Ulf Blanck - Die drei Fragezeichen Kids - 14
hörte ihm mit großen Augen zu. »Ich versteh zwar nichts von so einem Impulsdingsbums, aber was hast du dann gemacht?« Stück für Stück zog der Erfinder das Laken weiter zur Seite. »Ich habe die Forschungen mit meinem eigenen Geld weitergeführt. Auf eigene Faust. Darum bin ich aus Florida weggezogen. Ich wollte meine Ruhe haben, um ungestört arbeiten zu können. Und eines Tages war es soweit. Fast hätte ich aufgegeben, doch dann kam mir die Erleuchtung: Wir hatten damals die ganze Zeit mit einer verkehrten Schwingungskonstanten gerechnet.« Jetzt verstand niemand mehr ein Wort.
»Ihr müsst das nicht begreifen, ich selbst habe Jahre dafür gebraucht. Es ist wie eine Formel. Eine Formel, die ich entdeckt habe. Diese ist nur in meinem Kopf und in dieser Maschine.« Mit einem Ruck zog er den Rest des Stoffes von der Apparatur. Staunend betrachteten Janet und die drei ??? die Maschine. Über einer großen Schüssel erhob sich eine Art Roboterarm. Der Professor war jetzt in seinem Element. »Also, das was ihr hier seht, ist die Randolph II. Sie wird eines Tages in einem Museum stehen. Dieser Impulslaser ist in der Lage, einen fehlgesteuerten Satelliten wieder auf den rechten Weg zu bringen. Wisst ihr eigentlich, wie aufwändig so eine Mission normalerweise ist? Da wird eine Rakete ins All geschossen, da müssen Astronauten aussteigen – das kostet Millionen! Die Randolph II kann aber noch viel mehr.«
Justus knetete seine Unterlippe. »Das heißt, dieser Apparat ist eine Art Fernsteuerung für Satelliten?« Der Professor war begeistert. »Ja! Genau das ist er. Damit hast du den Nagel auf den Kopf getroffen. Wieso finde nur ich nicht solche einfachen Worte?« Justus hakte nach. »Wenn es eine Randolph II gibt, dann müsste doch auch eine Randolph I existieren?
Und warum kann diese Maschine mehr, als nur
Satelliten steuern?«
»Gute Frage, Justus. Also, erstens: Es gibt tatsächlich noch einen weiteren Impulslaser. Es ist sozusagen eine Miniausgabe. Ich habe ihn an einem geheimen Ort versteckt. Und jetzt zur zweiten Frage: Wenn man einen Satelliten fernsteuern kann, dann könnte man das doch auch mit allen anderen Dingen im Weltall probieren, oder?« Janet riss die Augen weit auf. »Du meinst doch nicht etwa Kometen?« Ihr Onkel nickte geheimnisvoll. »Nicht unbedingt Kometen, aber kleine Asteroiden. Das sind Gesteinsbrocken, so groß wie ein Fußball vielleicht. Wenn die mit unglaublicher Geschwindigkeit auf die Erde gelenkt werden, dann … Ich will gar nicht daran denken. Und jetzt wisst ihr auch, warum diese Geschichte unbedingt unter uns bleiben muss. Ihr habt mir versprochen, niemandem davon zu erzählen. Jede gute Erfindung lässt sich von bösen Menschen für etwas Schreckliches missbrauchen. Denkt nur an ein Brotmesser!«
Voller Ehrfurcht starrten alle auf die monströse Maschine. »Aber keine Angst«, beruhigte sie der Professor. »Die Randolph II ist längst noch nicht funktionsfähig. Darum steht sie hier auch so offen in der Halle. Mit der kleinen Ausgabe habe ich hingegen schon erfolgreiche Experimente abgeschlossen.« Mit Schwung warf er das große Laken wieder über den Impulslaser. Plötzlich hörten sie alle ein lautes Geräusch und ein Motorradhelm polterte direkt auf sie zu.
»Wer ist da?«, rief Randolph Appleton erschrocken.« Justus Jonas ahnte, wer sich dort hinter einem der Schränke versteckte. »Skinny Norris! Komm raus! Wir wissen, dass du dich dahinten versteckst!«, rief er mit fester Stimme. In diesem Moment trat der Junge vom Busbahnhof hervor. »Ist ja schon gut. Ich bin nicht schwerhörig. Wie kommst du darauf, dass ich mich versteckt habe?«
»Was ist hier eigentlich los?«, fiel der Professor ungehalten dazwischen. Skinny Norris sah ihn mit Unschuldsmiene an. »Ich weiß gar nicht, warum
sich der Dicke so aufregt?« Justus holte tief Luft.
»Janet hat ihren Rucksack auf meinem Roller vergessen. Die Tür zur Halle stand auf und da habe ich nach ihr gesucht. Hier hast du ihn wieder.« Lässig reichte er dem Mädchen den Rucksack.
»Hätte ich aber gewusst, dass man sich auf diese Weise bei mir bedankt, dann hätte ich mir das Benzin für den Weg gespart.«
»Ist das tatsächlich dein Rucksack?«, fragte Janets Onkel. »Das stimmt, aber …«
»K ein Aber!«, unterb rach sie Randolph Appleton. »Bedanke dich bei dem jungen Mann und gib ihm von mir diese drei Dollar für das Benzin.« Skinny Norris grinste
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