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UFOs über der Erde

UFOs über der Erde

Titel: UFOs über der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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Münzbedienung. Dann stellte er sich unter die Dusche. In der Theorie wußte er, wie eine Dusche arbeitete, doch zögerte er eine Weile, bevor er sie aufdrehte. Kranaz war eine trockene Welt, wo Wasser Leben und Macht bedeutete, und es erschreckte ihn, daß er selbst hier, im trockensten Teil von Nordamerika, nur an diesen Knöpfen zu drehen brauchte, damit ein nichtendender Wasserfall sich über ihn ergieße. Er drehte die Dusche auf und wünschte, er könnte seinen irdischen Körper abstreifen, ihn in großen, schwammigen Brocken herunterreißen und seine echte Haut diesem Wasser aussetzen. Er blieb eine halbe Stunde lang unter der Dusche.
    Er trocknete sich ab, zog seine Kleider an und trat vor den Spiegel. Er sah einigermaßen präsentierbar aus. Ein dicker Mann brauchte nicht unbedingt adrett auszusehen. Die Kosmetiker, die seine Haut entworfen hatten, hatten es so gemacht, daß man immer glaubte, er habe sich vor drei oder vier Stunden rasiert. Sie hatten das technische Problem eines kontinuierlich nachwachsenden Bartes noch nicht gelöst. Egal, dachte Bridger. Dies hier genügte auch.
    Er verließ sein Zimmer und ging hinunter. Das Motel hatte eine Cocktailbar im Erdgeschoß, eine Luxusbar mit einem breiten Wasserfall, der in Kaskaden über Glasbarrieren donnerte. Wieder Wasser! Bridger schlenderte hinein. Er sah kleine Gruppen von Männern, die zu dritt oder viert an den kleinen Tischen beisammensaßen. Sie waren formell gekleidet; Geschäftsleute, wie es schien. Er setzte sich an die Bar, und ein Mädchen kam, um ihn zu bedienen. Ihr spärliches Kostüm ließ eine Menge Fleisch sehen, und Bridger bemerkte mit einiger Faszination, daß ihre fast bloßen Brüste mit einer Art fluoreszierender Substanz eingerieben waren. Im Dämmerlicht hinter der Theke war das blaugrüne Glühen ihres Busens enorm auffallend. Eine neue Mode, wie? Nach seinem Geschmack war sie nicht. Aber die Kranazoi waren keine Säugetiere, und so vermochte er die erotische Bedeutung von Brüsten nicht zu würdigen.
    »Was soll es sein?« fragte sie.
    »Sherry«, sagte Bridger.
    Dafür bekam er einen verwunderten Blick von ihr. Ein rechter Mann verschmähte offenbar so milde Getränke. Bridger grinste bloß. Sherry, so wußte er, war nur ein verstärkter Wein mit kaum zehn Prozent Alkoholgehalt. Außerdem schmeckte er gut. Für seinen kranazoischen Körper war Alkohol Gift, und je weniger er von dem Zeug konsumierte, desto gesünder würde es für ihn sein.
    Sie gab ihm den Sherry in einem mit Eiswürfeln halbgefüllten Glas, was einer barbarischen Landessitte entsprach. Er zahlte, und sie schaukelte zum nächsten Gast. Bridger schlürfte bedächtig und lauschte aufmerksam. Er verfügte über ein ausgezeichnetes Gehör.
    »... hat die Dividende dieses Jahr zum viertenmal erhöht, und ich weiß aus zuverlässiger Quelle, daß an die Ausgabe von Gratisaktien gedacht ...«
    »... und dann nahm er sie mit aufs Zimmer, aber als er sie ausgezogen hatte, stellte sich heraus, daß ...«
    »... Braves hat nicht die geringste Chance, wenn er gegen Pasquarelli spielen muß ...«
    »... egal, was sie über den verdammten Feuerball sagen, ich weigere mich zu glauben, daß es nur ein ...«
    »... gegen einen Profit von sechs Dollar pro Aktie läßt sich wenig einwenden, aber ...«
    »... zwei Stunden auf dem Platz, und das mit einem angeknacksten Handgelenk!«
    »... und dann sagte sie, 'raus mit den fünfzig Mücken oder ich hol die Polente, und er ...«
    »... Fliegende Untertasse ...«
    »... bis das neue Werk Gewinn abwirft, gibt es noch eine Menge Unkosten ...«
    »... da haben sie jetzt diesen mexikanischen Stopper, nein, aus Honduras ist er ...«
    »... natürlich glaube ich das Zeug! Hör zu, Mac, sie sind überall in diesem gottverdammten ...«
    »... gab er ihr noch einen ordentlichen Tritt ...«
    »... wenn die Bank seine Hypothek gekündigt hat, können wir ...«
    Bridger nahm noch einen vorsichtigen Schluck Sherry, dann schob er sich schnaufend vom Barhocker und watschelte behäbig durch den Raum, wobei er sich Mühe gab, wohlwollend und freundlich auszusehen. Er steuerte eine Gruppe von vier Männern an und blieb einen Moment neben ihrem Tisch stehen. Sie kümmerten sich kaum um ihn. Eine Kellnerin mit purpurn leuchtenden Schenkeln huschte vorbei. Die Männer waren noch nicht alt, schätzte Bridger, aber auch nicht mehr jung. Als zwei von ihnen gleichzeitig zu ihm aufblickten, setzte er ein breites, strahlendes Lächeln auf und sagte so

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