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Ulysses Moore - 03 - Das Haus der Spiegel

Ulysses Moore - 03 - Das Haus der Spiegel

Titel: Ulysses Moore - 03 - Das Haus der Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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Haus. Edna hatte sich eine Zeit lang fürs Wandern begeistert und wir sind dann häufig an den Klippen entlanggelaufen. Und wenn das Gartentor aufstand, haben wir uns ein bisschen mit Nestor über das Wetter unterhalten oder darüber, wann man am besten Petunien pflanzt. Hin und wieder haben wir auch aus der Ferne die Moores gegrüßt, wenn sie gerade auf dem Weg zu ihrem Privatstrand waren.«
    Â»Was waren sie für Leute?«, erkundigte sich Rick.
    Â»Sie waren zurückhaltend und einander sehr zugetan. Wenn Nestor nicht von Zeit zu Zeit zum Einkaufen ins Dorf gekommen wäre, hätte man meinen können, die Villa Argo sei unbewohnt.«
    Irgendetwas an diesem Satz machte Jason Angst. Er ruckte unbehaglich auf dem Sofa hin und her.
    Während Doktor Bowen weitere Beispiele für die extreme Zurückgezogenheit des Ehepaars Moore aufzählte, sah Jason sich im Raum um. Er hoffte, irgendeinen Hinweis dafür zu finden, dass es zwischen dem gemütlichen Arzt und dem Urheber der geheimnisvollen Karte von Kilmore Cove eine Verbindung gab. Doch an den Wänden des Wohnzimmers hingen nur gerahmte Kreuzstichbildchen. »Es gibt noch einen anderen Grund dafür, dass wir Sie an einem Sonntag besuchen«, gestand er dem Hausherrn nach einer Weile.
    Â»Und der wäre?«
    Â»Sagt Ihnen der Name Thos Bowen etwas?«
    Â»Thos Bowen?« Der Arzt zog eine Augenbraue hoch. »Na ja, einer meiner Vorfahren hieß so.«
    Jason, Rick und Julia warfen sich triumphierende Blicke zu.
    Â»Er war ein etwas eigenartiger Mensch. Von Beruf war er Kartenzeichner.«
    Jason konnte sich nicht beherrschen. »Er ist es wirklich!«, rutschte es ihm heraus.
    Â»Wie kommt es, dass ihr meinen Vorfahren kennt? Er hat übrigens hier gelebt.«
    Â»Fantastisch!«, rief Rick.
    Â»Haben Sie vielleicht einige seiner Arbeiten aufgehoben? Eine seiner Karten?«, wagte Jason zu fragen.
    Â»Oh nein, natürlich nicht«, antwortete der Arzt, ohne zu zögern. »Edna hasst alles, was alt und verstaubt ist. Deshalb haben wir den ganzen Kram beseitigt, als wir eingezogen sind.«
    Â»Aber … Wenn dies das Haus von Thos Bowen war …«, stammelte Jason und brach dann ab.
    Â»Sicher, aber seit er hier gelebt hat, sind viele, viele Jahre vergangen. Es war die Zeit Napoleons und der steht schon lange in den Geschichtsbüchern. Als Edna und ich hergezogen sind, haben wir das alte Haus abreißen und dieses neue bauen lassen. Es ist mit jedem modernen Komfort ausgestattet. Nein, nicht ganz, denn Kabel- oder Satellitenfernsehen haben wir in Kilmore Cove nicht. Kein Empfang.«
    In gespielter Verzweiflung ließ sich Jason nach hinten fallen. »Wollen Sie damit sagen, dass es hier nichts mehr gibt, das Thos Bowen gehörte?«
    Â»Zum Glück nicht! Hier lag zentnerweise vollgekritzeltes Papier herum. Und Truhen, alte Kleider und alle Arten von Plunder. Edna wollte das Zeug nicht mal mit Handschuhen anfassen. Wir haben reinen Tisch gemacht.«
    Â»Oh nein!«, jammerte Jason und sank in sich zusammen. »Ich kann es nicht glauben! Mir wird schwarz vor Augen!«
    Dank seiner Erfahrung stellte Doktor Bowen sofort fest, dass die Ohnmacht nur gespielt war. »Würdet ihr mir netterweise sagen, was mit eurem Freund los ist?«
    Â»Das ist ein bisschen kompliziert«, erklärte Julia. »Wir hofften etwas über eine Karte herauszufinden, die Ihr Vorfahre gezeichnet hat.«
    Â»Eine Karte von Kilmore Cove«, fügte Rick hinzu.
    Â»Ach, das ist die, die in der Küche hing!«, brummte der Arzt.
    Jason riss die Augen wieder auf. »Was?«
    Doktor Bowen erhob sich schwerfällig aus seinem Sessel und führte die drei in die Küche, die so aufgeräumt und blitzsauber aussah, als wäre sie soeben aus einem Möbelkatalog herausgezaubert worden. An einer Wand aber war etwas, das nicht zur übrigen Einrichtung passte: ein Aquarell, das die Bucht von Kilmore Cove zeigte. Es hing in einem eleganten goldenen Rahmen über dem Tisch.
    Â»Sie war dort, anstelle des Bildes«, erklärte der Arzt. »Ich kann mich an die Karte gut erinnern. Sie zeigte den Küstenverlauf und alle Gebäude des Ortes.«
    Das ist sie!, dachte Jason und bekam feuchte Hände. »Was haben Sie mit ihr gemacht?«
    Â»Ach, das ist schon so lange her. Ich weiß es nicht.«
    Â»Bitte, versuchen Sie sich zu erinnern. Es wäre sehr wichtig für uns«, flehte Jason

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