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Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen

Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen

Titel: Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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Mensch mehr betreten hat, die Verlassenen Gänge.« Maruk malte ein Zeichen in die Luft, als wolle sie einen Fluch bannen.
    Â»Ich nehme an, das sind die unter der Erde …«, vermutete Rick. »Die an diesem Schacht …«
    Â»Oh nein. Das ist die untere Sammlung. Die Verlassenen Gänge sind oben.« Maruk blieb stehen, bevor sie aufgeregt zu erzählen begann: »Vor einiger Zeit brach in jenen Gängen ein Feuer aus, das viele Menschenleben forderte. Zwei Kuratoren, ein Mann und eine Frau, wurden hinterher nicht wiedergefunden. Sie verbrannten in den Flammen zusammen mit all den Dingen, die in der Abteilung aufbewahrt worden waren.«
    Â»Grauenhaft«, murmelte Jason.
    Maruk ging weiter. »Es war genauso wie in der Ballade der zwei Liebenden …«
    Â»Nämlich?«
    Â»In der Ballade heißt es, dass zwei Menschen, die seit Anbeginn der Zeit ineinander verliebt sind, schon Jahrhunderte durch diese Gänge irren und sich suchen, ohne sich jemals zu finden.«
    Â»Wir dagegen«, fragte Jason besorgt, »wissen genau, wo wir hinmüssen, oder?«
    Â»Mehr oder weniger«, meinte Maruk lächelnd.
    Wie von Menkaure beschrieben, führte der Korridor nach nur knapp hundert Schritten in einen wesentlich größeren Raum.
    Â»Wir sind da!«, verkündete Maruk. »Dies ist das Arbeitszimmer meines Vaters.«
    Es war schlicht und dennoch eindrucksvoll. Von der Decke hängende, große Leinenvorhänge blähten sich im Wind wie die Segel eines Schiffs und gaben die Sicht auf zwei große Fenster frei. Genau in der Mitte des Zimmers standen vier Tische und davor zwei Reihen niedriger Bänke. In der hinteren Wand waren Nischen, die mit ganz unterschiedlichen Symbolen markiert waren.
    Â»Papa?«, sagte Maruk, als sie den Raum betrat.
    Niemand antwortete. Sie ging um die vier Tische herum und rief nochmals.
    Von der Größe des Raums eingeschüchtert, blieben Jason und Rick auf der Schwelle stehen.
    Â»Vielleicht sollten wir lieber zusehen, dass wir hier wegkommen, bevor ihr Vater uns entdeckt«, flüsterte Jason seinem Freund zu.
    In diesem Augenblick betrat von der gegenüberliegenden Seite eine Frau den Raum. »Maruk!«, rief sie. »Was tust du denn hier?«
    Die Tochter des Obersten Schreibers drehte sich zu den beiden Jungen um und gab ihnen Zeichen, zu ihr zu kommen. Rick und Jason schritten sehr vorsichtig über den Fußboden aus türkisfarbenen Schmucksteinen und blieben vor einem der Tische stehen.
    Â»Dein Vater ist nicht da. Er ist gegangen, um den Pharao zu empfangen«, sagte die Frau. Sie trug ein langes weißes Kleid. Und obwohl ihr linker Arm geschient war und in einer um den Hals gebundenen Schlinge aus hellem Stoff ruhte, drückte ihre Haltung Eleganz aus.
    Â»Die Assistentin meines Vaters kann seit dem Brand, von dem ich euch erzählt habe, ihren Arm nicht mehr gebrauchen. Und es heißt, dass sie aufgrund eines Schlags gegen den Kopf auch ihr Gedächtnis verloren hat. Deshalb sagt sie manchmal seltsame Dinge, aber das sollte man nicht weiter beachten«, flüsterte Maruk ihren Freunden zu. »Wann wird mein Vater zurückkommen?«, fragte sie laut.
    Â»Das hängt nicht von ihm, sondern vom Pharao ab. Wenn du auf ihn warten willst, kannst du dir in der Zwischenzeit Tutanchamuns Einzug ansehen«, antwortete die Assistentin.
    Â»Tutanchamun?«, fragte Jason mit weit aufgerissenen Augen. Dann drehte er sich zu Rick um. »Hatte ich es dir nicht gesagt? Ich war mir sicher, dass es zwischen Ulysses und diesem Ort eine Verbindung gibt!«
    Â»Maruk, wer sind diese beiden Jungen?«, erkundigte sich die Frau freundlich.
    Â»Es sind Gäste des Hauses. Sie kamen gestern mit den Schiffen an.«
    Â»Mit der Königlichen Flotte?«
    Â»J…ja«, stotterte Jason. »Nicht wahr, Rick?«
    Rick war einen Schritt zur Seite getreten, weil ihn die Sonne blendete. Von dieser Position aus konnte er die Assistentin des Obersten Schreibers genauer betrachten. Sie war mittleren Alters mit einem sehr zarten und gleichmäßig geschnittenen Gesicht.
    Â»Nicht wahr, Rick?«, wiederholte Jason.
    Â»Ja klar, wir sind mit der Flotte eingetroffen.«
    Â»Wunderbar«, freute sich die Frau. »Und mit welchem Schiff?« Mit dem gesunden Arm zeigte sie auf den Tisch vor Rick, der erst in diesem Augenblick bemerkte, dass die Gegenstände darauf Modelle ägyptischer Schiffe

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