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Uhtred 6 - Der Sterbende König

Uhtred 6 - Der Sterbende König

Titel: Uhtred 6 - Der Sterbende König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Ich muss sagen, ich habe das gründlich überprüft«, er hielt inne, um zu überdenken, was er gerade gesagt hatte, dann nickte er bekräftigend, »außerordentlich gründlich! Die Ähnlichkeit offenbart sich mir immer noch nicht, aber wer bin ich, die Heilige Schrift in Frage zu stellen?«
    »Und jetzt«, sagte ich, »erzählt jeder, diese Eheschließung habe niemals stattgefunden.«
    »Deshalb darf ich Euch ja auch nicht sagen, dass ich sie durchgeführt habe«, sagte Cuthbert.
    »Aber Ihr habt es getan«, sagte ich, und er nickte. »Und deshalb sind die beiden Säuglinge ehelich geboren«, fuhr ich fort, und wieder nickte er. »Habt Ihr gewusst, dass Alfred diese Ehe missbilligen würde?«, fragte ich.
    »Edward wollte die Heirat«, sagte er schlicht.
    »Und Ihr habt Stillschweigen geschworen?«
    »Sie haben gedroht, mich ins Frankenreich zu schicken«, sagte er, »in ein Kloster, aber König Edward wollte, dass ich zu Euch komme.«
    »Weil er hoffte, dass ich Euch töten würde?«
    »Weil er hoffte, Herr, dass Ihr mich beschützen würdet.«
    »Dann, in Gottes Namen, lauft nicht herum und erzählt, dass Edward verheiratet war.«
    »Ich werde schweigen«, versprach er. »Ich werde Sankt Cuthbert der Schweigende sein.«
    Die Zwillinge waren bei Æthelflæd, die ihren Konvent in Cirrenceastre errichtete, einer Stadt, die nicht weit von meinem Besitz entfernt war. Cirrenceastre war zu der Zeit, in der die Römer Britannien regierten, ein bedeutender Ort gewesen, und Æthelflæd wohnte in einem ihrer Häuser, einem schönen Gebäude mit großen Räumen, die einen Innenhof mit einem Säulenumgang umschlossen. Das Haus hatte früher dem älteren Æthelred gehört, einem Aldermann von Mercien und dem Ehemann der Schwester meines Vaters, und ich hatte das Haus als Kind kennengelernt, als ich von Bebbanburg nach Süden geflohen war, weil mein anderer Onkel die Festung an sich gerissen hatte. Der ältere Æthelred hatte das Gebäude erweitert, sodass sich sächsische Strohdächer an römische Ziegel anschlossen, aber es war ein angenehmes Haus, und es lag gut geschützt hinter den Wällen von Cirrenceastre. Æthelflæd ließ einige Männer römische Hausruinen abtragen und benutzte die Mauersteine, um ihren Konvent zu errichten. »Warum schlägst du dich mit diesem Bau herum?«, fragte ich sie.
    »Weil es der Wunsch meines Vaters war«, sagte sie, »und weil ich versprochen habe, es zu tun. Ich werde das Kloster der heiligen Werburgh weihen lassen.«
    »Ist das die Frau, die die Gänse erschreckt hat?«
    »Ja.«
    In Æthelflæds Haushalt lärmten die Kinder. Da war ihre eigene Tochter, Ælfwynn, und meine beiden Jüngsten, Stiorra und Osbert. Mein Ältester, Uhtred, war immer noch in der Schule in Wintanceaster, von wo er mir pflichtgetreu Briefe schrieb, die ich aber nicht las, weil ich wusste, dass sie nichts als öde Frömmigkeiten enthielten. Die jüngsten Kinder in Cirrenceastre waren Edwards Zwillinge und noch Säuglinge. Ich weiß noch, wie ich einmal Æthelstan ansah, der vor mir in den Windeln lag, und dachte, wie viele Probleme mit einem einzigen Hieb von Schlangenhauch gelöst werden könnten. Damit hatte ich recht, aber zugleich auch unrecht, und der kleine Æthelstan wuchs zu einem jungen Mann heran, den ich überaus gern mochte. »Du weißt, dass er legitim ist?«, fragte ich Æthelflæd.
    »Nicht nach dem, was Edward sagt«, gab sie scharf zurück.
    »Der Priester, der sie verheiratet hat, wohnt jetzt bei mir«, erklärte ich.
    »Dann sorg dafür, dass er den Mund hält«, sagte sie, »andernfalls wird ihn sein loses Mundwerk nämlich ins Grab bringen.«
    Cirrenceastre war nicht weit von Gleawecestre entfernt, wo Æthelreds Palas stand. Er hasste Æthelflæd, und ich machte mir Sorgen, dass er Männer losschicken könnte, um sie zu fangen und dann entweder umzubringen oder sie in ein Frauenkloster einzusperren. Sie hatte nun den Schutz ihres Vaters nicht mehr, und ich bezweifelte, dass es Edward gelang, Æthelred auch nur annähernd so viel Furcht einzuflößen, wie es Alfred vermocht hatte, doch Æthelflæd tat meine Ängste ab. »Vielleicht macht er sich keine Sorgen über Edward«, sagte sie, »aber vor dir graut ihm.«
    »Wird er sich zum König von Mercien krönen?«
    Sie sah einem Steinmetz zu, der eine römische Adlerstatue mit einem Meißel bearbeitete. Der arme Mann sollte den Adler in eine Gans verwandeln, und bisher war es ihm nur gelungen, ihn wie ein empörtes Huhn aussehen zu lassen. »Das wird

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