgemachten Schwindel und Sensationsgier. Oder um
Personen, deren Nerven nicht ganz taktfest waren. Das heißt, die Betreffenden
erlagen einer Art Selbsthypnose. Sie bildeten sich etwas ein. Sie wurden Opfer
einer Sinnestäuschung. Abschließend wäre zu sagen: Es gibt heute Einrichtungen,
denen kein Ufo entgehen kann. Ich denke da an das ,Prairie Meteorite Network’
in Nebraska, USA. Dieses Beobachtungsnetz besteht aus 64 automatisierten
Kameras, die sich auf 16 Stationen verteilen — mit einem Abstand von jeweils
225 Kilometern. Die Kameras sind allnächtlich in Betrieb. Die Filme werden von
Computern auf die Lichtstreifen abgesucht, die Meteoriten hinterlassen. Das ist
der Zweck. Aber nebenbei könnte man auch die Bahn eines Ufos auf den Filmen
verfolgen. Doch gefunden wurde bisher nichts.“
    „Herr Professor“, sagte Tarzan,
„gibt es Ufos?“
    „Der heutige Stand der
Weltraumforschung, Peter, verneint die Existenz außerirdischer Flugobjekte.
Etwas anderes ist die Haltung der Laien. Sehr viele Menschen sind bereit, an
Ufos zu glauben. Ich halte das für eine Nebenwirkung der Weltraumforschung.
Seit uns immer mehr Beweise dafür vorliegen, daß der Weltraum ebenso riesig wie
leer ist, beschleicht uns ein unheimliches Gefühl. Wir können uns diese
unendliche Leere nicht vorstellen. Sie erscheint uns sinnlos. Deshalb ist der
Gedanke faszinierend, sich Planeten voller Lebewesen hineinzudenken. Und da wir
unterstellen, daß uns diese Lebewesen technisch um Jahrtausende voraus sind —
weshalb sollen sie uns nicht besuchen? Vielleicht — so denkt manch einer — sind
sie die Retter in der Not? Vielleicht helfen sie uns, unsere Probleme zu lösen:
Krieg, Hungersnot, Verseuchung und Zerstörung der Umwelt? Aber das, meine
jungen Freunde, ist natürlich ein bequemes und nutzloses Denken. Denn lösen
müssen wir unsere Probleme selbst.“
    „Und der gestrige Vorfall“,
sagte Gaby, „hat nichts an Ihrer Überzeugung hinsichtlich der Ufos geändert?“
    „Nicht das Geringste. Zwar weiß
ich noch keine Erklärung. Aber auch die wird sich eines Tages finden.“
    „Herr Professor“, sagte Tarzan
feierlich, „wir danken Ihnen für das Gespräch.“

15. Eine ungeladene Pistole
     
    Es war Mittag, als die
TKKG-Bande zur Forchheimer Straße zurück radelte.
    Herr Gutsche war im Garten und
jätete Unkraut. Petra half ihm dabei. Sie trug eine Jeansmütze, die sie sich
tief auf die Ohren gezogen hatte.
    Natürlich gab es jetzt viel zu
erzählen. Sie setzten sich an den Gartentisch. Gutsche und seine Nichte hörten
sich staunend an, was die TKKG-Freunde inzwischen ermittelt hatten.
    „Ewald Nössel?“ Gutsche
schüttelte den Kopf. „Ich kenne ihn nicht. Aber an diesem verkommenen Gehöft
bin ich schon oft vorbeigefahren.“
    Klößchen spähte schnuppernd in
Richtung Küche.
    Aber Tarzan zerstörte seine
Hoffnung sofort, indem er sagte: „Wir werden jetzt hinfahren und zunächst mal
feststellen, was dieser Nössel treibt und ob er vielleicht

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