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Uhtred 6 - Der Sterbende König

Uhtred 6 - Der Sterbende König

Titel: Uhtred 6 - Der Sterbende König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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dann, dass wir selbst den Ort dieser Schlacht wählen mussten, und Cracgelad, mit dem Fluss, dem Dammweg und der Brücke, war so gut wie jede andere Stelle, ebenso gut wie die Brücke bei Fearnhamme, an der wir einst Harald Bluthaars Streitkräfte schlugen, nachdem wir sie in die Zange genommen hatten, als erst die Hälfte seiner Truppen über den Fluss gelangt war.
    Ich gab Erkenwalds Boten frische Pferde und schickte sie nach Lundene zurück, allerdings machte ich mir keine großen Hoffnungen, dass der Bischof Unterstützung senden würde, solange er keinen direkten Befehl von Edward erhalten hatte. Dann führte ich den größten Teil unseres Kampfverbands über den Fluss. Merewalh blieb in Cracgelad, und ich hatte Æthelflæd gesagt, sie solle mit ihm zurückbleiben, aber sie kümmerte sich nicht um meine Anweisungen und ritt neben mir. »Der Kampf«, sagte ich verstimmt zu ihr, »ist keine Frauenangelegenheit.«
    »Und was sind Frauenangelegenheiten, Herr Uhtred?«, fragte sie mich mit gespielter Süße. »Oh, bitte, bitte, erklärt es mir!«
    Ich suchte nach der Hinterlist, die in dieser Frage versteckt war. Denn ganz sicher gab es eine Hinterlist, nur konnte ich sie nicht erkennen. »Die Angelegenheit der Frau«, sagte ich steif, »ist es, sich um den Haushalt zu kümmern.«
    »Aufräumen? Wischen? Am Spinnrocken sitzen? Kochen?«
    »Und die Bediensteten beaufsichtigen, ja.«
    »Und die Kinder aufziehen?«
    »Das auch«, sagte ich.
    »Mit anderen Worten«, sagte sie spitz, »Frauen sollen alles tun, was Männer nicht können. Und jetzt gerade sieht es so aus, als könnten Männer nicht kämpfen, also übernehme ich das besser auch noch.« Sie lächelte triumphierend, dann brach sie angesichts meiner grimmigen Miene in Gelächter aus. In Wahrheit war ich froh, sie bei mir zu haben. Nicht nur, weil ich sie liebte, sondern weil Æthelflæds Anwesenheit die Männer schon immer befeuert hat. Die Mercier beteten sie an. Sie mochte eine Westsächsin sein, doch ihre Mutter war aus Mercien, und Æthelflæd hatte dieses Land als ihr eigenes angenommen. Ihre Großzügigkeit war berühmt, es gab kaum ein Kloster in Mercien, das nicht von den Erträgen aus den weitläufigen Besitzungen abhing, die Æthelflæd geerbt hatte und mit denen sie Witwen und Waisen half.
    Auf der anderen Seite der Temes waren wir auf dem Gebiet von Wessex. Die gleichen, von ungezählten Hufen aufgewühlten Wege zeigten, wo die große Armee auf ihrem Weg nach Süden ausgeschwärmt war, und die ersten Dörfer, an denen wir vorbeikamen, waren niedergebrannt, die Asche war nach dem nächtlichen Regen zu grauen Rinnsalen geworden. Ich schickte Finan und fünfzig Männer voraus und warnte sie, weil die Rauchspuren am Himmel viel näher waren, als ich geglaubt hatte. »Was hast du denn erwartet?«, fragte mich Æthelflæd.
    »Dass die Dänen auf dem schnellsten Weg nach Wintanceaster vorrücken«, sagte ich.
    »Und die Stadt angreifen?«
    »Das würde ich an ihrer Stelle tun«, sagte ich, »oder das Umland der Stadt verwüsten und hoffen, dass sie damit Edward zu einem Kampf herauslocken können.«
    »Wenn er dort ist«, sagte sie unsicher.
    Doch statt Wintanceaster anzugreifen, schienen die Dänen nur durch das Land südlich der Temes zu streifen. Es war gutes Land, mit ertragreichen Bauerngehöften und wohlhabenden Dörfern, allerdings hatten die Leute nun wohl viel von ihrer Habe in die nächste Wehrstadt getrieben oder getragen. »Sie müssen eine Wehrstadt belagern oder sich zurückziehen«, sagte ich. »Und gewöhnlich fehlt ihnen die Geduld für eine Belagerung.«
    »Warum sind sie dann überhaupt erst hergekommen?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Vielleicht hat Æthelwold gedacht, das Landvolk würde ihn unterstützen. Oder sie hoffen, dass Edward eine Armee gegen sie führt, die sie besiegen können.«
    »Wird er das tun?«
    »Nicht, bevor er nicht genügend Streitkräfte hat«, sagte ich und hoffte, dass es stimmte. »Aber inzwischen«, sagte ich, »werden die Dänen von Gefangenen und Beute behindert, und sie werden einen Teil davon nach Ostanglien zurückschicken.« So hatte es Haesten bei seinen großen Plünderungen von Mercien gemacht. Seine Truppen hatten sich schnell bewegt, aber er hatte ständig Einheiten vom Kampf freigestellt, um die erbeuteten Sklaven und schwerbeladenen Packtiere zurück nach Beamfleot zu bringen. Wenn meine Ahnung richtig war, würden die Dänen Männer auf demselben Weg zurückschicken, auf dem sie gekommen

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