Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen

Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen

Titel: Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
Vom Netzwerk:
staubige Luft roch nach Leder, eingeweichtem Papyrus, Muskatnuss und Zimt.
    Â»Willkommen in unserer Sammlung«, verkündete Maruk stolz.
    Â»Und was … äh … sammelt ihr hier?«, fragte Jason und schaute in einen großen Holzkasten voller Papyrusrollen, der soeben im Schacht hochgezogen wurde.
    Â»Schriftrollen, Täfelchen, aber auch andere Dinge, wie Möbel, Werkzeug, Wertsachen. Alles, was uns zur Aufbewahrung übergeben wird.«
    Jason sah den Männern zu, die die Treppen hinaufstiegen, bis sie von unten gesehen so klein wie Insekten wirkten. Oder die in den Schacht hinuntergingen, bis sie im Dunkeln verschwanden.
    Â»Und dein Vater verwaltet dies alles?«, fragte Rick, gleichzeitig verblüfft und fasziniert.
    Â»Ja«, antwortete Maruk stolz. »Und jetzt kommt!«
    Sie brachte ihre neuen Freunde zu zwei Männern, die lange purpurfarbene Tuniken und hohe, mit einer weißen Feder geschmückte, hellblaue Hüte trugen. Die beiden saßen im Schatten zwischen einigen Statuen und tranken etwas aus Kelchen, die sie hinter ihrem Rücken versteckten, sobald sie das Mädchen sahen. Sie verbeugten sich steif vor ihr.
    Â»Ehrenwerte Kuratoren«, grüßte Maruk sie, ohne sich zu verneigen. »Meine Freunde und ich wollen den Obersten Schreiber in seinen Amtsräumen besuchen.«
    Der Größere der beiden, der dünn wie ein Schilfrohr war, räusperte sich und zog hoheitsvoll eine Braue hoch. »Ich bedaure, junge Tochter, doch Regel Nummer zweiunddreißig verbietet mir und meinem Lehrling deinen Wunsch zu erfüllen.«
    Der andere, der klein und ein bisschen mollig war, schüttelte betrübt den Kopf.
    Maruk runzelte die Stirn. »Und wie lautet Regel Nummer zweiunddreißig?«
    Â»Kinder sollen nicht beachtet werden.«
    Sie stemmte die Hände in die Hüften. »Aber ich bin doch die Tochter des Obersten Schreibers!«
    Der größere Kurator kniff die Augen zusammen, um sie sich genauer anzuschauen. »Ich nehme an, dass das stimmt. Verzeihe mir. Doch kann ich deinen Wunsch trotzdem nicht erfüllen.«
    Â»Und warum nicht?«
    Â»Regel Nummer vier. Diese ist seit wenigen Augenblicken wirksam. Es heißt, dass der Pharao jeden Moment zu Besuch kommen kann. Hast du nicht gesehen, was heute im Haus des Lebens los ist? Wir Kuratoren sind fieberhaft damit beschäftigt, alles in Ordnung zu bringen. Die Leute protestieren, weil sie reinwollen, aber wir haben keine genauen Anweisungen erhalten. Regel Nummer zwölf: Bis auf neuen Befehl darf keiner das Haus des Lebens betreten.«
    Der mollige Kurator nickte traurig.
    Â»Für mich sieht es hier aber nicht so aus, als ob ihr euch vor lauter Arbeit umbringen würdet«, erwiderte Maruk aufgebracht.
    Der kleine Mollige hätte beinahe gelächelt, wenn ihn nicht der Blick seines Kollegen wie ein Blitz getroffen hätte.
    Â»Wie auch immer: Meine Freunde und ich müssen sofort zu meinem Vater«, stellte sie erneut klar.
    Â»Ach ja? Die Amtsräume des Obersten Schreibers. Es ist nun aber leider so, liebe Tochter, dass gemäß Regel …«
    Â»Es interessiert mich nicht, wie diese Regel lautet!«, rief Maruk laut. »Ich will zu meinem Vater, und zwar jetzt sofort!«
    Der größere Kurator rieb sich aufgeregt die Hände. »Aber natürlich. Bedauerlicherweise ist es jedoch so, dass deine Freunde keinen Zugang zur Sammlung haben.«
    Â»Wie kann das sein?«
    Â»Wegen Regel Nummer zwölf, habt ihr das vergessen? Bis auf weiteren Befehl darf keiner mehr ins Gebäude.«
    Â»Aber ich gebe euch doch den Befehl, sie hineinzulassen! «
    Â»In diesem Fall …«, brummelte der Kurator. »Pepi, sagst du es ihr.«
    Â»Regel Nummer acht«, erklärte der mollige Kurator aufgeregt, »besagt, dass ein Gast stets einen Passierschein bei sich tragen muss. Nicht wahr, Menkaure?«
    Â»Wohl wahr«, erwiderte sein Kollege zufrieden.
    Maruk war jetzt wirklich wütend. Sie drehte sich zu Rick und Jason um, die die Unterhaltung stumm verfolgt hatten, und schimpfte: »Sie sind immer so kleinlich!« Dann wandte sie sich wieder den Kuratoren zu. »Ihr habt recht: Meine Freunde haben keine Passierscheine. Aber, wenn sie welche hätten, würdet ihr sie dann mit mir zu meinem Vater lassen?«
    Die Kurator begannen leise miteinander über verschiedene Regeln zu diskutieren. Mit ihrer Antwort ließen sie sich

Weitere Kostenlose Bücher