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UFOs über der Erde

UFOs über der Erde

Titel: UFOs über der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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er hingehörte, damit er ins Gehirn konnte. Glair sah ihm zu. Schon nach wenigen Sekunden bildete er sich ein, daß er die Entspannung fühle.
    »Mußt du dich nicht bald wieder im Büro blicken lassen?« fragte sie ihn.
    »Ich habe Krankheitsurlaub. Vor Montag wird mich niemand behelligen. Das gibt mir noch ein paar Tage, damit ich mir über die Dinge klarwerden kann.«
    »Hast du immer noch vor, mich den Behörden auszuliefern?«
    »Ich sollte es tun. Aber ich kann nicht. Ich werde es nicht tun.«
    »Meine Beine werden jetzt schnell besser«, sagte sie. »In zwei Wochen werden sie vielleicht geheilt sein. Dann bist du die Sorgen um mich los. Ich werde fortgehen, und meine Leute werden mich abholen, und du kannst wieder an deine Arbeit gehen.«
    »Wie sollten sie dich finden, wenn der Sender in deinem Anzug zerbrochen ist?«
    »Darüber brauchst du dir keine Gedanken zu machen, Tom. Sie werden mich finden, oder ich sie, und dann werde ich die Erde sehr schnell verlassen.«
    »Wohin? Zurück nach Dirna?«
    »Wahrscheinlich nicht. Zu unserem Stützpunkt. Für eine medizinische Behandlung und einen Urlaub.«
    Er runzelte die Brauen. »Wo ist das?«
    »Das möchte ich dir nicht sagen. Ich habe dir schon zuviel erzählt.«
    »Sicher«, sagte er mürrisch. »Wenn ich alle galaktischen Geheimnisse aus dir herausgepreßt habe, werde ich einen langen Bericht für die Luftwaffe verfassen. Glaubst du, ich behalte dich zum Spaß hier? Ich tue nur so, als ob ich dich hier versteckte. In Wirklichkeit weiß das AFAO genau darüber Bescheid, und dies ist bloß unsere subtile Methode, um ...«
    »Tom, warum haßt du dich selbst so sehr?«
    »Ich, mich hassen?«
    »Es zeigt sich in allem, was du sagst, sogar in deinen Bewegungen. Du bist so voller Bitterkeit und Spannungen. Dein Sarkasmus. Dein Gesichtsausdruck. Was ist los?«
    »Ich dachte, du wüßtest es. Ich sollte Astronaut werden, aber ich fiel durch, und sie haben mich auf ein Abstellgeleise geschoben, wo ich fünf Tage in der Woche damit verbringe, Verrückte zu trösten und hinter geheimnisvollen blinkenden Lichtern her durch die Gegend zu jagen. Ist das nicht Grund genug, um verbittert zu sein?«
    »Weil du nicht an deine Arbeit glaubtest, ja. Aber nun weißt du, daß deine Arbeit beim AFAO nicht bloße Zeitverschwendung war. Da war wirklich etwas über der Erde. Ist das nicht besser? Fühlst du jetzt nicht, daß deine Arbeit einen Sinn hat?«
    »Nein«, sagte er dumpf. »Was ich getan habe, war keinen Cent wert. Und ist es auch heute noch nicht.« Er nahm eine zweite Spraydose Whisky vom Tisch. »Glair, ich wollte nicht, daß es Wirklichkeit wird, verstehst du? Ich wollte kein UFO-Mädchen in der Wüste finden! Ich ...«
    Er verstummte, verwirrt von seinem eigenen absurden Ausbruch.
    Glair sagte leise: »Du hast es vorgezogen, einen sinnlosen, leeren Job zu haben, weil du dadurch die Möglichkeit hattest, weiterhin über deine verpfuschte Karriere nachzugrübeln. Und so wurde alles nur noch schlimmer, als du mich fandest, nicht wahr? Plötzlich mußtest du dir eingestehen, daß deine Selbstquälerei kein Motiv mehr hatte.«
    »Hör auf, Glair. Reden wir von was anderem.«
    »Sieh mich an, Tom. Warum willst du dich weiterhin quälen?«
    »Glair ...«
    »Du findest ständig neue Mittel, um dich zu quälen. Du sagtest mir, daß es deine Pflicht sei, mich zu melden. Du hast es nicht getan. Warum? Damit du dich schuldig über die Art und Weise fühlen kannst, wie du deine Pflichten verletzt.«
    Seine Hand zitterte so stark, daß er Mühe hatte, die Injektionsnadel der Spraydose an seine Vene zu bringen.
    »Noch eins, Tom, dann lasse ich dich in Ruhe. Warum hältst du so Distanz von mir, wenn nicht aus dem gleichen Grund, nämlich, daß du dich quälen und bestrafen mußt? Du willst mich; wir wissen es beide. Aber du quälst dich, indem du meinen Körper mit diesem Ding bedeckst, und sagst dir dabei, daß du tugendhaft bist. In eurer Sprache gibt es ein Wort für deine Art von Persönlichkeit; Vorneen hat es mir einmal gesagt. Ein Mato – Mati...«
    »Masochist«, sagte Falkner. Sein Herz hämmerte gegen die Rippen.
    »Masochist, ja. Damit meine ich nicht, daß du dich etwa selber peitschst oder zu enge Stiefel trägst. Ich meine, du erfindest immer neue Mittel, um deine Seele zu verletzen.«
    »Wer ist Vorneen?« fragte Falkner.
    »Einer meiner Partner.«
    »Du meinst, einer von der Schiffsbesatzung?«
    »Auch das. Aber ich meine einen Sexualpartner. Vorneen und Mirtin und

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