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Ulysses Moore - 03 - Das Haus der Spiegel

Ulysses Moore - 03 - Das Haus der Spiegel

Titel: Ulysses Moore - 03 - Das Haus der Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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Straße unter seinen Reifen davonrollen.
    Auch Rick hatte so seine Probleme: Sein Rad fuhr anders als gewohnt. Der Lenker vibrierte stark und es kam ihm vor, als könnte sich sein Vorderrad jeden Moment selbstständig machen.
    Als er die erste Kurve hinter sich gelassen hatte, war Jason schon bei der zweiten angelangt. Er schnitt sie wieder und verschwand schreiend aus Ricks Blickfeld. Zum Glück war ihm kein Auto entgegengekommen.
    Rick drehte sich zu Julia um. Er wollte sichergehen, dass sie mit ihrem Rad klarkam. Dann machte er ihr ein Zeichen, dass er versuchen würde Jason einzuholen. Er beugte sich tief über das Lenkrad und trat mit aller Kraft in die Pedale. Die Klippen hatte er schon weit hinter sich zurückgelassen und die Häuser von Kilmore Cove kamen immer näher. Nach der zweiten Kurve sah er, dass Jason bereits in die dritte preschte. Rick biss die Zähne zusammen. Er fand die Vorstellung beängstigend, ebenfalls schneller fahren zu müssen. Trotzdem legte er noch einen Zahn zu.
    Er konnte nicht zusehen, wie Jason in die Haarnadelkurve schoss, und kniff für einen Sekundenbruchteil die Augen zu. Als er sie wieder öffnete, raste er selbst mit furchterregender Geschwindigkeit auf die Kurve zu. Rechts von ihm war eine Wiese, links das Meer. Er beschloss langsamer zu werden, bremste und wartete, bis Julia näher kam. Mit einer Hand ließ er den Lenker los, drehte seinen Kopf leicht nach hinten und rief: »Doktor Bowens Haus ist gleich dahinter. Humming Bird Alley, die Erste rechts!«
    Julia nickte. »Hoffentlich hat Jason es gesehen!«
    Gemeinsam fuhren sie in die dritte Biegung und sahen Jasons Fahrrad mit den Rädern nach oben in einem Graben liegen.
    Â»Oh nein!« Rick sprang vom Sattel.
    Das Hinterrad drehte sich noch. Alles andere war zu einem Knäuel aus Metallrohren zusammengestaucht worden. Wenige Meter davon entfernt saß Jason mit dem Rücken zu ihnen im Gras.
    Â»Jason! Was ist passiert?!« Julia warf ihr Rad auf den Boden, um zu ihrem Bruder zu laufen.
    Jason zuckte zusammen, dann drehte er sich um. »Ich habe gebremst!«, antwortete er grinsend. Seine Hose und sein T-Shirt hatten jede Menge Grasflecken abbekommen, aber er schien unverletzt. Unbekümmert wies er zu einem Gartentor nahe der Stelle, an der er zu Boden gegangen war. Es war aus Holz, hellblau gestrichen und von einer Blumenranke in Form eines B gekrönt. »Das hier muss das Haus von Doktor Bowen sein.«



Sobald er sicher sein konnte, dass die drei weg waren, ließ Nestor den Schubkarren mitten im Hof stehen und kehrte in sein Haus zurück. Er schloss sich ein, zog im Wohnzimmer die Vorhänge zu und ging zum Telefon. Er hasste dieses Gerät ebenso, wie er alle Dinge hasste, die ein Kabel und einen Stecker hatten.
    Manchmal aber ging es nicht anders. Der Anruf war unerlässlich, denn die Situation drohte außer Kontrolle zu geraten. Es erschien ihm immer wahrscheinlicher, dass er sich geirrt hatte.
    Seit er wusste, auf welche Weise Oblivia den beiden Jungen die Karte abgenommen hatte, quälte ihn der Gedanke, einen großen Fehler gemacht zu haben. Einen Fehler, der sich nicht wiedergutmachen ließ.
    An Jasons und Ricks Erzählung war ihm vieles seltsam vorgekommen. Warum zum Beispiel war die Karte nicht an ihrem Platz gewesen? Wer hatte sie in das Zimmer gebracht, das es nicht gibt? Und warum war der Gang hinter der Tür zur Zeit durch eine Steinmauer blockiert gewesen?
    Auf all seine Fragen könnte es eine einzige Antwort geben: Oblivia. Natürlich Oblivia.
    Andererseits hatten Jason und Rick erzählt, dass Oblivia nicht damit gerechnet hatte, die Nische der vier Stäbe leer vorzufinden. Also?
    Also war nichts so, wie es sein sollte. Irgendetwas war geändert worden. Und niemand hatte ihn davon in Kenntnis gesetzt.
    Â»Ich rufe jetzt an«, sagte er laut. Er legte die Hand auf das Telefon und konnte sich nicht entscheiden, ob er sich hinsetzen oder stehen bleiben sollte. Wie immer, wenn er angespannt war, kribbelte es ihm in den Fingern. Schließlich hob er den Hörer ab und wählte eine Nummer.
    Â»Umzüge Homer und Homer«, meldete sich eine Frauenstimme.
    Â»Ich möchte mit dem Chef sprechen.«
    Â»Der ist nicht da. Er ist gerade in einer …«
    Â»Sagen Sie ihm bitte, sein Bruder sei am Telefon.«
    Â»Einen Augenblick, bitte«, erwiderte die Frau.
    Nach minutenlangem Musikgedudel war Homer selbst am

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